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Analyse der quelle "demokratische grundsätze in einer monarchischen - regierung" - die rigaer denkschrift 1807



In der Denkschrift "Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung", die Karl August Fürst von Hardenberg am 12. September veröffentlichte, an das Volk adressierte und 1931 vom Hirzel Verlag als Sekundärquelle herausgegeben wurde, wird die Durchsetzung der preußischen Reformen thematisiert mit der Intention, diese auch in naher Zukunft geltend zu machen. Es herrscht in der gesamten Quelle der hypotaktische Satzbau vor und sowohl positives Wortmaterial ("alles Gute, Schöne und Moralische" Z. 40, "politischer Traum" Z. 44, 45), als auch Wortmaterial mit negativer Konnotation ("Gebrechen" Z. 16, "strenge Verfolgung" Z. 23, "Gewalt" Z. 29) wird auffällig. Schlüsselwörter in diesem Text sind: "Weltplan" (Z. 10), "Weisheit" (Z. 10) und "Revolution" (Z. 13).

Der vorliegende Auszug gliedert sich in drei Sinnabschnitte. Im ersten dieser Abschnitte spricht Hardenberg von einem Vorhaben für die Welt, dessen Methoden für das Volk fraglich seien, sie jedoch im Großen und Ganzen dem übergeordneten Ziel dienen würden, wobei er außerdem von der politischen Erneuerung spricht und diese dabei mit der Natur vergleicht, welche auch die alten Dinge durch neue ersetze, um etwas Vollkommenes zu schaffen (Z. 2 - 12). Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Französischen Revolution, in deren Zuge eine neue Ära anbreche, in der das Veraltete vernichtet und durch das Neue ausgetauscht werde (Z. 13 - 17) Außerdem deckt Hardenberg hier auf, dass die Revolution durch das Entgegentreten mit dem festen Glauben an das Alte diese nur noch mehr gestärkt, anstatt geschwächt, hätte (Z. 22 - 25). Weiterhin spricht der Autor hier von Grundsätzen, welche im Zuge der Revolution überall verbreitet wurden, wobei es für die Staaten nicht ratsam sei, diese nicht anzunehmen, da dieser dem Niedergang oder der aufgezwungenen Annahme entgegen ginge. Um dies zu verdeutlichen, weist der Autor auf Napoleon hin, der sich wenigstens dem Schein nach auch an diese Gründsätze halte (Z. 26 - 32). Im letzten Abschnitt spricht der Autor endlich die schon so oft angesprochenen Ziele aus. Das große Ziel sei eine friedliche Revolution. Dabei stellt er die komplette Demokratie zurück, rückt allerdings demokratische Grundsätze in den Vordergrund. Das sei alles, was die gegenwärtige Zeit hergäbe (Z. 33 - 38). Um diese Grundsätze zu erreichen, solle man sich stets für dieses Ziel einsetzen, was auch den Grundstein dafür lege, diese Gedanken auf andere Ebenen auszuweiten (Z. 39 - 46). Abschließend sagt Hardenberg, dass nur diese Zeit für einen solchen Umbruch die richtige sei, da der Staat sich wieder neu orientieren müsse (Z. 51 - 54).







Europas moderne Geschichte beginnt mit der Französischen Revolution ("wovon die gegenwärtigen Kriege die Fortsetzung sind [.]" Z. 13). Die absolutistische Herrschaft, die alle Untertanen zu bedingungslosen Gehorsam gegenüber den Monarchen verpflicht hatte, endete in einer Phase des Aufbruchs voller neuer Ideale.

Ein üppiges Leben des französischen Feudaladels unter Ludwig XVI. und andauernde Kriege hatten Frankreich an den Rand des Ruins getrieben. Denn nach Missernten kam es in Frankreich zu Hungersnöten und Arbeitslosigkeit. Diese wirtschaftliche Lage verschärfte sich durch Staatsbankrott.

Der König sah sich daher gezwungen die Generalstände einzuberufen, welche den Charakter eines Ständeparlaments hatten. Sie setzten sich aus der Geistlichkeit, dem Adel und den Bürgern als 3.Stand zusammen. Der stimmenmäßig benachteiligte 3. Stand forderte, dass Abstimmungen "nach Köpfen" vorzunehmen seien. Er befürchtete nämlich, dass Steuererhöhungen allein zu seinen Lasten gehen würden. Diese Befürchten wurden jedoch nicht wahrgenommen und es kam zu einem Aufstand der Bürger.

