Der Normalbürger kennt Erdbeben nur aus den Nachrichten, die von starken Beben im Ausland und deren schlimmen Folgen berichten. Wenn in Deutschland die Erde bebt, so registrieren dies meist nur Seismologen anhand ihrer Messgeräte. Aber selbstverständlich werfen Fernsehbilder, die verwüstete Dörfer und Städte zeigen, die Frage auf, ob sich ein solches Schreckensszenario auch vor unserer Haustüre abspielen könnte.
Doch in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit für ein starkes Erdbeben äußerst gering. Zwar fanden in der Vergangenheit mehrere Beben der Stärken 4 bis 6 statt, doch stellen diese seltene Einzelfälle dar.
Gerade dies veranlaßt aber viele Menschen zur Sorge, denn die Erfahrung der Erdbebenforscher lehrt uns: \"Wo einmal starke Beben tobten, droht auch in Zukunft Gefahr.\" Somit wären vor allem Gebiete entlang des Rheines gefährdet, da sich dort Sollbruchstellen befinden, an denen die Gefahr für ein Beben gegeben ist. Ein starkes Beben (>6) könnte beispielsweise im Großraum Köln Schäden in der Höhe von bis zu 50 Milliarden Euro verursachen. Doch die meisten Geowissenschaftler sind sich einig, daß in Deutschland keine ernsthafte Gefahr vor starken Erdbeben besteht. Ludwig Ahorner, Professor für Geophysik an der Universität Köln behauptet gar: \"Ein gewaltiger Schlag in Köln ist genauso wahrscheinlich wie ein Vulkanausbruch in der Eifel.\" Dafür spricht vor allem die Tatsache, daß sich Deutschland in weiter Entfernung zu jedweder Plattengrenze, an denen die Erdbebengefährdung am größten ist, befindet.
Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit für ein starkes Beben, sind deutsche Bauingenieure dabei, Konzepte für mehr Erdbebensicherheit in Deutschland zu entwickeln, womit man dann auch für den schlimmsten Fall, ein katastrophales Beben, gewappnet wäre.
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