Das wahrscheinlich um 1200 entstandene Dorf Wilmersdorf wurde 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Wilmersdorf ist der neunte Bezirk von Berlin und einer von vier sogenannten "grünen" im ehemaligen West-Berlin. Der Zusatz "grün" kommt durch die geringe Bebauungsrate von knapp 50%, das heißt, von 3440 ha sind nur etwas mehr als 1700 ha durch Gebäude belegt. Wilmersdorf hat drei Ortsteile: Grunewald, Schmargendorf und Wilmersdorf. "Grunewald" hat zwei Bedeutungen: Zum einen ist es der Ortsteil, zum anderen ist es der 3000 ha große Forst Grunewald, wobei die nördliche Hälfte des Forstes größtenteils zu Wilmersdorf gehört. Der Ortsteil wurde erst 1899 auf 234 ha Waldgelände gegründet und in der folgenden Zeit als Villenkolonie betrachtet und bebaut.
Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Wilmersdorf zum britischen Sektor. Die Aufteilung zwischen den vier Siegermächten verschwand mit der Berliner Mauer. Die Eingemeindung in Groß-Berlin fand 1920 statt. An Wilmersdorf grenzen die Bezirke Charlottenburg, Schöneberg, Steglitz, Zehlendorf und Spandau. Jetzt hat Wilmersdorf eine Fläche von 3439 ha und die Bevölkerungszahl betrug im Jahre 1991 um die 146000, darunter etwa 16500 Ausländer, immerhin 11,3 % der Wilmersdorfer Bevölkerung. Die Altersverteilung sieht folgendermaßen aus:
Der große Unterschied bei den über 65jährigen kommt durch Kriegseinwirkungen: Ende des 2. Weltkrieges, also vor 50 Jahren, wurde genau dieser Jahrgang eingezogen. Damals hatten diese Männer ein Alter von 15 Jahren oder mehr.
Chronologie
Jahr Ereignis Folge
1293 erste urkundliche Erwähnung
1345 erste urkundliche Erwähnung von Schmargendorf
1591 erste Schule wird gebaut
1870 J. A. W. Carstenn plant die Villenkolonie
1872 Straßenplan wird entworfen
1895 Genehmigung des Bebauungsplans Bauboom bis 1914
1906 Wilmersdorf erhält Stadtrecht
1909 U-Bhf Hohenzollernplatz wird eröffnet
1920 Eingemeindung von Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Forst G. in Groß-Berlin Zusammenfassung der Orte zum 9. Verwaltungsbezirk
1955 Bau der Nord-Süd-U-Bahn zwischen Leopoldplatz und Spichernstraße bis 1961
1957 Bebauungsplan für das Gebiet um die Kreuzung Bundesallee-Hohenzollerndamm
1961 Fortsetzung des Bebauungsplans
1961 Eröffnung der Nord-Süd-U-Bahn
1962 Weiterbau der U-Bahn-Linie von Spichernstraße nach Steglitz bis 1971
1971 Verlängerung der U-Bahn-Linie wird in Betrieb genommen
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