Die Niederlande liegt im Nordwesten Europas und grenzt im Osten an Deutschland. Die Hauptstadt der Niederlande ist Amsterdam mit ca. 760.000 Einwohner. Mit einer Fläche von 41864 km² ist die Niederlande um 8mal kleiner wie Deutschland. In den Niederlanden wohnen aber ungefähr 15,5 Millionen Menschen. Damit sind die Niederlande mit einer durchschnittlichen Bevölkerung von 367 EW/je km² dichter besiedelt wie Deutschland. Der große Teil nämlich 89% der Bevölkerung leben in Städten.
Die Währung in den Niederlanden ist der holländische Gulden
Geologischer und Geographischer Überblick
Wie der Name Niederlande schon sagt ist das Land größtenteils flach und eben. Ein großer Teil des Nordens und Westens der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel und wird deshalb als \"Niedere Niederlande\" bezeichnet. Diese Region ist von Kanälen und Flüssen geprägt. Im Osten und im Süden liegen die \"Hohen Niederlande\", deren Oberfläche leicht über dem Meeresspiegel liegt. Auch in den Hohen Niederlanden sind Erhebungen über 50 Meter äußerst selten, außer im äußersten Südosten wo es auch Erhebungen über 100 Meter gibt.
Bodenformen
Das Gebiet der Niederlande wird fast ganz von Tiefland eingenommen, von dem etwa die Hälfte unterhalb des Meeresspiegels liegt. Diese Gebiete müssen durch zahlreiche Deichbauten und einem weitverzweigtes Kanalsystem vor Überschwemmungen geschützt werden. Schutz gegen mittleren
Wasserstand bieten Sommerdeiche, die entlang von Flüssen angelegt worden sind. Hinter den Sommerdeichen liegen die sogenannten bis zu 7m hohen Winterdeiche. Zwischen Sommerdeichen und Winterdeichen liegen die Polder, die durch Pumpanlagen entwässert werden. Im Gegensatz zu Belgien trifft man in den Niederlanden auf reiche Küstengliederung; die dringend erforderliche Küstenbefestigung wird dadurch sehr teuer. Die Marschlandschaft in Seeland und der südl. Niederlanden wird durch die Nordsee zu einer Inselwelt zerstückelt.
Bodenaufbau
Mit Ausnahme des Maastrichter Zipfels entstand der Boden überwiegend in der Eis- und Nacheiszeit. Von den Ablagerungen der Flüsse und des Meers stammen die weit verzweigten Schwemmlandböden. Im Mündungsgebiet von Rhein und Maas, sowie in Nordholland und Friesland dehnen sich große von Meereston gebildeten Marschen aus. Im Nordosten gibt es auf Geestland schwach lehmhaltige und sandige Böden. Die Moore im Norden und an der Ostgrenze sind großteils kultiviert.
Klima
In den Niederlanden herrscht gemäßigtes Seeklima. Die durchschnittliche Temperatur im Januar liegt bei 1,7 °C, die mittlere Julitemperatur beträgt 17,2 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 760 Millimeter. Da in den Niederlanden kaum natürliche Barrieren vorhanden sind, gibt es zwischen den einzelnen Regionen kaum Klimaunterschiede.
Bewässerung
Die Niederlande sind das wasserreichste Gebiet Europas. Der Niederrhein mit seinen Mündungsarmen und die Maas sind die größten Flüsse. Ein weitverzweigtes Kanalsystem durchzieht das Tiefland und dient einerseits dem Gütertransport und anderseits der Entwässerung der tiefer gelegenen und sehr fruchtbaren Polder und Marschen.
Wirtschaft
Allgemein: Viele Jahrhunderte lang haben die Niederlande in der europäischen Wirtschaft eine besondere Rolle gespielt. Seit dem 16. Jahrhundert waren Schifffahrt, Fischerei, Handel und Bankwesen die wichtigsten Wirtschaftszweige. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Handel mit dem niederländischen Kolonialreich von großer Bedeutung. Seit Ende der Vierziger hat sich der Handel der Niederlande vom Kolonialhandel zum Handel mit anderen europäischen Ländern umorientiert. Als die Beschäftigungszahlen in der Landwirtschaft zurückgingen, wurde eine vielschichtige industrielle Basis geschaffen. Mit der Entdeckung großer Erdgasvorkommen wurde das Land zu einem der wichtigsten Energieexporteure.
