Die Trans- Alaska- Pipeline (Atlas Seite 189) Einstieg in das Thema: Erdölentstehung: Erdöl besteht aus winzigen Pflanzen und Tieren, die in warmen Gewässer lebten. Nachdem sie abstarben, wurden sie langsam unter einer Schlammschicht auf dem Meeresboden begraben. Die Hitze aus der Tiefe und der enorme Druck verwandelte sie in Öl. Das Gestein, in dem sich Öl befindet, ist porös wie ein Schwamm. Das Erdöl sickert tiefer in den Meeresboden und verdrängt dort das Wasser unter sich. Bis eine unterirdische Kuppel oder Verwerfung dem Erdöl den Weg versperrt, fließt es auf diese Weise hinauf in Richtung Erdoberfläche.
Oberhalb des Erdöles sammelt sich Erdgas an. An manchen Stellen der Erde, fließt Erdöl sogar in kleinen, für die Industrie unbedeutenden Mengen aus dem Boden. Dies ist jedoch recht selten der Fall. In den meisten Fällen tappt das Erdöl in eine sogenannte unterirdische Falle. Entwicklung des US-amerikanischen Ölmarktes (in Mio. t) Jahr Förderung Verbrauch Reserven 1968 507 635 k.
A. 1975 474 766 k.A. 1980 482 800 4.018 1985 491 723 3.770 1990 417 779 3.
529 1995 384 801 3.027 1999 354 873 2.836 Reserven: Funde, die durch Bohrungen gesichert und mit der gegebenen Technik zum jeweiligen Zeitpunkt . wirtschaftlich förderbar sind. Alaska ist der größte Bundesstaat der USA. 635.
000 Menschen leben dort. Davon leben 60% in Städten. 16 % der Bevölkerung sind Eskimos oder Indianer. Viele von ihnen leben von der Fischerei oder sind Beschäftigte einer Erdölgesellschaft. Alaskas Hauptstadt ist Junetau. 1963: BP-Bohrtrupp beginnt mit den Bohrungen am North Slope, Kauf des größten Teils der Konzessionsblöcke BP und andere Ölkonzerne investieren rund 125 Mio.
Dollar in die North-Slope-Konzessionsgebiete 1967: Abbruch vieler Ölcamps aufgrund fehlender Erfolge Im Dezember 1967 stieß ein Bohrteam der Atlantik Richfield Company in Prudhoe Bay am Polarmeer auf Öl. Das vorkommen zeigte sich mit 240000 Kubikmetern pro Tag als das bisher größte Nordamerikas. Wegen Streitigkeiten um Gebietsansprüche der Ureinwohner (Inuit) vergingen 10 Jahre, bis der Bau der 1285 km langen Pipeline zu dem ganzjährig eisfreien Hafen Valdez am Pazifischen Ozean genehmigt wurde. Von dort aus wird das öl mit Tankern weitertransportiert. Der Bau der Alaska-Pipeline zählt zu den größten technischen und finanziellen Leistungen der heutigen Zeit. Der massive Protest der Umweltschutzverbände gegen die ursprünglichen Baupläne zwang die Erdölgesellschaften und ihre Planer, sich intensiv mit den äußerst komplexen ökologischen Gegebenheiten der Tundrenzone und der sich anschließenden Nadelwaldgebiete auseinander zu setzen.
Das Erdöl an der Prudhoe Bay kommt mit einer Temperatur von ca. 70°C an die Oberfläche. Diese Temperatur muss beibehalten werden, weil bei Abkühlung die schwereren Kohlenwasserstoffe (Teer, Paraffine etc.) im Erdöl zur Verstopfung der Ventile und Pumpen führen würden. Die ursprüngliche Planung sah eine traditionelle unterirdisch verlegte Pipeline vor. Dagegen erhob sich bei Umweltschutzorganisationen und der einheimischen Bevölkerung ein Sturm des Protestes, der die Baugenehmigung jahrelang verzögerte.
Die Umweltschützer befürchteten ausserdem die Zerstörung des Permafrostbodens und der empfindlichen Ökosysteme der Arktis und Subarktis. Doch wurde letztendlich am 29. April 1974 mit den Bauarbeiten begonnen, die am 20. Juni 1977 beendet waren. Den Indianern wurden hohe Entschädigungen erstattet und den Ölgesellschaften wurden strenge Umweltschutzauflagen auferlegt. Der Kostenaufwand lag bei ungefähr 8 Milliarden Dollar.
Aufgrund der Dauerfrostböden und der allgemein schwierigen klimatischen Bedingungen, musste die Pipeline auf einer Länge von 685 km auf Stelzen gebaut werden (Folie) (Klimatabellen). Dennoch muss die Pipeline nicht beheizt werden, da das Erdöl mit einer Temperatur von 70- 80° aus den Bohrlöchern kommt und sich auf seinem viereinhalbwöchigen Weg nach Valdez nur auf 30°C abkühlt. Doch wegen der hohen Erdöltemperaturen müssen die Rohre von innen isoliert werden, sonst würden sich die stählernen Stützpfeiler erwärmen und in den Permafrostboden einsinken. Aufgrund der großen Temperaturunterschiede Dehnen und Verkürzen sich die Stahlrohre im Laufe des Jahres beträchtlich. Deshalb verläuft die Pipeline zickzackförmig. Die Knickstellen fangen diese Unterschiede wieder auf.
Doch auch wegen der hohen Erdbebengefahr (Denali-Verwerfung) ist diese Bauweise absolut notwendig. Heute hat die Trans- Alaska- Pipeline eine tägliche Kapazität von 300 000 Tonnen, bei einem Durchmesser von 122 cm. Die Überwachung der Alaska- Pipeline erfolgt mittels Satellit und durch Hubschrauber. Alaska wurde durch diesen Erdölfund sehr reich. Während der Blütezeit nahm der Staat durch Erdölsteuern und Förderabgaben jährlich 4 Mill. US$ ein.
Nur wenige Jahre zuvor betrug das Budget gerade 400 Mio. US$. Durch das Öl konnte Alaska nun die dringend benötigten Schulen, Abwässerkanäle und Kulturzentren bauen. Doch trotz aller positiven Erfahrungen für Alaska, ereignete sich am 24. März 1989 die größte Umweltkatastrophe Nordamerikas, als der Öltanker Exxon Valdes auf Grund lief und 41 Mio. Liter Öl verlor Durch dieses Unglück wurde die Küste auf einer Länge von 1770 km verseucht.
Zum Abschluss: Zahlen zum Erdöl: Bisherige Förderung: 820 Mrd. Barrel Bekannte Reserven: 827 Mrd. Barrel Was wahrscheinlich noch gefunden wird: 153 Mrd. Barrel Jahresproduktion 1999: 22,0 Mrd. Barrel Derzeitige Welt-Tagesproduktion 77 Millionen Barrel Insgesamt auf der Welt förderbare Menge Öl: 1800 Mrd. Barrel Fazit: - Das "project independence" ist den Amerikanern gelungen, sie sind im im Kriegsfall nicht von Erdölimporten abhängig - allein an den letzten Zahlen sollte man sich darüber Gedanken machen, wie lang man noch mit gleichem Lebensstandard weiterleben möchte - vor allem die amerikanische Regierung sollte seine Bevölkerung durch z.
B angemessene Ölpreise zu einem Umweltbewusstsein erziehen - Öl ist flüssiges Gold
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