Am 17.Juni 1989 erklärten sich die Bürger des 3.Standes zur Nationalversammlung, sie verpflichteten sich damit eine Verfassung auszuarbeiten. Mit der Erstürmung des königlichen Gefängnisses von Paris entwickelte sich ein Volksaufstand in der Hauptstadt, der das ganze Land erfasste.

Im September 1791 legte die Nationalversammlung die neue französische Verfassung vor, welche Frankreich in eine konstitutionelle Monarchie umwandelte. Mit der Annahme der Verfassung war der Absolutismus in Frankreich gestürzt.

So wurden die Rechte des Königs eingeschränkt, ihm war es untersagt Gesetzte zu erlassen oder Richter zu ernennen, er behielt lediglich noch den Oberbefehl über das Heer. Jedoch gab es bedeutende Einschränkungen im Grundsatz der Gleichheit, denn es erhielten nur männliche Bürger mit einem ausreichenden Besitz das Wahlrecht. Frauen und Besitzlose blieben bei der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen.

Des Weiteren beseitigte die Nationalversammlung die alte Provinzverteilung Frankreichs, so entstanden 83 Verwaltungsbezirke so genannte Departements. Zünfte und Zölle im Inneren des Landes wurden ganz abgeschafft.

Da Ludwig XVI nur widerwillig die neue Verfassung unterzeichnete, versuchte er aus Frankreich zu fliehen, dieser Fluchtversuch scheiterte jedoch. Doch diese versuchte Flucht hatte Folgen, denn unzufriedene Revolutionäre wollten Frankreich nun in eine Republik umwandeln. Viele Fürsten Europas befürchteten nun ein Übergreifen der Revolution auf ihre Länder. Der König von Preußen und der deutsche Kaiser bereiteten sich auf einen Angriff gegen Frankreich vor. Die französische Nationalversammlung erkannte die Gefahr der Wiederherstellung der alten monarchistischen Machtverhältnisse und zwang den König zur Kriegserklärung an Österreich im April 1792. Damit begannen die Koalitionskriege, die europäischen Fürsten kämpften gegen die Verbreitung revolutionärer Ideen.

Die Pariser Bevölkerung, welche glaubte, dass der König ein Verbündeter des Auslands war, nahm die Königsfamilie am 10. August 1792 gefangen. Dies geschah unter der Führung der Jakobiner, welche für die Abschaffung der konstitutionellen Monarchie eintraten. So fand eine Radikalisierung der Revolution statt.

Unter dem Druck der Aufständischen setzte die Nationalversammlung den König ab, löste sich auf und übertrug die Ausarbeitung einer neuen Verfassung einem Nationalkonvent, der aus allgemeinen Wahlen hervorgehen sollte. Die Angst vor Gewalttaten der Radikalen hielt die meisten Anhänger der bisherigen Verfassung von den Wahlen fern. So bestand der am 21. September 1792 eröffnete Nationalkonvent nur aus Abgeordneten, deren Ziel die Abschaffung der Monarchie war. Sofort erklärte der Konvent Frankreich zur Republik.

Die neue republikanische Verfassung sah eine Gewaltenteilung vor, die Exekutive und die richterliche Gewalt sollten der Souveränität des Volkes unterworfen sein und der Grundsatz der Gleichheit bei den Wahlen wurde verwirklicht. Der Nationalkonvent klagte den König Ludwig XVI wegen Verschwörung gegen die Freiheit der Nation an, Ludwig wurde am 21. Januar 1793 hingerichtet, ohne jemals einem Gericht vorgestellt zu werden.

Die Frage, ob Frankreich eine bürgerliche oder soziale Republik werden sollte, führte zur Terrorherrschaft der Jakobiner ("ähnlich dem der Jakobiner" [.] "in der Anwendung verbrecherischer Mittel" Z. 43), man führte eine Zensur ein und verbot alle politischen Parteien außer dem Jakobinerclub. Außerdem wurde eine allgemeine Wehrpflicht erlassen, zum Schutz vor äußeren Feinden. Jedoch wurden die Jakobiner bald gestürzt und somit gab es erneut eine Veränderung der Lage in Frankreich. Der Konvent verabschiedete mit der Direktorialverfassung vom September 1795 eine Verfassung im Interesse des Besitzbürgertums, dennoch blieb das Prinzip der Gewaltenteilung erhalten. Seit April 1797 häuften sich jedoch die innenpolitischen Probleme. Durch die Kriegsjahre was Frankreich in eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise geraten. In dieser Situation betrat ein Mann die Bühne, welcher die Dinge entscheidend verändern sollte: Napoleon Bonaparte.



