Aufbau des Losers:
Ich beginne zuerst mit den jüngsten Schichten. Der Gipfelaufbau des Losers besteht aus Tressensteinkalk aus dem Malm (Jura) Darunter fast zeitgleich findet man den Oberalmer Kalk, dieser Kalk dominiert bis zur Bräuning Alm. Der Oberalmer Kalk ist grau bis dunkelgrau und im Falle des Losers mit Radiolarien verunreinigt. Es ist aber auch möglich das der Oberalmer Kalk Hornstein enthält. Radiolariten entstanden im Dogger (Jura), es ist dies eine Ablagerung einer grossen Zahl von Skeletten der kieselalgen. Radiolariten wirken wasserstauend. Darum sind sie eine Vorraussetzung für eine Alm, der Oberalmer Kalk ist immer wieder durchsetzt mit Radiolariten, das erklärt auch, warum der Loser bis zur Bräuning Alm mit Wiesenflächen bedeckt ist.
Der Übergang zum Dachsteinkalk des Trias(Nor) erfolgt plötzlich. Östlich der Bräuning Alm findet man nur mehr Dachsteinkalk.
Der Dachsteinkalk entstand aus den Ablagerungen in einer tropischen Lagune, die Mächtigkeit beträgt zwischen 2 und 1500 m, die Leitfossilien in diesem Gestein sind die Megalodonten.
Zurück zum Oberalmer Kalk, unter dieser Schicht findet man Hirlatzkalk aus dem Trias(Lias) Der HK: ist rosa bis rötlich und dickbankig, er enthält sehr viele Fossilien aus Seelilien (Crinoidenkalke), der Hirlatzkalk tritt kurz vor dem Übergang zum Dachsteinkalk zu Tage, er war aber bei der Höhlenbefahrung besser zu sehen. Die Höhle war ungefähr 30 m lang und führte uns ungefähr 2 - 3 m in die Tiefe, dort war nur mehr Hirlatzkalk zu sehen.
Rundgang:
Rundgang startete beim Loser - Parkplatz. Vorher möchte ich aber noch einen Blick auf die Trisselwand und auf das was weiter östlich liegt, werfen. Die Trisselwand ist aufgebaut aus einem Wandbildner, dem Plassenkalk, der im Malm entstanden ist. Der Sandling, der aber vom Parkplatz aus nicht zu sehen ist, besteht im Gipfelaufbau auch aus Plassenkalk. Die leitfossilien im Plassenkalk sind die Korallenkalke. (Daraus könnte man schließen, dass sie eher in einem seichten Flachmeer oder zumindest bei einem Riff entstanden sind, weil ja Korallen nur bis in eine Tiefe von 50 m zu finden sind.
Ich möchte jetzt noch kurz eine Gegenüberstellung machen: Plassenkalk - Oberalmer Kalk, da diese beiden Sedimente so nah nebeinanderliegen, aber doch grundsätzlich verschieden sind.
Die Gesteine sind zwar fast gleich alt, aber während der OK grau bis dunkelgrau und verunreinigt ist, ist der Plassenkalk rein und hell.
Darüberhinaus ist der PK ungebankt (Wandbildner), während der Oberalmer Kalk dünn gebankt ist.
Beides sind aber Riffbildungen aus dem Malm.
1. Station
Nahe dem Weg fanden wir eine Gesteinsplatte, die sehr schön zeigte, wie Oberalmer Kalk und Schichten von Radiolariten sich abwechseln. Da wie gesagt die Radiolariten das Wasser stauen, erlauben sie es auch, dass sich eine Vegetationsschicht bildet.
2. Station
Der Augstsee ist ein Karsee, man kann gut nachvollziehen, wie der Gletscher hier nach unten geflossen ist. Der Gletscher grenzt den See gegen den Parkplatz hin mit einem Hügel ab. Der Abfluß des Augstsees bildet eine Besonderheit. Vom Abfluß über die Radiolariten und den Oberalmer Kalk führt der Abfluß zu einer Ponordoline hin. Eine Ponordoline ist eine normale Doline aber mit einer Schwinde, das heißt, dass das Wasser durch einen Schacht unterhalb der Doline abfließt.
Es kann auch in der Nähe von Schwinden zur Abspülung von Lehm und Lockermassen kommen
3. Station:
Nahe dem Augstsee gibt es eine eingezäunte Doline. Die Besonderheit liegt darin, dass die Doline inmitten einer Verwerfungslinie, genannt Mylonitzone liegt. Die linke Seite der Doline besteht aus Oberalmer kalk in Form von Schotter, oder zumindest krusig, wobei aber die rechte noch vollständig erhalten ist. Das ist dadurch passiert, dass die rechte an der linken gerieben hat, das schwächere Gestein ist dann zerbrochen unter diesem Druck.
Ein wenig weiter östlich findet sich eine Einbruch oder Einsturzdoline. Diese Art von Doline entsteht dort, wo im Untergrund Hohlräume gebildet werden. Irgendwann bricht dann diese Doline ein.
4. Station
Das Karrenfeld liegt noch einmal weiter östlich. Man findet hier ein gut ausgebildetes Karnetz. Von Kluftkarren, das sind Rinnen, die durch das abfließende Wasser vergrößert wurden und auch Scherbenkarst findet sich hier im Oberalmer kalk. Der Scherbenkarst tritt oft in dünnbankigen, stark geklüfteten Kalken in höheren Lagen auf. Es spielt hier aber auch die Frostverwitterung eine große Rolle , d.h. durch Temperaturschwankungen ausgelöste Verwitterung (Wasser gefriert im Stein und dehnt sich dadurch aus - darum wird der Stein gesprengt.
5. Station
Nach diesem Karrenfeld trafen wir auch nach kurzer Zeit an der Grenze zum Dachsteinkalk ein. Östlich der Bräuning Alm, ist der Dachsteinkalk, das dominierende Gestein, aber es finden sich dort auch Reste von Hornstein, was darauf hindeuten muss, dass auch dort einmal Oberalmer Kalk gewesen sein musste (oder eine andere Juraschicht, die Hornstein enthielt). Der Triaskalk ist sehr stark verkarstet, es finden sich Karrenfelder, mit einem gut ausgebauten Karnetz. Auf den flach geneigten Geländestufen, die an einer Bruchlinie verlaufen, findet man Rinnenkarren , das sind die Vorläufer der Kluftkarren. Im Zusammenhang mit den Rinnenkarren sind noch die Megalodonten zu erwähnen, die hier (direkt) präpariert sind. Daneben seien noch die Firstkarren erwähnt.
Sie setzen an Gesteinskanten ein und bilden dort eine Art Rinnen senkrecht hinab. Sie sind ungefähr ½ bis 1 m lang und laufen langsam aus.
Höhlenbefahrung
6.Station
Auf dem Rückweg kamen wir noch bei der Eglgrube vorbei. Die Felsflächen wurden hier durch einen Gletscher glattgeschliffen. Danach waren sie der Verkarstung ausgsetzt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein gut ausgebildetes Karnetz.
Das waren die Ereignisse des Rundganges auf dem Loser.
Danke!
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