2.1 Chinas Bevölkerung jetzt und in Zukunft
Es gibt zwei Gründe für die Bevölkerungsexplosion:
Die Verbesserung und Sicherung der Ernährungslage.
Das rasche Absenken der Sterbensrate.
Die künftige Bevölkerungsentwicklung machte der chinesischen Führung große Sorge. Welche Folgen ein gleichbleibender Bevölkerungszuwachs gehabt hätte, zeigt die Abbildung über den theoretischen Bevölkerungszuwachs klar auf.
Man muß aber noch etwas beachten: Trotzt aller Anstrengungen ist es seit 1950 nicht gelungen, die Ackerfläche zu vergrößern, sie ist sogar etwas zurückgegangen. Wenn sich die Nahrungsfläche aber nicht weiter vergrößern läßt und die Bevölkerungsentwicklung unvermindert angehalten hätte, wäre es unmöglich gewesen, die Ernährung aus der eigenen Produktion zu sichern (siehe Abbildung nächste Seite).
2.2 Maßnahmen gegen die Bevölkerungsexplosion
Die Führung hat daraus die Folgerung gezogen, die rigorose Beschränkung der Geburtenziffer zu erzwingen. Durch die Propagierung der "Ein-Kind-Familie\" soll ein Nullwachstum bis zum Jahre 2000 erreicht werden. Dabei muß man sich an ein 10 Punkte Programm halten. Diese Familienpolitik hat bereits Erfolge gezeigt: Die jährliche Zuwachsrate der Bevölkerung von + 2 % in den siebziger Jahren ist auf + 1 % abgesunken.
Das 10 Punkte Programm sieht zunächst eine späte Heirat vor. Weiters werden Familien mit einem Kind gewisse "soziale Zuckerl\" geboten, die bei einem zweiten Kind zurückgezahlt werden müssen. Für Sterilisation bzw. Abtreibung gibt es Prämien. Ein zweites Kind ist nur erlaubt, wenn das erste Kind verkrüppelt ist und keine vollwertige Arbeitskraft werden kann, wenn trotzt Sterilisation eine Schwangerschaft eintritt oder wenn einer der beiden Ehepartner bei einer Zweitheirat noch kinderlos ist.
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