3.1 WIRTSCHAFTLICHEN VORTEILE DURCH DEN EURO
Um die wirtschaftlichen Vorteile des Binnenmarktes nicht nur voll ausschöpfen zu können, sondern auch für die Zukunft sicherzustellen, braucht die EU die gemeinsame Währung. Die Wirtschaft profitiert am meisten von der Wechselkursstabilität. Der Wegfall von Wechselkursschwankungen bringt mehr Sicherheit für Investitionen und Geschäfte innerhalb der Währungsunion. Dies sollte der EU Schwung geben und damit mittelfristig positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in den Ländern der Währungsunion geben. Zum jetzigen Zeitpunkt hängt rund jeder dritte Arbeitsplatz in der EU und Österreich am Export und ist damit Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Nach Beginn der Wirtschafts- und Währungsunion hängt nur noch einer von zehn Arbeitsplätzen vom Export in den Nicht-Euro-Raum ab. Dies sollte mehr Stabilität am Arbeitsmarkt bedeuten.
3.2 VERURSACHT DER EURO EINEN ZINSSCHUB?
Grundsätzlich gilt, daß die Zinsen, etwa für Privatkredite, sinken oder steigen, je nachdem, ob die Zinsen in Österreich generell sinken oder steigen. Derzeit sind die Zinsen niedrig, und das nicht nur in Österreich, sondern in allen voraussichtlichen Teilnehmerstaaten der Währungsunion. Dies hängt mit dem moderaten Wirtschaftswachstum zusammen, aber auch mit dem hohen Vertrauen, das die künftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank schon heute auf den internationalen Finanzmärkten genießt. Sollten die Zinsen steigen, wird dies auf das Anziehen der Konjunktur zurückzuführen sein, und nicht auf den EURO.
Es wird die wichtigste Aufgabe der EZB sein, für einen stabilen EURO zu sorgen. Im Klartext: Die Inflation, also die Entwertung des EURO durch Preissteigerung, niedrig zu halten. Und wenn die Inflation niedrig ist, werden auch die Zinsen langfristig niedrig sein.
3.3 DER EURO, EINE HARTE WÄHRUNG?
Grundsätzlich ist zwischen innerer und äußerer Härte einer Währung zu unterscheiden. Die innere Härte einer Währung entspricht der Inflationsrate. Da die Europäische Zentralbank als oberstes Ziel die Preisstabilität hat, ist davon auszugehen, daß der EURO eine harte Währung wird.
Zum anderen geht es um die Härte einer Währung nach außen, also den Wert des EURO etwa gegenüber dem US-Dollar oder dem japanischen Yen.
Die äußere Härte kann über Warenverkehr die innere Härte beeinflussen. Wenn der EURO gegenüber dem US-Dollar zu hart ist, bedeutet dies eine Behinderung der europäischen Exporte. Die nun zu teuren Produkte sind am amerikanischen Markt schwer abzusetzen, womit Arbeitsplätze in Europa gefährdet sind. Andererseits profitieren wir von niedrigeren Rohölpreisen und damit niedrigeren Benzinpreisen. Ist der EURO weich gegenüber dem US-Dollar, erleichtert dies die Exporte, etwa in die USA. Es steigen aber die Rohölpreise und damit die Benzinpreise.
3.4 WÄHRUNGSRESERVEN DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK
Die OeNB wird eine Aktionärin der unabhängigen Europäischen Zentralbank sein. Die EZB wird ein Grundkapital von 5 Milliarden EURO, das entspricht ca. 70 Milliarden Schilling, haben. Der Anteil der OeNB wird rund 2,3 Prozent oder 115 Millionen EURO betragen. Die OeNB wird den Wert aus eigenen Reserven in das Grundkapital der EZB einbringen.
Weiters überträgt die OeNB einen Teil ihrer Währungsreserven der EZB. Sie erhält dafür eine entsprechende Forderung gutgeschrieben.
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