Geschichte:
- so selbstverständlich Thüringen auch 1990 als ein Bundesland erstanden ist, reicht seine Gestalt als polit. Gebilde nicht weiter zurück als 1920
- jetzigen Grenzen wurden erst 1944/45 festgelegt
- das Land Thüringen ist ein Ergebnis der Neuordnung nach dem 1. Weltkrieg
- es trat an die Stelle von 8 fürstlichen Kleinstaaten, zu denen 1944/45 benachbarte preußische Gebiete zu kamen
- diese "Kleinstaaterei" wurde in Thüringen besonders auffallend, da sie hier vom Mittelalter bis in unser Jahrhundert Bestand hatte
- das Land kann daher noch weniger als andere deutsche Bundesländer eine einheitliche Tradition nachweisen
- es stellt eher einen geographischen und kulturellen Begriff da
- trotzdem gehen wir mal kurz zurück:
- mit Beginn des christlichen Zeitalters folgte eine neue Siedlerwelle (v. nördl. Richtung)
- wahrscheinlich entstand aus der allmählichen Assimilation aller ansässig gewordener Stämme ein eigenes großes Volk mit Gebietsanspruch
- sie bildeten im 5 Jh. als Stammesverband das Reich der Thüringer
- der in diesem Raum lebende neue germanischer Stamm hatte die Bezeichnung "toringi" (woraus später der Name Thüringen entstand)
- durch Kriege mit und Franken und anderen Völkern stellte Thüringen seit dem 6Jh. eine Grenzprovinz des Fränkischen Reiches dar
- um das 7.Jh erfolgt auch die Christianisierung Thüringens
- im Laufe der Zeit entstanden 1213. war Thüringen eine Landgrafschaft der Ludowinger, danach fiel es an die sächsischen Wettiner
- durch Erbteilung wurde die Chance verspielt einen größeren Territorialstaat zu gründen
- Kleinstaaterei
- die Revolution im November 1918 beendete die Fürstenherrlichkeit
® nach Abdankung der Fürsten schlossen sich die 8 Freistaaten 1920 zu einem Land zusammen
- 1919 tagte in der damaligen Landeshauptstadt Weimar die deutsche Nationalversammlung und verabschiedete die Verfassung des Deutschen Reiches
- 1932 wurde die erste nationalsozialistische geführte Landesregierung gebildet
- nach der Machtübernahme der Nazis wurde seine Eigenstaatlichkeit beendet
- im April 1945 besetzten amerik. Truppen Thüringen, räumten es im Juli wieder und Thüringen kam unter sowjetischer militär. Militärverwaltung
- Wiedervereinigung: entsteht Bundesrepublik Deutschland
- Bundesland
Wirtschaft:
- seit Besiedlung der thüringischen Landschaft spielten Ackerbau und Viehzucht eine große Rolle im wirtschaftlichen Leben
- der Boden verfügte zwar noch über eine Reihe anderer Bodenschätze (Eisenerz o. Kohle) die Lagerstätten waren jedoch zu wenig ergiebig
® konnte sich keine Rohstoffbasis für handwerkliche Weiterverarbeitung entwickeln
- so war die Geschichte der th Landschaft und ihrer Kleinstaaten bis weit in die 2. Hälfte des vorigen Jh. wirtschaftlich auf die bäuerliche Arbeit orientiert
( z.B.: Erfurt vermochte sich nicht zu einem Handelszentrum wie Frankfurt a. M. entwickeln)
- wo der Boden nicht ergiebig genug war betrieb man Viehzucht
® an den Gebirgsrändern und in ihrem hügeligen Vorland
- aus der vorhandenen Not entwickelte sich schon seit dem 17.Jh. die für Thüringen charakteristische Spielzeugherstellung, Glasherstellung etc.
- erst Ende des 18.Jh. entstand eine Umorientierung auf den entstehenden Verbrauchermarkt
- begünstigt wurde die Industrialisierung durch die Mittellage Th.
