"Det Jroße und Jöttliche in de Eisenbahnen"
Die Berliner S-Bahn hat eine große Geschichte . Die Berliner hatten von Anfang an ein leidenschaftliches Verhältnis zur Eisenbahn gehabt . Man blickte optimistisch in die Zukunft der Bahn, und jeder verspürte das ihm bei dem Wort "Eisenbahn" eine große Zukunft durch die Gedanken ging . Die Fehlspekulation und der Reinfall gehörten jedoch ebenso gut zum Bahngeschäfft wie das "Jroße und Jöttliche in de Eisenbahnen" . Der ehemalige "Eisenbahnkönig" konnte zum Beispiel froh sein , wenn ihm seine alte Köchin in ihr Mansarde aufnahm . Berlin richtete spezielle Bahnhöfe für die Ankommenden ein , die ihnen Vertrautheit geben sollten . Ein Hamburger der nach Berlin reiste kam demzufolge auf dem "Hamburger Bahnhof" in Berlin an . In den 70 Jahren (1870) wurde eine Strecke im weitem Bogen um den Stadtkern gebaut . Er zerfiel in Nord und Südring die durch die Stationen
Ostkreuz und Westkreuz voneinander getrennt waren .
Berlin besaß bereits 100 Jahre vorher eine S-Bahn
Daß Berlin rund 100 Jahre vorher schon eine S-Bahn besaß bevor sie andere Städte besaßen , hängt mit der Entwicklung der Stadt zusammen . Die Schienenexplosion erklärt warum die Stadt Struktur und Ansehen genoß (auch nach ihrem notorischen Verlust ihr Geschichte).
Der Bau der Stadtbahn (S-Bahn) ging aber nicht ganz glimpflich davon . Mit einer Planierraupe wurde der Weg für die Bahnstrecke erobert . Diese ehemalige städtebauliche Untat ist heute zum Inbegriff des eisenbahntechnischen Wunders und zum Abenteurergleis geworden .
Der dänische Literaturkritiker Georg Brandes schrieb , sie habe "Berlins ganzen Charakter verändert und ihm endgültig das Gepräge einer Weltstadt verliehen .
Eine der Merkwürdigkeiten dieser Bahnstrecke hatte einmal ein kleiner Junge erlebt , der mit seiner Mutter und seinen Geschwistern eine Art Auswanderung nach Berlin unternahm .
" Wir setzen uns in einen Zug in einem hellen Bahnhof . Der fuhr ab durch die Nacht für ein paar Minuten dann hielt er, und wir waren wieder auf demselben Bahnhof ." Später erst als Erwachsener verstand er warum dies so war . Die Bahnhöfe sehen sich Nachts ähnlich . Später kannte sich der
Junge in Berlin so gut aus wie kein zweiter .
Elektrifizierung der S-Bahn
Um die Jahrhundertwende begannen auch die ersten Elektrifizierungen der S-Bahn , aber erst in den zwanziger Jahren wurde der elektrische Betrieb voll aufgenommen .
Berlin hatte es ja nie wirklich mit der Dampfmaschine gehalten , da waren Siemens und seine Elektrizität maßgebend .
Die Trennung der S-Bahn (BRD/DDR)
Die Verkehrsverbindungen zwischen Ost und Westberlin wurden am 13 August 1961 gekappt .
Der Ring wurde in zwei Hälten dividiert und die Voortbahnen an etwa 8 Stellen unterbrochen .
Leute die jahrelang die ihre S-Bahn wie ein Lieblingshobby betrachtet haben standen nun am
Bahnhof Zoo und beschimpften die die das Verkehrsmittel weiterbenutzten als Ost Bonzen .
Eröffnung einer S-Bahn Ausstellung
Eine S-Bahn Austellung wurde im Künstlerhaus Bethanien am Mariannenplatz in Kreuzberg eröffnet .
10 verschiedene Gruppen haben sich im Namen der neuen Gesellschaft , im Namen der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst , auf Spurensuche begeben .
Unter ihnen sind Architekten, Verkehrsfachleute , ehemalige Eisenbahner , Bildende Künstler , Hobbytüftler und sogar Botaniker . Zusammengetragen haben sie jedoch ein etwas bescheidenes Werk. Ein paar Türgriffe , Notbremsen , Signalstäbe und Fahrkarten .
Erst aber auf dem Heimweg entfaltet die Ausstellung ihre intellektuelle Spannweite .
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