Die Soldaten und Matrosen standen hinter den Sowjets. Diese wollten die Macht allerdings nicht gleich übernehmen, sondern glaubten den Ideen Marx', man müsse zunächst einen ausgereiften Kapitalismus haben, um den Sozialismus durchzusetzten. So wurde die provisorische Regierung zuerst nur kontrolliert.
Zu dieser Zeit gab es folglich eine Doppelherrschaft und so wurde permanent die Regierungsautorität in Frage gestellt.
Auf folgende Punkte konnten sich die provisorische Regierung und die Sowjets einigen:
- Freilassung aller politisch verfolgten
- Garantierung der bürgerlichen Grundrechte ( Redefreiheit, Pressefreiheit... )
- Abschaffung der Ständepriviolegen
- Verbreitung in verfassungsgebende Versammlung
Umstritten waren die Fragen nach der Vortsetzung oder Beendigung des Krieges, nach Verteilung der Boden, nach sozialen Verbesserungen für die Arbeiter und ob man einen zentralen oder förderativen Staat wolle.
Die wichtigsten Reformen wurden zu der Provisorischen Regierung noch nicht in Angriff genommen.
Nach der Revolution gab es keine handlungsfähige demokr. Institution in Russland . Auch gab es keinen
legetemierten Justizapparat. Außerdem missachteten die Arbeiter und Bauernsowjets die Anweisungen der Provisorischen Regierung.
Auf dem Land regelten die Bauern die Neuverteilung auf eigene Faust. Die Regierung konnten dagegen nichts unternehmen. Es kam zu Massenfluchten an der Front, denn niemand wollte bei der Landverleihung zu kurz kommen.
In den Städten verlagerte sich das polit. Gewicht immer mehr nach links. Die Zahl der Arbeiter in den Gewerkschaften nahm zu und man konnte gewisse soziale Erfolge verbuchen.
Daraufhin wurde die provisorische Regierung im April umgebildet. Nun waren darin neben den Demokraten auch Vertreter der Sozialrevolutionäre und der Menschewicki. Nun waren die Linken nach der Übernahme einige Ministerien direkt politisch verantwortlich. Sie wurden als Handlanger der Bourgeosie angeprangert, und die Menschewicki und Sozialrevolutionäre haben immer mehr an Boden verloren. Nutznießer waren die Bolschewicki. Auftrieb erhielten sie durch die Rückkehr Lenins, der mit seinen Aprilthesen ein Gegenkonzept zur provisorischen Regierung und zur Haltung der Regierungspolitik kontrollierenden Sowjets hatte. Lenin forderte die Fortführung der Revolution, Beendigung des Krieges, soziale Reformen, Verstaatlichung des Bodens und Kontrolle der Industrie durch die Arbeiter .
Wichtigster Punkt war die bestehende Doppelherrschaft durch die Alleinherrschaft der Räte zu ersetzen.
Der neue Kriegsminister Korenski setzte den Krieg fort. Allerdings scheiterte die Juni-Offensive rasch und zeigte die Unfähigkeit der russischen Armee. Im Juli kam es zum bewaffneten Aufstand in Petrograd, an dessen Spitze die Bolschewicki standen. Jedoch wurde dieser Aufstand niedergeschlagen und viele Bolschewicki verhaftet. Lenin musste ein Versteck in Finnland aufsuchen. Kerenski löste Fürst Lwow als Ministerpräsident ab.
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