Wüsten sind von Natur nach verkehrsfeindlich, doch das hat den Menschen nicht davon abgehalten, schon frühzeitig Wege durch die Wüsten zu suchen, um Handel zu treiben oder zu erobern. Jahrhundertelang vollzogen sich Warentransport und die Pilgerreisen nach Mekka auf dem Rücken der Kamele. Heute hat das Auto die Dromedare weitgehend abgelöst. Die Saharastaaten beschlossen 1964, eine moderne Autostraße quer durch die Sahara zu bauen, um den Handel zwischen den afrikanischen Ländern zu erleichetern. Diese Transsahara-Straße ist 4.000 km lang.
Sie führt von Algier am Mittelmeer auf den alten Karawanenweg durch die Wüste südwärts nach Mali und Niger. Von dort geht die Straße witer in die nigerianische Hauptstadt "Lagos" am Atlantik. Die Strecke von Algier nach Tamanrasset im Ahaggar-Massiv mitten in der Sahara, kann in 3 Tagen zurückgelegt werden, nicht wie früher, mehr als eine Woche über beschwerliche Wege.
Große Bedeutung kommt auch der Transsahel-Straße zu. Sie ist 4.842 km lang, führt vom Senegal bis zum Tschad und verbindet so alle Länder der Sahelzone miteinander. Über Khartum (Sudan) wir die weitergeführt bis zum Äthiopischen Hafen Massaua.
Auch die Gobi in Asien wurde 1955 durch den Bau der Transmongolischen Eisenbahn verkehrsmäßig erschlossen.
Wüsten wurden lange Zeit als wertlos und lebensfeindlich betrachtet. Überall wo benachbarte Staaten durch Wüsten getrennt waren, wurde diese Grenze sehr großzügig ausgelegt. Niemandem schien es wichtig dort irgendwelche grenzlinien zu ziehen. Das änderte sich schlagartig, als Geologen in Wüstengebieten reiche Bodenschätze entdeckten.
So entbrannten heftige Streitereien um Gebietsrecht, vor allem in der westlichen Sahara, die ohne Grenzen war, zwischen Marokko, Algerien und Mauretanien.
Unter dem Wüstensand schlummerten wahre Schätze wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle, reiche Vorkommen an Eisen, Uran, Mangan, Kupfer, Zinn, Kobalt, Gold, Diamanten und Phosphat.
Gewaltige Erdöl funde machten aus dem einst armen Ländern, wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Kuweit, reiche Industrieländer. Neben Reichtum und einem bessren Leben brachte es aber auch unabsehbare Umweltschäden.
Die Wüste gehört zu den zu schützdenden Landschaftsformen dieser Erde aber immer mehr Gebiete trocknen aus und wandeln sich allmählich in Wüsten um. Dieser Prozess wird Desertifikation genannt.
Die Ursachen für Desertifikation sind vielfältig. Entscheidend ist, dass Desertifikation nicht allein durch das Klima ausgelöst wird, sondern vor allem durch das Handeln des Menschen. Auf unterschiedlichste Weise beutet er den Boden aus, bis dieser unfruchtbar wird und sich nicht mehr regenerieren kann.
Die ausgedehntesten Desertifikationsgebiete der Erde befinden sich in den ariden Klimazonen. Geringe Niederschlagsmenge gekoppelt mit starker Verdunstung bilden extrem ungünstige Bedingungen. Die Vegetation dieser Gebiete hat sich jedoch an diese Bedingungen angepasst und ist entsprechend stabil. Dürren und Dürreperioden gehören im langjährigen Klimageschehen der Trockengebiete oft zum \"normalen Klimagang\".
Das Klima ist insgesamt jedoch trockener geworden. Stellt sich der Mensch darauf nicht ein und passt beispielsweise seine Landwirtschaft nicht entsprechend an, kann dies zu einer vollständigen Zerstörung der Vegetation führen. Die Ursachen für die Erwärmung des Klimas liegen zum großen Teil beim Menschen: Abholzung der Regenwälder, zu hohe Kohlenstoffdioxid-Emissionen durch Autos und Industrie haben den Treibhauseffekt in den letzten Jahren verstärkt.
Direkt verursacht der Mensch Desertifikation durch unangepaßte Landnutzung. Zu hoher Druck lastet auf den Ressourcen Boden, Brennholz und Wasser.
Wird Ackerland übermäßig beansprucht und kann es sich nicht regenerieren, verliert der Boden wichtige Nährstoffe. Da aufgrund des Bevölkerungswachstums mehr Nahrung für mehr Menschen angebaut werden muss, werden Bracheperioden immer kürzer oder fallen schließlich ganz weg. Auch der Anbau von \"cash crops\" als Monokulturen fördert die Desertifikation, da der Boden einseitig beansprucht wird.
Bei Intensivierung der Landwirtschaft können unter anderem falsche Bewässerungsmethoden dazu führen, dass die Böden versalzen oder versumpfen. Durch den zu hohen Einsatz von Pestiziden oder Düngemitteln werden sie vergiftet, so daß die Vegetation schließlich zugrunde geht und die Böden landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden können, da sie keine Erträge bringen. Zudem zerstören nicht angepaßte Landmaschinen die Struktur der Böden.
Sind beispielsweise die Rinderherden der Bauern zu groß, werden Gebiete rund um die Siedlungen zu stark abgeweidet, so daß die Vegetation sich nicht mehr erholen kann. Auf diese Weise gingen bisher vor allem in Ostafrika und im Sahel 680 Millionen Hektar Land verloren. Umstritten ist die Rolle der Viehherden der Nomaden bei der Desertifikation. Während den Nomaden von vielen Seiten vorgeworfen wird, durch zu große Herden die Vegetation zu zerstören, stufen einige Forscher den Nomadismus als besonders umweltfreundlich ein. Erst durch die Sesshaftmachung der Nomaden durch die Regierungen käme es zu Desertifikation rund um diese neuen Siedlungen.
Aber auch das Abholzen von Regenwäldern und die Verseuchung der Böden duch Industriemüll und Abfälle und der sinkende Grundwasserspiegel kann zu einer Landschaftsveränderung führen. Wie weit, welche Gründe dafür verantwortlich sind, lässt sich schwer sagen aber wenn wir nicht besser auf unseren Planeten aufpassen, kann das schwerwiegende Folgen haben
|