Entwicklungspolitik
Das ursprüngliche Ziel der Entwicklungspolitik war, die Entwicklungsländer auf die Entwicklungsstufe der Industrieländer zu führen. Jedoch hat man heute erkannt, daß ein einheitlicher Weg nicht zum Ziel führen kann. Schon aufgrund der begrenzten Ressourcen dieser Erde ist der Wohlstand der Industrieländer nicht zu erreichen. Aus dieser Erkenntnis heraus, wurden einfachere aber erreichbare Ziele gesteckt. So wird heute vielmehr nach einem eigenen Weg gesucht, der die Kultur der Länder wahrt. Durch die unterschiedlichen Hauptprobleme (Bevölkerungswachstum, Ernährungssicherung, Umwelterhaltung und Friedenssicherung) ist es notwendig eine angepaßte Entwicklungspolitik zu betreiben.
Der Entwicklungsstand ist in 4 Sektoren eingeteilt. So steht die Vierte Welt für die ärmsten der Entwicklungsländer (Least Developed Countries). Auch die 3. Welt hat noch mit den oben genannten Hauptproblemen zu kämpfen. Die ehemaligen Staatshandelsländer Osteuropas, beherrscht von sozialistischer Planwirtschaft, bilden die 2. Welt. Sie leiden unter den Reformen ihrer Wirtschaftsordnung und den Folgen der sozialistischen Planwirtschaft. Die 1. Welt bilden die westlich orientierten Industrieländer. Hierzu zählt z. B. Europa und die USA.
An welchen Merkmalen ist ein Entwicklungsland zu erkennen und wie kann den Problemen entgegengewirkt werden?
Bevölkerung
Ein wesentliches Problem läßt sich an der Prognose des Weltbevölkerungsberichtes 1990 erkennen. Sie übertrifft alle bisherigen alarmierenden Meldungen. Die Erdbevölkerung hat die Tendenz sich alle 37 Jahre zu verdoppeln. Während in Europa die Bevölkerungszahl fast gleich bleibt, erreicht z. B. Afrika mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von drei Prozent einen Zuwachs, wie ihn bisher kein Kontinent in der Geschichte der Menschheit hatte. Das Beispiel Afrika, das aus vielen sehr armen Entwicklungsländern besteht, weist bereits auf einen wichtigen Zusammenhang hin: Bei großer Armut wächst die Bevölkerungszahl besonders schnell.
Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Ursachen für die "Bevölkerungsexplosion":
. Durch hygienische und medizinische Verbesserungen und eine verstärkte ärztliche Versorgung ist es in einigen Teilen der Dritten Welt gelungen, die Lebenserwartung zu steigern, sowie auch die Säuglingssterblichkeitrate zu senken.
. Eine große Anzahl von Kindern bedeutet für viele Eltern in der Dritten Welt eine bessere Versorgung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und vor allem im Alter. Kinderreichtum ist - ausschließlich wirtschaftlich betrachtet - für den Einzelnen sinnvoll, zumal die Kosten für das Aufziehen der Kinder gering sind und eine soziale Absicherung (Rentenversicherung, Krankenversicherung) fehlt.
. In manchen Kulturen und Religionen gelten viele Kinder noch immer als Segen, Maßnahmen zur Geburtenkontrolle dagegen als unerlaubtes Eingreifen in den Willen Gottes.
Staatliche Familienplanung als Lösung:
In vielen Staaten versuchen die Regierungen das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Verhütungsmittel und Aufklärung wurden zur Beschränkung der Geburten eingeführt, meist jedoch erfolglos. Auf Grund dessen besteuert China Familien, die mehr als ein Kind haben höher. In Indien begnügte man sich nicht mit Aufrufen und Beratungen. Eine große Anzahl von Menschen wurde dazu gezwungen, sich sterilisieren zu lassen. Dies kostete nicht nur viel Geld, sondern stieß immer mehr auf Widerstand.
Um der Bevölkerungsexplosion entgegenzuwirken, ist die wirtschaftliche Absicherung der Familien notwendig, damit diese nicht mehr auf Kinder oder Kinderarbeit angewiesen sind.
Mangelernährung
Hunger ist nicht nur Schicksal! Bei uns und in den anderen Industriestaaten herrscht Nahrungsmittelüberfluß. Andererseits müssen in Afrika und Südamerika viele Menschen hungern.
