Politisch stieg Athen zu einer bedeutenden Macht auf. Es schloß mit den Persern Frieden. Persien gab die griechischen Kolonien in Kleinasien frei. Mit ihnen schloß es den attischen Seebund. Da aber Athen die Früchte des Erfolges allein für sich haben wollte dehnte es nicht - wie dies dem demokratischen Gedanken entsprochen hätte - das Bürgerrecht auf die Bundesgenossen aus. Es erhöhte die Tribute, zog das Gerichtswesen innerhalb des Bundes an sich und führte seine Währung ein. Wer sich von den Bundesgenossen dagegenstellte wurde niedergerungen. Diese Maßnahmen erfüllten die Bürger mit Unzufriedenheit. Sie machten das attische Seereich zu einem gebrechlichen Gebilde. Jene Macht, die einer weiteren Ausbreitung Athens in das westliche Mittelmeer im Weg stand, war Sparta mit seinen Bundesgenossen, unter ihnen vor allem Korinth. Schon mehrmals war es zu Auseinandersetzungen zwischen Athen und Sparta gekommen, die aber immer wieder in einer gegenseitigen Respektierung geendet hatten. Erst der Peleponnesische Krieg (431 - 404 v. Chr.) führte zu einem Kampf auf Leben und Tod. Athen, das sich zunächst im Vorteil befand, erlitt schwere Schicksalsschläge. Unter den Menschen die sich unter die \"lange Mauer\" geflüchtet hatten, brach eine Seuche aus, der viele (auch Perikles) erlagen. Ein großer Kriegszug gegen Sizilien und Syrakus, zu dem der ehrgeizige Alkibiades geraten hatte, endete mit einer Katastrophe. Persisches Geld ermöglichte es Sparta schließlich, eine Kriegsflotte zu bauen, mit der es Athen in die Knie zwang. Das attische Seereich löste sich auf. Athen mußte sich ergeben und die langen Mauern schleifen.
Was nun folgte war ein ununterbrochener Bruderkrieg in Griechenland, in dessen Verlauf bald diese, bald jene Seite Erfolge errang. Das persische Gold begann eine immer größere Rolle zu spielen. In einem neuen Frieden gab Sparta seine ionischen Kolonien frei, wurde aber bald darauf von Theben besiegt. Griechenland war politisch zerrissen. Die Idee der nationalen Gemeinschaft und der nationalen Pflicht eines Krieges gegen die Perser wurde nunmehr von den Denkern vertreten und von Philipp dem II von Makedonien aufgegriffen. Phillip dessen Adel die Reiterei und seine Bauern das Fußvolk seines Volkes stellten, hatte seine Stellung auf dem Balkan ausgebaut und Zugang zum Meer erhalten. Nun erstrebte er die Vorherrschaft (Hegemonie) in Griechenland, um die Griechen zu vereinen und den Perserkrieg erneut aufzunehmen. Phillip II erschien den einen in Griechenland als Retter, den anderen als Unterdrücker der stattlichen Freiheit. Athen gewann. Athen gewann Demosthenes in Ansprachen, den sogenannten \"Philipika\", gegen den König. Doch die Athener wurden besiegt und die griechischen Staaten von Phillip wurden zum hellenischen Bund zusammengeschlossen. König Phillip wurde zum Feldherrn dieses Bundes bestimmt, aber noch vor Beginn des Feldzuges ermordet.
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