1. Geschichte
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Die ersten Ansätze des Tourismus reichen in Österreich bis in frühe 19. Jahrhundert zurück: Am Beginn der Entwicklung standen Jagd- und Kuraufenthalte der adeligen sowie die Sommerfrische in den Kurorten am Fluss der Alpen. Doch diese Form der Erholung konnten sich nur wenige Privilegierte leisten. Mit dem Bau der Eisenbahn und der touristischen Erschließung der Alpen erzielte der Tourismus seine ersten Breitenwirkungen. Nun konnte sich auch die bürgerliche Mittelschicht einen Aufenthalt in den Hotels, Gasthöfen und Pensionen leisten.
Nach dem ersten Weltkrieg setzte die Entwicklung des Wintertourismus ein. Der Bau von Seilbahnen und die Verkehrsmäßige Erschließung lockte immer mehr Menschen an, auch aus dem Ausland. Die Weltwirtschaftskrise in den Dreißigerjahren und der zweite Weltkrieg führten aber zu einem starken Einbruch. In der Nachkriegszeit nahm der Tourismus einen gewaltigen Aufschwung und Österreich wurde eines der Hauptziele dieses Massentourismus. Dieser Prozess hat in wenigen Jahrzehnten Menschen und Landschaft in den Alpen verändert.
2. Wirtschaftlichkeit
Eine wichtige und oft gestellte Frage ist, wie wirtschaftlich ist der Tourismus und was bringt er uns? Der Tourismus hat eine ganz besondere wirtschaftliche Bedeutung. Einerseits deckt der Überschuss aus der Reiseverkehrsbilanz mehr als die Hälfte des österreichischen Handelsbilanzdefizits. Andererseits sichert der Tourismus in vielen Regionen den Lebensunterhalt der dort lebenden Bevölkerung. Er schafft nicht nur Arbeitsplätze in Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben, sondern steigert die Nachfrage im lokalen Handel und Gewerbe. Die Einnahmen aus dem Tourismus ermöglichen den Gemeinden neue Investitionen in die Infrastruktur. Damit sichert der Tourismus den Lebensstandard ganzer Regionen, die sonst zu den peripheren Gebieten Österreichs gehören würden.
3. Folgen des Tourismusbooms
Der Tourismus hat in vielen Gebieten Österreichs solche Ausmaße erreicht, dass die Leistungsfähigkeit der Menschen und die Natur bereits überschritten werden.
J In manchen Alpentälern liegt die Anzahl der Gäste deutlich höher als der, der einheimischen, was bewirkt das sich die Lebensbedingungen mehr nach der touristischen Nachfrage richten.
J Steigende Ansprüche der Gäste führten ständig zu neuen Investitionen: leistungsfähiger Bergbahnen, größere Parkplätze, bessere Zufahrten. So gibt es in Österreich 22.000 km Skipisten, und die Zentren der Tourismusorte glichen zur Hochsaison den Hauptgeschäftsstraßen großer Städte.
J Die Gäste, welche Entspannung, Ruhe und Erholung suchen, stoßen auf Menschen, die als "Bereiste" im Arbeitsprozess stehen. Ihr Alltag ist durch schlechte Arbeitszeiten, starke saisonale Schwankungen und geringe Bezahlungen geprägt. Daher arbeiten in diesen Branchen besonders viele Ausländer.
J Viele Touristen besuchen Österreich der schönen Landschaft wegen, Doch der touristische Raubbau an der Natur schädigt die natürlichen Ressourcen in vielfacher Hinsicht: Verschmutze Gewässer, zerstörte Böden, Berge von Müll sind aus dem Blickwinkel der Touristen zwar meist ausgeblendet, belasten das Ökosystem und die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung dennoch.
4. Lösungsvorschläge für den Massentourismus
Die Auswünsche für den Massentourismus zu verhindern und dennoch die wirtschaftlichen Errungenschaften des Tourismus zu sichern stellt eine schwierige Aufgabe dar. In vielen Tourismusgemeinden haben die bereits vorhandenen Belastungen durch den Reiseverkehr und die Angst vor dem Ausbleiben des Gästestroms zu einigen Korrekturen der bisherigen Entwicklungen geführt:
J Die weitere Erschließung der Gebirgsregionen durch Lifte und Straßen wird in den westlichen Bundesländern gestoppt.
J In vielen Orten gibt es Fußgängerzonen während der Hauptsaison, in Großstädten (zB. Salzburg) gibt es Beschränkungen für den Bustourismus.
J Westlich schwieriger ist die zeitliche Entflechtung des Gästeströme: An- und Abreisetag ist meistens der Samstag: ein Ausweichen auf andere Tage stößt bei den Beherbergungsbetrieben auf wenig Gegenliebe.
5. Ungelöste Probleme
Ein völlig ungelöstes Problem des Anreiseverkehrs: Nur ein geringer Prozentsatz der Gäste kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Freiheit der Urlauber, das eigene Auto zu benützen, bedeutet jedoch enorme Belastung der Bevölkerung an den Transitrouten, aber auch für die anwesenden Feriengäste.
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