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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die bildung der indochinesischen union



2.1 Annam, Tonking, Kambodscha sowie Cochinchina

1858 beschloss Napoleon der III ein militärisches Experditionskop nach Tourane zu entsenden. Am 31. August 1858 landeten französische Streitkräfte in der Bucht von Tourane in Annam. Das Ziel war Hué, die Hauptstadt Annams. Doch die französischen Truppen waren zu schwach und unterlagen den vorbereiteten Annamiten. Daher konzentrierten sie sich auf Saigon in Cochinchina. Dort befanden sich die Reisreserven der Stadt Hué und der annamitischen Armee. Im Februar 1859 besetzten die Franzosen die Stadt Saigon, Es gelang ihnen jedoch nicht, die umliegenden Gebiete einzunehmen.

Zur gleichen Zeit nahmen die Franzosen den Krieg mit China wieder auf. Als der Grossteil der französischen Streitkräfte sich ergeben mussten, wurden die Truppen bis auf 1000 Männer von Saigon abgezogen. Die Cochinchinesen nutzten natürlich diese Situation aus und belagerten Saigon.

Doch nachdem im Oktober 1860 der Friede mit China gesichert war, konnten sich die Franzosen wieder auf Cochinchina konzentrieren. Schliesslich konnte mit Hilfe von Admiral Charner und seinen Truppen die Belagerung aufgehoben werden. Und in den folgenden zwei Jahren konnte auch das Mekong-Delta besetzt werden.

1862 unterschrieb König Tu- Duc einen Vertrag, der Frankreich einerseits die Freiheit für die katholischen Missionen zusicherte, ihnen anderseits weitere Gebiete einbrachte. Zudem eröffnete Frankreich drei Häfen für den Handel.

Ein Jahr später wurde dann ein Freundschaftsvertrag mit Kambodscha geschlossen, welches es zum französischen Protektorast machte. Der Khmer- König Norodom ergriff diese Massnahme, gegen den allgemeinen Willen des Volkes, um sich von der wechselnden Oberherschaft durch die Thai und die Vietnamesen zu befreien.

Dadurch wurde die Grundlage für die Eroberung der restlichen Gebiete des Königreiches Annam sowie des Königreiches Kambodscha, Laos, des Tonkin, und (wie beabsichtigt auch Südchina) geschaffen. Eigentlich stand die französischen Regierung im allgemeinen neuen Eroberungen zurückhalten gegenüber. Die Initiative zu den neuen Erwerbungen kam dann auch aus der Kolonie selbst. Die französischen Missionsstationen und die französischen Händler in Saigon drängten auf eine Erweiterung der Machtsphäre. Besonders für den Handel erschien der Tongking besonders wertvoll. Auch die französischen Behörden in Saigon wollten die bereits beherrschten Gebiete gegen Übergriffe absichern. Später wurde ein neuer Vertrag angesetzt, der Annam zu einem französischen Protektorat. Der Tongking selbst wurde erst neun Jahre später von den Franzosen besetzt, als es zu ständigen Unruhen kam. Frankreich nutze die stärkere Einmischung der Chinesen um Truppen zu entsenden. Das erste französische Expeditionskorps wurde 1884 vernichtend geschlagen. Erst ein Jahr später gelang es den neuen französischen Truppen die Widerstände niederzukämpfen.

Im gleichen Jahr schloss Frankreich mit Annam einen neuen Staatsvertrag ab, der den Einfluss der Franzosen noch vergrösserte. Im selben Jahr wurde in einer Konvention letzte souveräne Rechte Kambodschas beseitigt und die französische

Ein Jahr später wurden die drei Protektorate Annam, Tongking und Kambodscha in der "Kolonie\" Cochinchina zusammengefasst. Es kam zur Bildung der Indochinesischen Union. Dies hatte den Vorteil, dass eine gemeinsame Verwaltung geschaffen werden konnte. Die französische Kolonialverwaltung zeichnete sich dabei vor allem durch die direkte Unterordnung und die Zentralisierung aus. Alle Macht konzentrierte sich auf das Mutterland. Eine Selbstverwaltung war dabei kaum möglich. Zwar waren offiziell in Annam, Laos und Kambodscha nach wie vor die jeweiligen Herrscher an der Macht, doch diese waren durch Verträge und Verordnungen an die französischen Gouverneure gebunden. Jene verfügten über ausgedehnte Vollmachten, wurden aber genaustens von Paris kontrolliert.