Hunger ist eine Einkommensfrage:
In den meisten Staaten der Dritten Welt muß der Großteil der Bevölkerung hungern, während die wenigen Reichen Nahrung im Überfluß zur Verfügung haben. Das Ernährungsproblem liegt hier nicht an einem etwaigen Nahrungsmittelmangel, sondern an der fehlenden Kaufkraft der Armen. Eine Erhöhung der Produktion von Nahrungsmitteln beseitigt Hunger und Fehlernährung nicht, wenn die Armen keine Arbeit und damit kein Einkommen haben. Nicht nur Armut des Einzelnen, sondern auch die des Staates ist ein Problem der Entwicklungsländer. Der Staat ist nicht in der Lage den Nahrungsmangel im Inland durch bezahlte Nahrungsmittelimporte auszugleichen. Zudem kommt, daß das Kapital (Boden, Vermögen, Einkommen) ungerecht und ungleich auf die Bevölkerung verteilt ist.
Hunger entsteht aus Abhängigkeit:
Damit Regierungen der Entwicklungsländer weiterhin Schulden zurückzahlen können, muß der Export - auch von landwirtschaftlichen Produkten - angekurbelt werden. Wenn in den Entwicklungsländern weiterhin zuwenig Nahrungsmittel für hungernde Menschen, dafür aber Nahrungsmittel für den Export angebaut werden, ist der Kampf gegen den Hunger nicht zu gewinnen.
Mittelwerte bei Angaben zur Nahrungsmittelversorgung sind trügerisch. Besonders, wenn es - wie in den Entwicklungsländern - extreme Unterschiede zwischen arm und reich gibt. Im indischen Bundesstaat Maharastra (Hauptstadt Bombay) stehen den Reichsten fast doppelt so viele Joule zur Verfügung wie den Ärmsten. Diese mittellose Bevölkerungsschicht leidet im Beispiel Maharastra an Unterversorgung.
Unterversorgung herrscht, wenn die Nahrungsmittelaufnahme längerfristig weniger als durchschnittlich 2200 cal pro Kopf und Tag beträgt.
Unterversorgung < 2200cal x 4,1868 J/cal = 9210 Joule
Ohne Arbeit keine Nahrung
Spenden und Geschenke sind nur für vorübergehende Kathastrophenfälle angebracht. Eher ist eine Hilfe zur Selbsthilfe sinnvoll.
Eine Maßnahme zur Selbsthilfe ist der Ausbau der ländlichen Infrastruktur, da die Mehrzahl der Armen vor allem auf dem Land leben. (D. h. bessere Versorgung mit Handwerksbetrieben, zentralen Getreidelagern, Bewässeungsanlagen, bessere Straßen, Transportmittel und Genossenschaften.
Weitere Hilfe ist durch Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge zu erreichen. In Afrika bietet Boden, optimales Klima und nutzungsfähige Fläche noch erhebliche Reserven zur Ertragssteigerung. Durch optimale Nutzung der Flächen wäre die Selbstversorgung gesichert und sogar Exporte möglich.
Wenig Arbeit durch Zersplittung der Böden
Durch das fehlende Sozialsystem der 3. Weltländer, ist ein Arbeitsplatz für die Bevölkerung lebensnotwendig. Da die Industrie in den 3. Weltländern kaum oder gar nicht ausgeprägt ist, sind die Bewohner der ländlichen Gebiete darauf angewiesen sich selbst zu versorgen. Jedoch wirkt dem die Bevölkerungsexplosion entgegen. Durch die Erbteilung werden die ohnehin schon zu kleinen Grundbesitze nochmals aufgesplittet, so daß der Ertrag zur Ernährung der Familie nicht mehr ausreichend ist. Um ihre Familie dennoch zu ernähren sind sie von den Großgrundbesitzern (den sogenannten Latifundien) abhängig. Die Klein- und Kleinstbetriebe (die sogenannten Minifundien) müssen um ihre Ernährung zu sichern, bei den Großgrundbesitzern Kredite aufnehmen. Falls die Rückzahlung oder Abarbeitung der Kredite nicht mehr möglich ist, geht das Eigentum an die Großgrundbesitzer über. Nun bleibt den Landlosen nur noch die Möglichkeit zu Betteln oder das Nötigste durch Gelegenheitsarbeit zu verdienen. Diese leben jedoch faßt ausschließlich unter dem Subsistenzniveau (unter Subsistenz versteht man die Fähigkeit, sich und seine Familie gerade mit den Lebensnotwendigsten versorgen zu können, ohne sich verschulden zu müssen).
