Die Art einer Eruption hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise den physikalischen Eigenschaften des Magmas, der Viskosität und des Gasgehaltes. Zudem spielt die Geschichte des Vulkans eine Rolle, zum Beispiel ist bei vielen Vulkanen von Bedeutung, wie lange der letzte Ausbruch zurückliegt.
Vulkanausbrüche werden nach ihrer Explosivität klassifiziert. Als Maß für die Explosivität dient dabei das Verbreitungsgebiet der Eruptionsauswürfe. Durch diese einfache Art der Unterteilung werden wichtige Eruptionstypen unterschieden
Die drei Haupteruptionstypen sind hawaiianische Eruptionen, strombolianische Eruptionen, und plinianische Eruptionen.
Das Schauspiel hawaiianischer Eruptionen ist durch Filme und Fotos weitestgehend bekannt. Sie sind durch aufsteigende Fontänen rotglühenden Magmas gekennzeichnet, welches bis zu einigen hundert Metern aufsteigt und nahe des Eruptionspunktes niederfällt. Dabei entstehen zum einen die typischen Schlackenkegel und zum anderen Lavaströme, wenn die zurückfallenden Lavafetzen sich zu einer weitgehend entgasten Masse zusammenschließen. Dadurch sind die Ablagerungen durch große, schnell in Richtung Tal abnehmende Gesteinsmächtigkeiten und geringe regionale Verbreitung gekennzeichnet.
Die Fontänen entstehen dadurch, daß die sich explosionsartig ausdehnenden und rasend schnell aufsteigenden Gasblasen, Magmafetzen mitreißen. Die Höhe der Lavafontänen hängt von der Austrittsgeschwindigkeit und Menge der Gasblasen ab. Ist das Magma fast völlig entgast, so bildet es einen Lavasee oder fließt als Lavastrom aus. Maximale Austrittsgeschwindigkeiten der Lavafetzen liegen bei 40-80 km/h; die Lavafontänen erreichen maximal ca. 600 Meter Höhe.
Voraussetzung für diese Art der Tätigkeit ist, dass das Magma bereits schon weitgehend entgast ist, entweder durch den offenen Schlot oder entlang von Spalten und dadurch die Lava eine geringe Viskosität hat.
Strombolianische Eruptionen sind im Gegensatz zu den praktisch kontinuierlich ablaufenden hawaiianischen Eruptionen durch einzelne diskrete Explosionen gekennzeichnet. Diese können im Abstand weniger Sekunden, Minuten, Stunden oder auch Tage erfolgen. Namensgebend ist der Stromboli, eine nördlich von Sizilien gelegene Vulkaninsel.
Die durch die Explosionen in die Luft geschleuderten Lavafetzen fallen meist nahe des Schlotes herab; strombolianische Eruptionen bewirken daher genauso wie hawaiianische Eruptionen mit steilen Vulkanhängen gekennzeichnete Vulkane.
Während der Stromboli seit vermutlich über 2000 Jahren die nach ihm benannte Aktivität zeigt, ist strombolianische Tätigkeit häufig nur eine Episode im Leben eines Vulkans. Auch der Stromboli hat Phasen anderer Aktivität erlebt.
Strombolianische Eruptionen entstehen, wenn große Gasblasen durch die \'Düse\' des Schlots getrieben werden. Bei den einzelnen Explosionen wird jeweils relativ wenig Magma gefördert, weshalb mächtige Ablagerungen nur bei rascher Explosionsfolge oder langanhaltender Tätigkeit entstehen. Die einzelnen Magmafetzen erkalten bei der geringen \'Materialdichte\' in der Eruptionssäule so stark, daß sie in der Regel beim Auftreffen auf dem Boden nicht mehr miteinander verschweißen. Die einzelnen Lavafragmente sind in der Regel auch kleiner als die Schweißschlacken hawaiianischer Tätigkeit, nämlich haselnuß- bis tennisballgroß.
Plinianischer Typ: Die plinianische Eruption trägt ihren Namen von Plinius dem Jüngeren. Er beschrieb in seinen Briefen den Vesuvausbruch 79 n. Chr.
Vor einem starken plinianischen Ausbruch ist der Vulkan über längere Zeit inaktiv, so dass sich im Schlot ein Pfropfen aus erkalteter Lava bildet, im Bild gelb eingerahmt. Im Laufe der Zeit entsteht in der Magmakammer eine Schichtung, wobei sich die leichten Bestandteile oben unter dem Pfropfen befinden und die schweren dementsprechend unten in der Tiefe ablagern. Im Bild wird dies durch Helligkeitsunterschiede dargestellt. Zusätzlich bilden sich Gasblasen, die sich direkt unter dem Pfropfen ansammeln und einen immensen Druck erzeugen, im Bild durch Bläschen dargestellt. Der Ausbruch kündigt sich in der Regel durch starke Erdbeben schon einige Tage vorher an. Hat sich in der Magmakammer genügend Druck gebildet, wird der Pfropfen mit extremer Wucht herausgesprengt, wodurch er völlig zerstört wird. Darauf hin werden sämtliche leichten Bestandteile weit in den Himmel geschleudert und regnen, nachdem sie in der Luft abgekühlt sind, als leichtes Bimsgestein herab. Die Aschewolke, die sich bei diesem schnellen Ausstoß bildet, ragt Kilometer weit in den Himmel, bis sie nach einiger Zeit durch den Wind verweht wird. Sie wurde von Plinius dem Jüngeren als pinienförmig beschrieben. Nachdem die leichten Magmabestandteile herausgeschleudert worden sind, schwindet der Druck in der Magmakammer und die schweren Bestandteile quellen nur noch langsam aus dem Krater heraus. Die rapide Entleerung der Kammer kann zum Einstürzen der Kraterwände führen. Die Folge eines solchen Einsturzes ist nicht selten eine pyroklastische Welle (dieser Begriff wird später noch erklärt). Der Ausbruch dauert insgesamt solange an, bis die Magmakammer leer ist.
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