Napoleon Bonaparte wurde 1769 als Sohn eines Rechtsanwaltes auf Korsika geboren. Er krönte sich am 2 Dezember 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen. Er schloss am 12. Juni 1806 mit dem Rheinbund ein Staatsbündnis ihm ergebener deutschen Fürsten. Für die Einwohner de Rheinbundes wirkte sich die Zurückdrängung der Feudalherrschaft günstig aus, denn viele Vorrechte des Adels wurden beseitigt. 1804 trat der Code Civil in Kraft, ein Gesetzbuch, welches u.a. bürgerliche und wirtschaftliche Freiheit des Einzelnen sowie das Recht auf Privateigentum garantierte. Jedoch stieß die Teilnahme an vielen Kriegen, besonders bei der Rheinbundbevölkerung, auf Widerspruch. Dennoch gedachte Napoleon("Napoleon [der] das französische revolutionäre System verfolgt" Z. 39) seine Macht über ganz Deutschland auszudehnen, so kam es im Herbst 1806 zum Krieg zwischen Frankreich und Preußen. Die Auseinandersetzung endete mit einer starken Niederlage Preußens. Im Frieden von Tilsit 1807 verlor Preußen die Hälfte seiner Staatsfläche und Einwohner. Daraus folgend entstanden die preußischen Reformen, um das Land zu erneuern.

Die preußischen Reformen sind politische-, militärische-, und gesellschaftliche Reformen, die unter der Leitung des Ministers Reichsfreiherr von und zum Stein und dem Fürsten Hardenberg durchgeführt wurden. Sie legten den Grundstein für den Übergang zum bürgerlichen Verfassungs-, Nationalstaat- und Industriestaat des 19. Jahrhundert.

Die Ziele der Preußischen Reformen war es den Staat (Preußen) vollständig zu erneuern und eine Überwindung der feudalen Gesellschaftsform zu erreichen. Des Weiteren sollte das Interesse der Bevölkerung am preußischen Staat erhöht werden. Es wären zum Beispiel anzuführen die Heeresreform, welche die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht vorsah oder die Bildungsreform, aus der das Abitur hervorging. Dies jedoch waren nicht die einzigen Reformen.



Aus der Sicht des Preußischen Staates waren die Reformen erfolgreich, denn sie begünstigten den Befreiungskrieg Preußens, da nationales Interesse geweckt werden konnte. Die Wirtschaftsreform ergab den größten Erfolg denn es erfolgte eine rasche Industrialisierung.



Karl August von Hardenberg (1750-1822) war 1804-1806 preußischer Außenminister und wurde 1807 Premierminister. Des Weiteren war er von 1810- 1822 preußischer Staatskanzler. Hardenberg, der auch Berater des preußischen Königs war, kannte sich mit der Geschichte Preußens sehr gut aus. Gerade was den politischen Aspekt betrifft, kann man Fürst von Hardenberg nicht vorwerfen, er hätte zu wenig Ansehen gehabt. Diese soziale Stellung, seiner seits, bestätigt den Wahrheitsgehalt der vorliegenden Quelle und lässt so beim Leser keine Befürchtung über mangelndes Wissen des Autors zweifeln. Während der Autor überwiegend sachlich argumentiert, bringt er jedoch an einigen Stellen seine eigene Meinung mit ein, beispielsweise die Kritisierung Napoleons (Zeile 28).

Auffällig ist dabei, dass sobald Hardenberg seine eigenen Vorstellungen zur Sprache bringt, er hauptsächlich mit positivem Wortmaterial arbeitet und wenn er Vorstellungen oder Moral anderer wichtiger Persönlichkeiten erläutert er überwiegend negative Assoziationen verwendet.

Die Quelle spiegelt auch einige Situationen der heutigen Zeit wieder. Auch zu jetzigem Zeitpunkt werden immer noch Reformen verändert. Sie sollen ebenfalls etwas Altes durch Neues ersetzen. Warum immer wieder neue Reformen? Weil es immer Menschen gibt, wie auch in damaliger Zeit (die Bauern zum Beispiel) welche sich ungerecht behandelt oder benachteiligt fühlen.

Auch an den preußischen Reformen ist die Überleitung auf die heutige Zeit zu finden, denn auch derzeit sind von diesen damaligen Reformen noch welche "vorhanden". Betrachten wir einmal genauer die Heeresreform und die Bildungsreform. Ferner finden wir auch zu unsere Zeit die allgemeine Wehrpflicht wieder und schlicht und ergreifend das Abitur nach dem viele streben. Dies alles sind Produkte der damaligen preußischen Reformen.

 
 

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