Im Kampf gegen das fehlende Einkommen wird Katastrophengebiet zu Ackerland. Durch Stürme und Überschwemmungen werden immer wieder Hunderttausende obdach- und besitzlos.
Arbeit wird ebenfalls durch die Bebauung von weniger ertragreichen Böden geschaffen. So wird versucht Wüstengebiete durch künstliche Bewässerung zu bepflanzen.
Da die Ausdehnung der Anbaugebiete auf Grenzen stößt werden die Brachzeiten verkürzt. Trotz aller verzweifelten Maßnahmen ist das Arbeitsangebot auf dem Lande stagnierend oder sogar rückläufig.
In der Hoffnung auf Arbeit, zieht es die Landbevölkerung in die Städte. Diese sogenannte Landflucht hat auf der anderen Seite ein ungeheures Städtewachstum (Verstädterung) zur Folge. Bei gleichbleibendem Wachstum wird es im Jahr 2000 17 Städte mit mehr als 10 Mio. Einwohnern geben.
Trotz aller Hoffnungen treten keine Verbesserungen ein. Die Situation ist ähnlich wie auf dem Lande: Arbeitslosigkeit und Armut. Dies wird offenkundig in der Zunahme der Obdachlosen und in der Ausdehnung der Slums. Aus Hilflosigkeit bleibt den Betroffenen keine Alternative als ihren Lebensunterhalt mit Kriminalität und Prostitution zu decken.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Um der Kriminalität entgegenzuwirken, wird der informelle Sektor gefördert, da die Zahl der offiziellen Arbeitsplätze kaum erhöht werden kann. Als informellen Sektor bezeichnet man den Zweig der Wirtschaft, der im Verborgenen gedeiht und i. d. R. weder vom Finanzamt noch von anderen Behörden erfaßt ist. Der informelle Sektor setzt sich z. B. aus Schuhputzern, fliegenden Händlern in Zügen und Bussen, Kinder als Straßenhändler, Rikschafahreren und ambulanten Handwerkern usw. zusammen. Müllhalden werden nach wiederverwertbarem durchsucht: Sandalen werden aus Autoreifen, Spielzeug und Schmuck aus Blech, Schürzen aus Plastiktüten, usw. gefertigt. Der Einfallsreichtum ist faßt unerschöpflich.
Eine weitere Möglichkeit Arbeitsplätze zu schaffen ist die Umverteilung von Grund und Boden. Ausreichender Besitz ist die Voraussetzung dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen. Aus diesem Grund ist eine Bodenreform sinnvoll.
Durch das vorrangige Ziel "Industriealisierung" wurde der Agrarsektor vernachlässigt. Die Handwerksbetriebe konnten dem Wettbewerb der günstigen Massenfertigung der Industrie nicht standhalten. Dies hatte zur Folge, daß in diesen beiden Bereichen viele Menschen Arbeitsplätze verloren haben. Das Beispiel "industrielle Produktion von Kunststoffsandalen" zeigte, daß diese Art der Hilfe Arbeitsplätze vernichtet. So sind in dem konkreten Fall durch die günstigen und nicht wieder zu reparierenden Kunststoffsandalen viele Schuhmacher arbeitslos geworden. Um Arbeitsplätze zu schaffen, sollten Agrarsektor und Handwerksbetriebe gefördert werden.
Einseitige Abhängigkeit vom Weltmarkt
Es gibt dreierlei Arten der Abhängigkeit:
1. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit, des dort herrschenden Klimas und der hohen Bevölkerungsdichte sind diese Entwicklungsländer nicht in der Lage sich ausreichend mit einheimischen Agrarprodukten zu versorgen.
2. Politische Fehlentscheidungen sind oft ein weiterer Grund für die Abhängigkeit der Entwicklungsländer vom Weltmarkt. Diese Länder wären in der Lage sich selbst zu versorgen allerdings verhindern dies z. B. Waffenkäufen, falsche Preispolitik, das System der Zentralverwaltungswirtschaft, Kriegführung, einseitige Förderung der Städte und der Industrie.