Export: Ein großer Teil der Güter, die in niederländischen Häfen umgeschlagen werden, ist für den Weitertransport in andere Länder, vor allem in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bestimmt. Die Handelsbilanz ist leicht positv. Haupthandelspartner sind die Mitgliedsländer der EU. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner, mit dem etwa ein Viertel des gesamten Handels betrieben wird.
Arbeitwelt: Von den ungefähr 6,5 Millionen Angestellten arbeiten etwa 60 Prozent im Handels- und Dienstleistungsbereich. Ein Viertel sind in Handwerksbetrieben und Industrie beschäftigt, zehn Prozent in der freien Wirtschaft und in der Finanzwirtschaft, und vier Prozent arbeiten in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft.
Landwirtschaft: Die geringe Größe der Niederlande und die hohe Bevölkerungsdichte bedingen eine intensive Landwirtschaft. Dieser Wirtschaftssektor ist äußerst produktiv und stark exportorientiert. Die Einnahmen aus dem Export von Fleisch, Gemüse, Butter, Käse und anderen Milchprodukten liegen weitaus höher als die Ausgaben für den Import von Getreide, tropischen Erzeugnissen und Tierfutter. Die meisten Farmen sind kleine Familienbetriebe. Etwa 50 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Landes sind Wiesen und Weideland; auf 40 Prozent der Fläche werden Nutzpflanzen angebaut, und der Rest wird von Gärtnereien für die Blumen- und Blumenzwiebelproduktion genutzt. Ein Nachteil der intensiven landwirtschaftliche Nutzung ist, dass die Niederlande unter erheblichen Umweltschäden leidet. Eine der Ursachen ist die Überdüngung der Böden, was zu einer Belastung des Grundwassers geführt hat. Deshalb wurden eine Reihe von Naturschutzgebieten geschaffen um wenigstens Teile der ursprünglichen Landschaft zu erhalten.
Fischerei: Das Fischereiwesen ist ein Gewerbe, dem auch heute noch große Bedeutung zukommt, auch wenn die Fischbestände infolge der Umweltverschmutzung zurückgegangen sind. Zu den wichtigsten Fischen zählen Hering, Kabeljau, Scholle, Seezunge und Makrele, außerdem werden Muscheln und Garnelen gefangen.
Bergbau: An Rohstoffen verfügt das Land über Kohle, Salz und Erdgas. Um Maastricht, im Peelgebiet lagern vor allem Braun- und Steinkohle. Die Steinkohlevorkommen bei Maastricht werden zwar nicht abgebaut, aber die Salzlager, vor allem in der Provinz Overijssel, sind so groß, daß die Niederlande 300 Jahre lang den gesamten Weltverbrauch liefern könnte. Eine Goldgrube im echten Sinn sind die großen Erdgasfelder in den Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe. Außerdem liefern Erdölfelder der Provinz Drenthe bis zu 22 % des Bedarfs an Rohöl des Landes. In den letzten 20 Jahren hat der Staat allein 90 Mrd. Mark durch Erdgasexport verdient. Die Tonlager bei Delft bilden die Grundlage für die Arbeit der eigenen keramischen Industrie.
Industrie: Ein großer Teil der Industrie hat sich auf die 4 größten Städte des Landes konzentriert: Diese 4 Städte sind Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht. Das schnelle Wachstum der Industrie nach dem 2. Weltkrieg wurde vor allem von der chemischen und der Elektronikindustrie angeführt. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind Nahrungsmittel und Getränke, Tabakwaren, Baumaterialien, Schiffe, raffiniertes Erdöl, Gummi- und Plastikerzeugnisse und Druckereierzeugnisse.
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