dieser vierte Teil führt aus der politischen, rechtlichen, sozialen und religiösen Sphäre in den familiären Lebensbereich der Kelten. Auch hier kommen Parteiwesen und Unterdrückung ebenso vor wie Freudlosigkeit, primitives Brauchtum und Grausamkeit. Das Leitthema servitus ist konsequent durchgeführt. Von der allgemein politischen Ebene über die inner-gesellschaftliche und die religiös-kulturelle erreicht es die kleinste Lebenseinheit, die Familie, in der die Frau weitgehend rechtlos und untergeordnet erscheint. Auch das weitere Hauptthema Unfriede wird wieder aufgegriffen: Nach dem Bericht über den poli¬tischen Unfrieden zwischen und innerhalb von Stämmen und über den sozialen Unfrieden zwischen den Ständen belegt Caesar die Fried¬losigkeit in der Familie: ,,Hinterlässt ein Mann von vornehmer Ab¬kunft bei seinem Tod Familie, so kommen seine Verwandten zusammen, und wenn wegen seines Todes Verdacht besteht, stellen sie mit der Frau des Verstorbenen ein peinlicher Verhör an. Erweist sich dabei der Verdacht als begründet, so muss sie unter allen möglichen Martern den Feuertod erleiden\".
Offensichtlich ist der unnatürliche gewaltsame Tod von vornehmen Familienhäuptern nichts Ungewöhn¬liches, bezeugt aber nicht Familien- und Ehefrieden. |