Es gibt zur Zeit zwei Hauptmaßnahmen auf die sich die Politiker, Forscher und andere an der Klimaveränderung beteiligten Personen beschränken um eine baldige Eindäm-mung der Klimaveränderung zu erzielen.
Zum einen ist dies die lokale Anpassung an neue Umweltrahmenbedingungen und zum anderen werden geeignete globale Lösungsansätze gesucht um diese so bald als möglich umzusetzen.
Lokale Anpassung
Das Problem der lokalen Anpassung ist, dass immer nur an einem Zwischenzustand einer schneller werdenden Veränderung eingegriffen werden kann, und nur solange ausreichende, finanzielle Mittel einer gesunden Wirtschaft zur Verfügung stehen, kann eine solche "Anpassung" erfolgen.
Lokale Anpassungsveränderungen sind bereits heute gang und gebe. Etwa der verstärkte Ausbau von Beschneiungsanlagen etc.. Andere werden erst mit der fort-schreitenden Klimaveränderung notwendig werden, beispielsweise die massive Aus-weitung von Schutzmaßnahmen zur Eindämmung von Naturkatastrophen. Die Maß-nahmen die gegen die Klimaveränderung lokal ergriffen werden, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei nur um eine symptombekämpfende Abmilder-ung der Klimaveränderung handelt. Lokale Anpassungen garantieren aber nur dann Erfolg, wenn gleichzeitig globale Lösungsansätze gefunden und umgesetzt werden.
Globale Lösungsansätze
Das Finden und Umsetzen von globalen Lösungsansätzen gestaltet sich sehr schwierig, da die bevölkerungsreichsten Länder (meist Entwicklungsländer) zur Zeit einen sehr geringen Beitrag zu dem Treibhauseffekt leisten, jedoch in absehbarer Zukunft ihren CO2 Emission verdoppeln und auf den CO2 Emissionstand der In-dustrieländer gleichziehen. Daher ist es bis zum heutigen Tage undenkbar, dass ein Lösungsansatz gefunden wird, der diese Probleme innerhalb kurzer Zeit (Jahre) lösen kann. Es ist zu befürchten, dass dieser langwierige Prozess mehrere Jahrzehnte in Anspruch nimmt, obwohl eine Reduzierung der CO2 Emission um 20% kostengünstig, ja sogar gewinnbringend ist.
Fazit
Schon seit vielen Jahren steht das Thema ,,Globaler Klimaschutz\" auf der interna-tionalen Tagesordnung. Eine große Zahl von Konferenzen hat bereits stattgefunden,
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viele Vereinbarungen wurden getroffen, deren wohl bislang umfangreichste und wich-tigste ist mit dem Protokoll von Kyoto am Ende des 20 Jahrhunderts in Kraft getreten. Jahrzehntelange internationale politische Bemühungen haben zu diesem Ergebnis geführt.
Dennoch; den meisten Naturwissenschaftlern und Umweltschutzverbänden ist der er-reichte Stand nicht weitgehend genug. In den Mühlen der politischen Debatten wird so mancher Sinn einfach zermahlen, so manch Forderung von Naturwissenschaftlern als nicht umsetzbar abgelehnt. Noch ist der entscheidende Durchbruch nicht da, der es schaffen könnte, in alle Ewigkeit das Klima der Erde stabil zu halten.
Eine globale Erderwärmung durch die Klimaveränderung um drei Grad Celsius, eine Veränderung der Niederschlagsmenge, gekoppelt mit einer gesteigerten Katastro-phengefahr würde das Ende des Wintersporttourismus und eine extreme Verän-derung der alpinen Umwelt bedeuten. Die Aufrechterhaltung der Besiedlung alpiner Landschaftsteile und die Touristenströme sind unter diesen Umständen höchst fraglich. Es muss daher von allerhöchsten Interesse sein, eine solche Entwicklung schnellstmöglich zu stoppen. Es ist zur Zeit zwar Wissen über die möglichen Konse-quenzen einer globalen Klimaveränderung vorhanden, doch wird dieses Wissen kaum umgesetzt.
Dennoch, aus politischer Sicht ist schon beachtlich, was bislang geleistet worden ist. Der größte Teil der Staaten der Erde hat sich in gemeinsamer Kooperation bereit ge-funden, die ersten Maßnahmen einzuleiten, um das Klima zu schützen - trotz aller Ge-genwehr einzelner Staaten, trotz einer großen Menge von Konfliktpotential, welches diese Materie birgt. Und möglicherweise ist der jetzige Stand ja ein geeigneter Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Weltabkommen, welches sich primär an den naturwissenschaftlichen Erfordernissen orientiert. Denn:
"Es geht auf keinen Fall so weiter,
wenn es so weiter geht.\"
Erich Kästner
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