3. Darüber hinaus gibt es auch Staaten, welche aufgrund vorübergehender Probleme (Überschwemmungen, Dürreperioden) unter Nahrungsmittelmangel leiden.
Dies sind die schwerwiegendsten Gründe, die die Entwicklungsländer in eine Abhängigkeit vom Weltmarkt treiben.
Diese Länder sind gezwungen ihr Nahrungsmitteldefizit durch den Bezug vom Weltmarkt auszugleichen. Wegen der fehlenden Devisen kann kein ausreichender Nahrungsmittelimport stattfinden. Deswegen sind die Entwicklungsländer gezwungen ihre benötigten Devisen als Kredit vom Weltmarkt zu beziehen. Das ist allerdings nur möglich, solange die Tilgungs- und Zinsleistungen pünktlich erfolgen.
Die nahezu einzige Möglichkeit der Entwicklungsländer Devisen zu bekommen, ist der Export von land-, forst-, fischereiwirtschaftlichen Rohstoffen. Dies wird durch die starke Zunahme des Rohstoffangebots, Nachfragerückgang wegen Rezessionen und Substitutionsgütern immer schwieriger. Das führt zu sinkenden Rohstoffpreisen und dadurch auch zu geringeren Erträgen.
Folgende Punkte können die Abhängigkeit der Entwicklungsländer vom Weltmarkt verringern:
. Die niedrigen Rohstoffpreise können durch ein Rohstoffabkommen erhöht oder ziemlich stabilisiert werden.
. Durch höheren Export von Rohstoffen
. Anstatt Import Ankurbelung der eigenen Produktion
. Verringerung der Einfuhr nicht lebensnotwendiger Güter (Luxusgüter)
. Durch Abbau der Importhemmnisse (Protektionismus) von Rohstoffen in die Industrieländer, können die Exportchancen der Entwicklungsländer gestärkt werden.
Mängel im Gesundheitswesen
Mangel an Nahrungsmittel, verschmutztes Trinkwasser, fehlende Hygiene und unmenschliches Wohnen erhöhen die Krankheitsanfälligkeit.
Indikatoren, die diese fehlenden Grundbedürfnisse nach Gesundheit erkennen lassen sind:
. Auf 5.000 Einwohner im Entwicklungsland kommt ein Arzt, hingegen kommt z. B. in Deutschland auf 400 Einwohner ein Arzt.
. In den Entwicklungsländern liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei höchstens 50 Jahren, dagegen in den Industrieländern durchschnittlich bei 76 Jahren.
. In den Entwicklungsländern erreichen 10% der Säuglinge ihren ersten Geburtstag nicht, im Vergleich dazu sterben nur 0,8% der Säuglinge in den Industrieländern vor dem 1. Lebensjahr.
Mögliche Verbesserungen des Gesundheitswesens:
Die Gesundheitspolitik muß an den oben erwähnten Grundbedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet werden ("grundbedarfsorientierte Entwicklungspolitik").
Folgende Ziele sollte die Gesundheitspolitik verfolgen:
. Genügend Studienplätze für ausländische Medizinstudenten in den Industrieländern
. Versorgung der Entwicklungsländer mit medizinisch ausgebildeten Entwicklungshelfern z. B. Ärzte, Krankenpfleger, -schwestern.
. Beratung und finanzielle Unterstützung bei der Errichtung der medizinischen Infrastruktur
. Medikamentöse Unterstützung der Entwicklungsländer
Mängel im Bildungswesen
Schon seit langem ist man bemüht den Analphabetismus einzudämmen. Trotz gewaltiger Bemühungen konnten keine großartige Erfolge erzielt werden: In den rund 30 Entwicklungsländern sind mehr als die Hälfte der über 15-jährigen Einwohner Analphabeten. Der Ausbau des Bildungswesens kann der Bevölkerungsexplosion nicht schritt halten. Teilweise dürfen Kinder keine Schulen besuchen da sie zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen (Kinderarbeit). In der Vergangenheit wurde in falsche Bildungsziele investiert. Anstatt sich auf das primäre Grundschul- und Berufsschulwesen zu konzentrieren, wurden aus Prestigegründen Gymnasien und Hochschulen gefördert. Für die meisten Absolventen gibt es in der freien Wirtschaft keine Verwendung, deswegen werden sie unnötigerweise durch die öffentliche Verwaltung beschäftigt und produzieren Kosten, die dem Bildungswesen wiederum wichtige Mittel entziehen.
