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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die entwicklung der judenverfolgung



Die Anfänge: Bereits kurz nach ihrer Machtergreifung am 30. Jänner begannen die Nationalsozialisten, ihr antisemitisches Programm in die Tat umzusetzen. Mehr als 50 zwischen April 1933 und September 1935 erlassene Gesetze verbannten die Juden aus dem öffentlichen Leben Deutschlands. Die akademischen Berufe, Schulen, Hochschulen sowie einflußreiche Positionen in Staat und Verwaltung waren ihnen nun verschlossen. Aufbauend auf einer vorher schon unterschwellig vorhandenen Judenfeindlichkeit kam es jetzt verstärkt zu, zum Teil organisierten, Übergriffen gegen Juden, so etwa riefen am 1. April bereits die Nationalsozialisten erfolgreich zum Boykott jüdischer Geschäfte auf.

Die Propaganda der Nationalsozialisten trug von Anfang an gute Früchte, denn schon 1933 verließen 37.000 Juden das Land. Die Mehrzahl mußte natürlich ihr Hab und Gut zurücklassen. Die große Mehrheit der Deutschen folgte natürlich dem Führer bedingungslos, denn er brachte ihnen einen sozialen Mindeststandard, d.h. Arbeit, Kindergeld, Mutterschutz, Wohnraum und Urlaub. Sozial Bedürftigen widmete sich die NS-Volkswohlfahrt. Sie organisierte Gratisverteilungen von Essen. Natürlich wurden diese Maßnahmen gut angenommen und in höherer Zustimmung für das Regime bemerkbar. Die Kritik, die trotz dieser Maßnahmen noch aufflammte wurde als "Miesmacherei" abgestempelt. Miesmacher galten als "Schädlinge der Volksgemeinschaft" und für diese "Straftaten" gab es die Politische Polizei. Die Polizei, überwachte "den politischen Gesundheitszustand des deutschen Volkskörpers und beseitigte als Zerstörungskeime erkannte Faktoren".

Einen ersten Höhepunkt erreichte die nationalsozialistische antisemitische Politik mit zwei Gesetzen vom September 1935, dem "Reichsbürgergesetz" und dem "Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre". Diese Nürnberger Gesetze zielten darauf ab, den staatsbürgerlichen Status der Juden auf ein Minimum zu reduzieren und sie aus der Gesellschaft auszuschließen. Gleichzeitig versuchte man, sie aus dem Wirtschaftsleben zu entfernen. In den folgenden Jahren wurden jüdische Geschäftsleute enteignet bzw. die von emigrierenden Juden zwangsweise aufgegebenen Geschäfte und Wirtschaftsunternehmen an sogenannte "Volksdeutsche" übergeben, sprich "arisiert". Die Nürnberger Gesetze bildeten die rechtliche Grundlage für die nun folgenden planmäßige Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges emigrierten noch etwa 315.000 Juden aus Deutschland. Danach war ein legales Ausreisen nicht mehr möglich. Zudem erschwerte die Eroberung der westlichen und nördlichen Nachbarländer (Frankreich, Niederlande, Dänemark) durch das Hitler-Regime spätere Fluchtpläne zunehmend. Einige Länder (z.B. Schweiz) wehrten sich auch gegen den anschwellenden Flüchtlingsstrom durch , Einreisebestimmungen, denen viele Juden zum Opfer fielen.

Die antijüdischen Aktionen gipfelten zunächst in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938. Im Verlauf der verharmlosend als Reichskristallnacht bezeichneten Ausschreitungen wurden jüdische Synagogen, Wohnungen, Geschäfte und andere Einrichtungen zerstört. 97 Juden kamen ums Leben. Im Anschluß wurden erstmals etwa 30.000 Juden in Konzentrationslager gebracht.


Die Massenvernichtung im 2. Weltkrieg (1939-1945)

Mit der Besetzung einiger osteuropäischer Staaten zu Beginn des 2. Weltkrieges gelangte auch dort eine große Zahl von Juden in den Machtbereich der Nationalsozialisten. Die Juden per Druck zur Emigration zu veranlassen, schien den nationalsozialistischen Machthabern kein geeignetes Mittel mehr, um die angestrebte "Judenfreiheit" zu erreichen. Statt dessen war die Ausrottung aller Juden Genozid bereits beschlossen.

Die polnischen Juden wurden daher in abgeriegelten Stadtvierteln, den Ghettos, in Warschau, Krakau, Tarnow und Lublin unter unmenschlichen Verhältnissen auf engstem Raum festgehalten. Allein im Winter 1940/41 starben im Warschauer Ghetto 20% der Juden, infolge von Hunger, Durst und Seuchen.

Mit dem Überfall auf die Sowjetunion vom 22. Juni 1941 nahm die systematische Ausrottung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten ihren Anfang. Die neu eingerichteten und dem Reichsicherheitshauptmann unterstellten Einsatzgruppen folgten dem deutschen Heer in den Osten und ermordeten dort annähernd eine Million Juden durch Erschießungen. Im Januar 1942 schließlich plante man auf der Wannseekonferenz die Tötung von geschätzten 6.000.000 Juden mittels Gas in Vernichtungslagern und begann augenblicklich mit der Umsetzung dieses Planes.

In Deutschland und den neu eroberten Gebieten wurde die Errichtung von vielen neuen Konzentrationslagern befohlen. Viele Juden wurden ohne jeden Grund dorthin gebracht.

 
 

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