Es gibt zwei große Gruppen:
1) Die SUNNITEN:
Zum sunnitischen Islam bekennt sich ein Großteil der Muslime. Von den 600 Mio. Moslems sind etwa 540 Mio. Sunniten.
Sie ist jene Richtung des Islams, die auch die traditionelle Entwicklung des Islams in ihrer Glaubensüberzeugung berücksichtigen. Sie halten sich streng an den KORAN und an die SUNNA. Die Sunniten sind gespalten in ein pro-westliches Lager (um SAUDI-ARABIEN), ein neutrales (LIBANON, JORDANIEN) und ein prokommunisti-sches Lager (SYRIEN, LIBYEN u. PALÄSTINENSER).
2) Die SCHIITEN (Absplitterung):
Sie sind die zweite große Gruppe. Sie sind Parteigänger ALIs, ein Vetter von Mohammed. Sie glauben, daß ALI Träger des göttlichen Lichts ist, seine Nachkommen sind die IMANE, die als einzige MOHAMMEDS Nachfolge antreten dürfen.
Diese sind die Führer der SCHIITEN. Er vereinigt in sich weltliche und religiöse Macht und gilt als unfehlbar und ohne Sünde. Er ist Führer, Vorbeter und Vorbild.
Die SCHIITEN erkennen weder die von den ersten Kalifen erlaubte Niederschrift des KORANS noch die SUNNA an.
Die SCHIITEN sind sehr streng in der Befolgung der Reinlichkeitsvorschriften. Weiters sind sie gegen die Mischehe, ein Schiit darf keine Jüdin oder Christin heiraten.
Seit dem 16. Jhdt. ist die schiitische Religion die Staatsreligion des Irans.
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Einige Besonderheiten des Islams:
a) Heirat, Ehe, Scheidung:
Im Islam gilt die Heirat nach dem Vorbild Mohammeds als eine Pflicht. Die Partner sind meistens vorbestimmt (vereinbart von den Familien). "HEIRATET WEGEN DER FRÖMMIGKEIT".
Ein Moslem kann auch eine Jüdin oder eine Christin heiraten. Sie muß nur an den alleinigen Gott glauben.
Umgekehrt kann eine Moslemin nur einen Moslem heiraten.
Jeder Moslem darf vier Frauen haben, wenn alle genug und gleichviel zum Leben haben.
Der Koran erlaubt die Scheidung, unter den erlaubten Dingen ist sie Allah aber am meisten zuwider.
Der Mann kann sich immer scheiden lassen. Die Frau nur, wenn sie bei der Eheschließung dieses Recht verlangt hat. Will sie sich scheiden lassen, auch wenn sie das Recht nicht verlangt hat, kann sie dieses bei Gericht einklagen.
Natürlich kann auch eine einvernehmliche Scheidung vorgenommen werden.
b) Die Beschneidung:
Wie im Judentum, werden auch im Islam die Knaben beschnitten.
Die Beschneidung ist ein Zeichen des ewigen Bundes zwischen Gott und Abraham.
Dies geschieht meist vor dem siebten Lebensjahr und ist mit einem Fest verbunden.
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Schwere innere Auseinandersetzungen erschüttern heute den Islam, religiöse und politische. Er wirkt heute gespalten. Die in den arabischen Ländern liegenden Ölvorkommen geben den mohammedanischen Staaten viel Selbstbewußtsein (z.B. Ölkrise). Andererseits wirkt sich dieser Machtfaktor verstärkend auf die inneren Spannungen auf, innerislamische Führungsstreitigkeiten sind die Folge.
Zugleich versucht der Islam, die moderne Wissenschaft in sich aufzunehmen und sie weiterzuentwickeln, denn das Streben nach Wissen war immer ein Gebot des Islams, dem die Welt große wissenschaftliche Leistungen verdankt.
Der Islam versteht sich als Schmelztiegel für alle göttlichen Wahrheiten, aus dem jeder schöpfen kann, was er braucht.
Die Moslems bleiben Anhänger ihrer Religion und treten sehr selten zu anderen Religionen über. Der Moslem versteht sich als Weltbürger, der überall zu Hause ist.
Auch ein Moslem, der seinen Glauben nicht streng befolgt, fühlt sich dem Islam zugehörig.
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