Der Nutzungsanspruch an die Landschaft stieg durch den touristischen "Boom" nach dem zweiten Weltkrieg rasant an. Zonen, welche zuvor nicht genuzt wurden, dienen heute als Siedlungsgebiete, als Verkehrsflächen oder auch als Skipisten. Die Folge dieser Entwicklung war, dass die Zahl der \"natürlichen\" Katastrophen, aufgrund der intensiveren Nutzung, zunahm.
Es wurde notwendig Katastrophen-Schutzeinrichtungen in die Landschaft zu stellen, die das Ausmaß des Schadens begrenzen sollten. Heute sind ca. 25.000 ha des österreichischen Alpengebietes aus diesem Grund verbaut. Seit über 40 Jahren flossen durchschnittlich etwa 0,4% des BIP in die Sicherstellung der alpinen Land-schaft, meist im Zuge von Regulierungs-, Siedlungs-, Straßenneubauten oder durch spezielle Projekte wie den Wildbach- und Lawinenschutz. Nebenbei sei erwähnt, dass diese Konstruktionen meistens einen empfindlichen Eingriff in die natürliche Land-schaft darstellen und die ästhetische Landschaftsqualität wird erheblich vermindert.
Die Wetterereignisse wie Starkregen etc., die für die Naturkatastrophen verantwortlich sind, werden sich im Zuge einer fortschreitenden Klimaveränderung in baldiger Zu-kunft weiterhin verschlechtern.
Kombiniert man die Niederschlagswerte mit empirischen Hochwasser- und Abfluss-modellen der Wildbach- und Lawinenverbauung, so kann man erkennen, dass eine Verzehnfachung der heutigen Naturkatastrophen bei einer Verdoppelung der CO2 Konzentration der Erde nicht utopisch ist.
Zeitpunkt der CO2-Konzentration Verdoppelung 1955-1995 Aufwand in % des BIP für Alpinschutz 1995-2010 Aufwand in % des BIP für Alpinschutz 2010-2025 Aufwand in % des BIP für Alpinschutz 2025-2040 Aufwand in % des BIP für Alpinschutz
Im Jahre 2045 0,4 0,8 1,6 3,2
Im Jahre 2100 0,4 0,55 0,7 1,0
Wahrscheinlicher finanzieller Aufwand für den Katastrophenschutz am Beispiel Österreich, gemessen am BIP
Quelle: Bätzingen, W. (1991) erstellt durch das Max Plank Instituts Hamburg
Es bleibt zur Zeit nur eine Frage offen, wann diese CO2 Konzentrationsverdoppelung eintrifft. Erst mit einem genauen Zeitmodell lassen sich die präventiven Ausgaben für den Katastrophenschutz aufzeigen und kalkulieren.
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