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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der amerikanische unabhÄngigkeitskrieg- erste koloniale befreiung



Der nun beginnende erste koloniale Unabhängigkeitskrieg dauerte gegen alle Erwartungen auf beiden Seiten sieben lange Jahre. Er war - abgesehen vom Vietnam-Krieg - der längste Krieg in der Geschichte der USA.
Die Unabhängigkeitserklärung wurde von den Kolonisten keineswegs einstimmig akzeptiert. Es gab Gegner, \"Loyalisten\" genannt, die als \"Tories\" verleumdet wurden. Wenn man einen von ihnen erwischte, wurde er meistens geteert und gefedert. Flohen sie in den Schutz der englischen Truppen, beschlagnahmte man ihren gesammten Besitz. Hauptstützpunkt dieser \"Loyalisten\" war das von englischen Truppen besetzte New York. Auch im Westen blieben die Siedler England treu. Und unter den Holländern, Franzosen, Deutschen, Schotten und Iren fand sich kaum Enthusiasmus für die Unabhängigkeit. Etwa 100 000 \"Loyalisten\" verließen die Kolonien und flüchteten nach Kanada und auf die britischen Inseln Westindiens. Man kann davon ausgehen, daß nur etwa ein Drittel der Kolonisten die Unabhängigkeit wirklich wollte. Der Unabhängigkeitskrieg war also ein Minderheitenkrieg.

Die englischen Truppen, die nach New York sollten, wurden nicht sofort dort stationiert, sondern zunächst nach Halifax und nach Nova Scotia geführt, so daß sie erst am 2. Juli in New York ankamen. Inzwischen hatte George Washington´s Armee Zeit gehabt, auf New York vorzurücken. Hier kam es zur Schlacht, in der Washington fast seine ganze Streitmacht verlor.
Statt aber sofort nach Philadelphia zu marschieren, unternahm General Howe erst eine Expedition nach Newport/Rhode Island, wodurch es Washington gelang, seine Armee nach Süden zurückzuführen und den Zugang nach Philadelphia zu sperren. Inzwischen war es Winter geworden, und Howe entschloß sich, seine Truppen in New Jersey ins Winterquartier zu führen. Washington aber ruhte nicht. Am Tage vor Heiligabend setzte er mit rund 2400 Mann über den Delaware-Fluß und überfiel das hessische Regiment, das in Trenton/New Jersey lagerte. 900 Hessen wurden gefangengenommen, außerdem 1200 Gewehre und sechs Kanonen erbeutet. Aufgrund dieses Sieges bewilligte der Kongreß gern eine neue Armee. Washington erhielt die Möglichkeit, 5000 Mann zu rekrutieren und für sechs Monate zu finanzieren. Mit dieser Streitmacht zog Washington gegen die Engländer, und es gelang ihm, New Jersey noch vor Ende Januar 1777 von englischen Truppen zu befreien.
Im Frühling entschied sich England, den Versuch zu wagen, den Staat New York von Kanada aus über den Champlain-See und den Hudson hinweg anzugreifen und zu erobern, um so Neuengland von den anderen Kolonien zu isolieren. Am l. Juni brach diese Armee in einer Stärke von 8000 Mann (darunter 3000 deutsche \"Mietsoldaten\") und unter Führung des Generals John Bourgoyne am St. Lawrence Strom auf. Die Festung Ticonderoga am Südende des Champlain-Sees wurde leicht eingenommen. Dann aber mußte erst auf weitere Proviantierung gewartet werden. So dauerte es einen weiteren Monat, bis endlich die Festung Edward am Hudson erreicht wurde. Expeditionscorps, die Bourgoyne nach Westen und Osten ausgesandt hatte, um Proviant zu besorgen, trafen auf starken Widerstand der Neuengland-Bewohner. In der Schlacht von Bennington/Vermont unterlag die 700 Mann starke Truppe der Engländer. Nach diesem Erfolg strömten weitere Freiwillige in die amerikanische Armee. Sie kamen nicht nur aus den Kolonien, sondern auch aus verschiedenen Ländern Europas.
Bourgoyne aber drängte weiter nach Süden. In zwei Schlachten - am Westufer des Hudson - wurde Bourgoynes Armee vernichtend geschlagen. Er kapitulierte am l. Oktober 1777 bei Saratoga. Sechs Generäle, 300 Offiziere und über 5000 Mann durften unter der Bedingung, nicht wieder zu dienen, nach England zurück. Dieser Sieg war für die Amerikaner von hoher Bedeutung: Er bedeutete das Ende des Krieges in New York und Neuengland. Inzwischen hatte General Howe Truppen in Stärke von 18 000 Mann fünfzig Meilen südlich Philadelphia am Zufluß der Chesapeake-Bucht gelandet. Washington verfügte über 12000 Mann. Nach Schlachten am Brandywyne Creek und bei Germantown besetzte Howe Philadelphia und ging ins Winterquartier. Washington und seine Armee blieben den Winter in Valley Forge. Dort ließ er während der Ruhephase seine Armee durch den preußischen General von Steuben weiter ausbilden und trainieren.
Während dieser Zeit verließen viele Soldaten die Armee und kehrten zu ihren Familien zurück.

Im Frühjahr erreichte Washington die Nachricht vom Abschluss des Vertrages zwischen Frankreich und den USA, über den Benjamin Franklin (1706-1790) und John Adams (1735-1826) im Februar in Paris verhandelt hatten. Als bald darauf auch Spanien und Holland England den Krieg erklärten, wurde aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein internationaler Konflikt. Um einem französischem Angriff zuvorzukommen, verlegte England daraufhin Truppen unter dem Befehl von General Clinton nach New York. Außerdem versuchte England in den folgenden Jahren (1778-1781), die Südstaaten unter seine Kontrolle zu bringen. Zwar hatte es bei diesem Versuch einige Erfolge, aber solange seine Kräfte zwischen New York im Norden und dem Süden aufgeteilt blieben, konnte es keinen entscheidenden Sieg erringen. So war letztlich der Kommandeur der englischen Südarmee, General Charles Cornwallis, gezwungen, sich mit seinen Truppen in Yorktown/Virginia zu verschanzen. Hier wurde er von Washington mit Unterstützung durch die französische Flotte - insgesamt 8000 Mann stark - eingeschlossen. Am 19. Oktober 1781, nach einer Belagerung von drei Wochen kapitulierte Cornwallis. Dies war das inoffizielle des Krieges. Es sollten aber noch rund zwei Jahre vergehen, bis endlich am 3. September in Paris der Friedensvertrag geschlossen werden konnte.

 
 

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