a) Problem der Sicherungsmaßnahmen/>
Der Pistenhalter sichert nur den organisierten Skiraum, aber nicht das freie Skigelände. Wenn die Pisten und Skirouten markiert sind, ist er nicht verpflichtet, den Übergang zum freien Skiraum zu kennzeichnen. Der Skifahrer muss sich bewusst sein, dass er sich auf eigenes Risiko in Gefahr begibt, wenn er die markierten Abfahrten verlässt.
In Österreich wird eine ,,Lawinenhand\" benutzt, die zur Warnung vor Lawinengefahr im freien Gelände dient. Diese Warntafeln stehen bei Einfahrten in Varianten, Hangneigungen, Expositionen und Schneeverfrachtungen. Bei einer sehr großen Lawinengefahr ist auf Orientierungstafeln eine orange Warnblinkleuchte in Betrieb. Der Variantenfahrer muss dann selber entscheiden, ob er trotz Warnungen außerhalb markierter Pisten fahren möchte.
b) Verhalten des Variantenfahrers
Fast 90% aller Lawinenopfer haben den Abgang der Lawine selber verursacht, da vielfach Absperrungen und Warntafeln missachtet werden. Der Skifahrer wird Opfer seiner Verhaltensweisen, ungenügenden Kenntnisse und Erfahrungen. Daher sind Absperrungen und Warntafeln auf Skipisten zu befolgen, da es keinerlei Lawinenkenntnisse oder Erfahrungen voraussetzt.
Vorsichtsmaßnahmen beim Skifahren abseits gesicherten Pisten stützten sich auf 4 Grundlagen: - Allgemeine Information über die Lawinensituation
- Eigene Beurteilung der Lawinensituation für die geplante
Abfahrt
- Geeignetes Verhalten im Gelände
- Ausrüstung des Variantenfahrer
Eigene Beurteilung der Lawinensituation für die geplante Abfahrt im freien Skiraum
Im freien Skiraum, schon wenige Meter von der Piste, befindet man sich in einem Gelände, zu dessen Beherrschung man Kenntnisse über Schnee und Lawinen, aber auch viel Erfahrung und richtiges Verhalten benötigt.
Auf diese Faktoren müssten geachtet werden:
- Gelände:
Neigung, Hangrichtung und -Exposition
- Schnee:
Neuschnee, Schneedeckenaufbau, Schneeverfrachtung
- Wetter:
Temperatur, Wind in Abhängigkeit von der Meereshöhe, Wetterlagen
- Methoden der Gefahrenbeurteilung:
Schneeprofil, Schaufeltest, Rutschblock
Lassen die allgemeinen Lawineninformationen und die eigene Beurteilung keine Lawinengefahr erkennen, so kann eine geplante Abfahrt angetreten werden.
Vorsichtsmaßnahmen im freien Skiraum
Einteilung eines guten Skifahrers als Schlussmann
Jeden Hang möglichst nur einzeln befahren ( Belastung geringer), da in jeder Lawinengefahrenbeurteilung ein Unsicherheitsfaktor enthalten ist. Dieser vielfach missachtete Verhaltensgrundsatz sollte immer wieder geübt werden.
Richtige Geländeausnützung
Geländerücken, Rippen, Buckel und Hangverflachungen sollten ausgenutzt werden, da sie im allgemeinen Lawinensicher sind und für Gruppen sehr geeignet. Gefährliche Zonen sind Mulden, Gräben, Rinnen und Hänge.
Ratschläge für einen Variantenfahrer:
Einholen allgemeiner und lokaler Informationen über die Lawinensituation
Beachtung der Warnungen erfahrener Personen
Beachtung der Sperr-, Warn- und Hinweistafeln
Diszipliniertes Verhalten
Anpassung des Unternehmens an das Skifahrerische Können
Vermeidung erkennbarer und vermuteter Gefahren
Mitnahme einer vollständigen Ausrüstung (Verschüttetensuchgerät, Schaufel)
Laufende Verbesserung des Wissenstandes über Schnee und Lawinen
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