2.2 Siam und Laos

Siam hatte eine ähnliche Rolle wie die Afghanistan 1890 in Zentralasien. Es blieb unabhängig, da sich die französischen und britischen Mächte nicht über die Aufteilung einigen konnten. Der Konflikt um diesen Krieg eskalierte und beschwor schliesslich fast einen Krieg herauf. Zwar war Ende des Jahres1894 in Meng Sin eine Zusammenkunft zwischen britischen und französischen Abgesandten geplant gewesen, welche die Grenzfragen klären sollte, doch dazu kam es nicht. Statt dessen eskalierte der Konflikt um dieses Gebiet, so dass er fast einen Krieg heraufbeschwor.

Wie konnte es dazu kommen? Die Franzosen waren entschlossen Laos unter ihre Kontrolle zu bringen, um ihr Imperium in Indochina abzurunden. Laos unterstand allerdings der Oberhoheit des Königs von Siam. Die Franzosen wollten sich dadurch auch das reichste Gebiet Südostasiens, Siam zugänglich machen. 1892 schlug Paris der britischen Regierung eine Grenzlinie vor, die Frankreich alle Gebiete östlich des Mekong zugesprochen hätte. Praktisch hätte sie aber die Annexion von Laos bedeutet und den französischen Einfluss bis an die Grenze Burmas vorgeschoben. Doch Grossbritannien war nicht bereit die Aussdehnung der französischen Machtsphäre einfach hinzunehmen. Die Franzosen warteten aber nicht eine diplomatische Lösung ab, sondern entsandten 1893 ein Expeditionskorps nach Laos. Sie forderten die Abtretung des grössten Teil des Gebiet östlich des Mekong, einschliesslich den Hauptteil von Laos. Sie verlangten gleichzeitig die Herrschaft über die früheren Provinzen Kambodschas. Siam hätte dieses Ansinnen nur bei der Zusicherung voller britischer Unterstützung zurückweisen können. Der britische Premierminister Lord Roseberry aber entschloss sich, diese Hilfe zu verweigern, da er die britische Position in Ägypten für wichtiger hielt und es nicht auf einen Zusammenstoss mit Frankreich ankommen lassen wollte. Angesichts dieser Situation konnten die Franzosen ihrer Forderungen durchsetzen. Doch auch wenn Grossbritannien die Annexion von Laos nicht verhindern konnten, so gelang es ihnen doch, die Unabhängigkeit Siams zu sichern. Frankreich sah wohl ein, dass die Grenzen der britischen Geduld erreicht waren. Schlussendlich kam es 1896 kam es zu einem britisch-französischen Abkommen, in dem die französische Herrschaft über Laos bekräftigt, gleichzeitig aber die Unabhängigkeit des noch verbleibenden Königreiches Siam garantiert wurde. Die Entente Cordiale zwischen England und Frankreich im Jahr 1904 bekräftigte diese Absprache. Alles im ganzen hatte das Königreich Siam zwar einen Grossteil seiner Herrschaftsgebiete aufgeben müssen, konnte aber aus den gleichen Gründen wie Afghanistan seine Unabhängigkeit bewahren.

2.3 Die Wirtschaft

Wenn man die wirtschaftlichen Interessen der Franzosen in Indochina betrachtet darf man nicht vergessen, dass dieser Teil Asiens eigentlich immer nur als Ausgangspunkt Frankreichs für das grosse Ziel China galt. Deshalb interessierte man sich sogar noch weniger für einen Aufbau und Ausbau der Wirtschaft als in andern Kolonien.

Aber natürlich war auch die Kolonialpolitik der Franzosen viel mehr auf Rohstoffgewinn, als auf die Verarbeitung innerhalb der betreffenden Länder ausgerichtet. Dies waren in Indochina Edelhölzer sowie Metalle und Edelmetalle. Auf dem Land hatten die Bauern unter hohen Steuern und Pachtzahlungen zu leiden. In den Fabriken, den Kohlebergwerken und auf den Kautschukplantagen arbeiteten die Arbeiter unter katastrophalen Bedingungen bei kleinem Lohn. Ausserdem rekrutierte man Zwangsarbeiter für öffentliche Arbeitsprojekte wie zum Beispiel der Aufbau eines Eisenbahnsystems. Dazu kommt, dass die Franzosen das Alkohol-, Opium- und Salzmonopol innehatten, ein Wirtschaftszweig welcher besonders einträglich war.

 
 

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