Bildungspolitik
Vorrangiges Ziel ist produktive Bildungseinrichtungen zu fördern. Das heißt, daß in die Bildungseinrichtungen investiert werden muß, die zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität beitragen(Grund- und Berufsschulen).
Praktisch bedeutet das:
. Materielle Unterstützung (Schreibzeug, Einrichtungen, Lehrbücher)
. Persönliche Beratung durch Fachkräfte (Handwerkern, Technikern und Berufsschullehrer)
. Verbesserung der Erwachsenenbildung
Kriege und Konflikte
Die Entwicklungsländer gehören zu den größten Waffenimporteuren der Erde. Ihre Ausgaben für Waffen übersteigen sogar die Gelder die sie in Form von Entwicklungshilfe, Krediten und Schenkungen bekommen. Schwellenländer wie z. B. Brasilien und Indien besitzen sogar eine eigene Rüstungsindustrie, mit der sie in der Lage sind ABC-Waffen herzustellen. In den Entwicklungsländern wurden und werden 95% aller Kriege und Konflikte ausgetragen.
Was gibt Anlaß für kriegerische Auseinandersetzungen?
. Die Kolonialmächte zogen die Grenzen ohne Rücklicht auf ethnische, kulturelle, und historische Bedingungen. So wurden künstliche Staaten geschaffen.
. Volksstämme streben zum Teil mit radikalen Mitteln nach Unabhängigkeit.
. Unterwerfung benachbarter Stämme, Ausbreitung bestimmter Religionen / Ideologien und Eroberung von rohstoffreichen Gebieten.
. Sturz von demokratischen Regierungen durch radikale Gruppen oder Diktaturen durch Freiheitsbewegungen.
. Politische Ungleichheiten werden durch Eingriffe von Großmächten oder kleineren Staaten verschärft. Gruppen mit gleicher oder ähnlicher Ideologien werden von ihnen unterstützt. Dies wird durch das aktuelle Beispiel "Kosovo-Konflikt" deutlich.
Friedenspolitik
Die Friedenspolitik sollte sich gewaltsamen Lösungen und totalitärer, ideologischen Herrschaftsansprüchen widersetzen.
Ursprung der kriegerischen Auseinandersetzungen liegen oft in sozioökonomischen und politischen Ungleichheiten.
Friedenstiftende Wirkung haben:
. Wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten abbauen, z. B. gerechtere Einkommensverteilung, gleiche Bildungschancen.
. Förderung der Demokratie
. Nationale Minderheiten schützen. Herausbildung nationaler Identitäten.
. Die Förderung einer verstärkten Kooperation zwischen den Entwicklungsländern.
Trotz aller heftigen Bemühungen wurden die gesteckten Ziele der Entwicklungspolitik nicht erreicht. Die Erfahrung zeigt, daß pauschale Lösungen zur Unterstützung der Entwicklungsländer nicht erfolgreich waren. Die unterschiedlichen Schwierigkeiten der Entwicklungsländer verlangen nach individuellen Lösungen. Um die unterschiedlichen Situationen (z. B. Ressourcenausstattung, Klima, politische Verhältnisse) der Entwicklungsländer zu berücksichtigen, muß die Entwicklungspolitik an die jeweilige Situation des Landes angepaßt werden (angepaßte Entwicklungspolitik). Die Maßnahmen zur Entwicklungshilfe sollten genau überlegt sein. So können z. B. Kleiderspenden für die einheimischen Schneider zum Problem werden. Sie können ihre Ware nicht mehr absetzen und somit ist ihr Arbeitsplatz gefährdet. Allerdings wäre es falsch auf Hilfestellung zu verzichten. Ohne jegliche Hilfe von außen hätten Entwicklungsländer kaum Chancen aus eigener Kraft eine Verbesserung ihrer jetzigen Situationen herbeizuführen. Dauerhafte Verbesserung ist hauptsächlich durch Hilfe zur Selbsthilfe zu erreichen.
Nachstehend sehen Sie ein Schaubild, dargestellt als Teufelskreis, das die Zusammenhänge der Probleme aufweist, welche es zu brechen gilt.
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