Geweberherstellung: Niederländer brachten im 16.Jh. Kenntnisse in der Geweberherstellung in den Raum Gera ® Grundstein für spätere Textilindustrie
( Strumpfindusrie in Apolda)
Spielzeug: ( entstand im 17.Jh.; durch Verzierung der Löffel und Teller ® gute Vermarktung, auch Puppen aus Holzstücken herzustellen und zu bemalen = sogenannte "Docken"
Glasherstellung: bei den Glasherstellern im Th. Wald (hauptsächlich bei Lauscha) wurde durch das Aufblasen eines Glaskörper ein Ersatzkörper für das menschl. Auge geschaffen ® Lauscha wird zum Inbegriff der Th. Glasbläserkunst
- doch auch Jena entwickelte sich zum Metropol (Zeiss-Werke = optische-feinmechanische Industrie)
- durch Zusammenschluß vieler Manufakturen zu Betrieben und schließlich zu einer Industrie Th. entwickelt
Bergbau
- jedoch hat erst der Bergbau die Herstellung von handwerklichen Geräten u. Werkzeugen ermöglicht
- seit 1325 waren die ältesten Eisenminen bei Ilmenau in Betrieb
- durch das Eisen konnten sich auch Städte wie Suhl einen Namen machen,
® Waffenschmiede
Salz aus der Erde:
seit einem Jh. sind die Salzschichten Grundlage des ganzen großen Industriezweiges Kalibergbau geworden, das Kalisalz wird aus bis zu 1000m zu Tage gefördert,
wie seit uralten Zeiten verkippte man bis weit ins vorige Jahrhundert die beim Abbau des Steinsalzes anfallenden Kalisalze, erst als Adolf Frank herausfand das sich das Kalisalz industriell weiterverarbeiten läßt - buumte der Kalibergbau
doch die gewaltige Menge führten schnell zur Übermenge ® und es kam zu verschiedenen Naturkatastrophen
Maschinenzeit:
- formt Th. um, dafür sorgten Autobahnen und Eisenbahnen
- die Eisenbahn bildete die Voraussetzung des Städtewachstums, leistungsfähigen Transportmittel, etc.
- es entstanden Fahrzeugunternehmen :
- somit baute man unterhalb der Wartburg :
einst hieß es Eisenach und BMW, dann mit der deut. Teilung Eisenach und
EMW, dann Eisenach und Wartburg , seit der deutschen Wiedervereinigung
baut man im neuen Werk Opel (Wartburg nach Burg benannt)
Energiewirtschaft
- mehr Maschinen benötigen mehr Energie
- die Entdeckung der Elektrizität als Energiequelle brachte der alten Technik ein neues Feld: Wasser sollte jetzt die Stromerzeugungen Turbinen antreiben (Saale-Kaskaden: man spricht von den Th. Meeren)
® somit wird in Th. viel Umweltfreundliche Energieerzeugung betrieben und sollte auch nie an Bedeutung verlieren
- doch die heutige Industrie hat genug Probleme sich zu etablieren, alles muß kundenfreundlicher sein und nicht mehr wie im "Sozialismus", es werden Sanierungen in Milliarden von Summen getätigt, Dörfer bekommen neue Identitäten , Kleinbetriebe verdoppeln sich (Klein-, Handwerksbetriebe verdoppelten sich zw. dem Beginn des Jahres 1990 und 1992 -® sie bieten schon über 100000 Arbeitsplätze)
- vornan stehen jedoch Handel und Dienstleistungen, einer der wichtigsten ist der Fremdenverkehr, der Tourismus bumt , die Tradition wird jedoch bewahrt und so entstehen Hotels im "klassischen Look", Wanderwege werden neu erschlossen, Sport- und Gesundheitszentren entstehen
- schwieriger gestaltet sich der Umbau in der Landwirtschaft:
- Genossenschaften lösten sich mit dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz auf.
- es bildeten sich über 3000 neu Unternehmungen jedoch ließen die Familien-
betriebe nach, da die europäischen agrarpolitischen Regelungen zu stark
in die Th. Anbautradition eingreifen,
- vor allem das Thüringer Becken ist wieder auf dem Wege, das größte Getreide A A nbaugebiet zu werden, in Ostthüringen wird verstärkt Felderwirtschaft betrieben
- die Viehhaltung halbierte sich aus der Vernunft an die europäische Marktwirtschaft
- auf den fruchtbaren Böden werden vor allem Weizen, Gerste, Roggen, Zuckerrüben, Hopfen, Gemüse, Obst, Spargel, Futter- u. Ölpflanzen etc.
Verkehr:
- die "Adern der Wirtschaft" kommen in dem Land sehr zu Bedeutung,
- Th. verfügte bis zum 2. W.K. eines der bestausgebauten Verkehrswegenetze
( "sächsisch-thüringisch-hessiche" Ost-West-Achse = A4 )
- durch die Teilung gab es nach der Wiedervereinigung große Probleme die 2 Verschiedenen Verkehrsnetze zusammenzuschließen
- lange blieben Th. Verkehrswege vernachlässigt, vor allem die Straßen müssen in Stand gesetzt und modernisiert werden, soll der so heftige sich ausweitende Kraftfahrzeugverkehr überhaupt fließen können
- vieles wurde bereits getan über die seit 1989 verschwundene kilometerbreite Grenzfläsche hinweg
- Vor allem jedoch bedrf der Schienenweg der Modernisierung
- doch auch positive Aspekte formen das Verkehrsbild:
nämlich die Alpenbanverhältnisse im Mittelgebirge ( Sandseilbahnstrcke der oberweißbacher Bergbahn - überwindet 25% Steigung)
Arbeitslose:
nord Th.: mehr Arbeitslose
süd Th.: ca 50% arbeiten in Bayern ® wenig Arbeitslose
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