Der Zwang, sich zu ernähren, also der Hunger, hat die Menschen erfinderischer gemacht, als es alle anderen Geschöpfe auf der Erde waren. Der Wunsch, besser zu essen, also der Appetit, wurde zur entscheidenden Triebkraft der Zivilisation.
Um bessere Nahrung erjagen zu können, brauchten die Urmenschen Geräte und Waffen, wieder neue dann zum Betreiben von Landwirtschaft. Da mussten immer neue Einfälle kommen, wie sie herzustellen seien. Dann, wie sie zu verbessern seien- und auch, wie zu verbessern sei, womit sie angefertigt wurden. Heute würden wir von Werkzeugmaschinen sprechen.
Sobald Ernährung nicht mehr nur darin bestand, rohes Fleisch von Kadavern zu verschlingen oder Baumfrüchte zu zerkauen, im wesentlichen seit Menschen Feuer machen konnten, richteten sich neue Energien auf die Zubereitung von Essen, bald auch von Getränken. Zum Kochen oder Braten oder Grillen bedurfte es zweckmässiger Geräte. Sie wurden erfunden, und um sie herum entstanden weitere. All das zog immer weitere Kreise - bis hin zur industriellen Revolution und unserer "Autozivilisation" von heute mit ihren Vor- und Nachteilen.
Um gut essen und trinken zu können, hat die Menschheit sich vieles einfallen lassen. Es ist eine gewaltige Geschichte und sie ist verblüffend eng mit der Weltgeschichte verknüpft und es lohnt sich diese zu kennen. Dazu gehören aber auch ihre Schattenseiten, die angefangen hatten, als der Mensch begann Vieh und Pflanzen zu züchten. Wegen der Vermehrung und Ausbreitung der Erdbevölkerung wurde der Beginn der Landwirtschaft als besonderer Glücksumstand gefeiert. Die Landwirtschaft unterteilte die Bevölkerung jedoch nicht nur nach ihren Fähigkeiten und Vorlieben, sondern sie legte auch schon die Grundlagen für die Spaltung in Satte und Hungrige, also in Reiche und Arme. Sie begann auch sogleich, ihre Umwelt zu verändern, teilweise zu zerstören, mit Folgen, von denen uns einige erst spät im 20. Jahrhundert klar wurden.
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