Im Alter von acht Tagen werden jüdische Knaben durch den Ritus der Beschneidung (berit mila) offiziell in den Bund Abrahams aufgenommen. Mit 13 Jahren erreichen sie die Volljährigkeit und übernehmen von da an selbst die Verantwortung für die Beachtung aller Gebote (Bar-Mizwa). Auch dürfen sie dann zum ersten Mal in der Synagoge aus der Thora vorlesen. Mädchen sind mit zwölf volljährig und feiern dies in modernen, liberalen Synagogen mit dem gleichen Ritus wie die Jungen. Im 19. Jahrhundert führte die Reformbewegung die Konfirmation für junge Männer und Frauen ein.
Sie findet während des Wochenfestes statt und beinhaltet ein Bekenntnis zu dem am Berge Sinai geoffenbarten Glauben. Den nächsten Wendepunkt im Leben eines gläubigen Juden stellt die Hochzeit (kidduschin: Heiligung) dar. Die sieben Vermählungsbenediktionen schließen Bittgebete für den Wiederaufbau von Jerusalem und die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Zion ein. Desgleichen bettet der jüdische Bestattungsritus die Hoffnung auf die Auferstehung des Toten in ein Gebet für die Erlösung des gesamten Volkes ein. Fromme Juden lassen sich in ihrem tallit (Gebetsmantel) begraben.
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