Allgemein
Der MarktVorau hat heute ca. 1508 Einwohner und eine Fläche von genau 471 ha und 19 a. Es liegt auf einer Seehöhe von 660 m und wird umgeben von den Außengemeinden Schachen, Vornholz, Puchegg und Riegersberg. Vorau liegt eingebetett in einem Kessel zwischen dem Wechsel und dem Masenberg. Vorau gehört zum politischen Bezirk Hartberg. Unser derzeitiger Bürgermeister ist Hauptschullehrer Josef Steinhöfler.
Wappen
Da eine förmliche Verleihungsurkunde - wenn je ausgestellt - nicht erhalten blieb, kann das ursprüngliche Wappen nur nach den Siegelabbildungen beschrieben werden:
"Im ovalen damaszierten Schild im halbrunden schildförmigen Schildfuß eine gefugte gezinnte Mauer, die von einem vieleckigen viergeschossigen Turm mit schirmartigem Kuppeldach und Knauf überragt wird; der Turm wird von je einer Lilie beseitet, die Mauer ist mit einer Lilie belegt."
Chronik
Die Geschichte der Marktgemeinde Vorau
Die erste Besiedlung des Vorauer Raumes fällt mit der Gründung des Stiftes durch Markgraf Ottokar III. im Jahre 1163 zusammen. Nach der Völkerwanderung dürfte es zum slawischen Kulturraum gezählt haben. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes finden wir aus dem Jahre 1149. Eine spätere Besiedlung erfolgte aus dem heute niederösterreichischen Teil der Steiermark durch die Nachfahren ursprünglich bayrischer Kolonisten.
Das Rathaus
Durch seine Lage an der höchsten Stelle des Ortes bietet das Rathaus Vorau mit seinen beiden Zinnengiebeln über der Front einen beinahe mittelalterlichen Eindruck, zählt es doch mit seinem Alter von knapp über 400 Jahren zu den ältesten und stattlichsten Häusern des Marktes Vorau.
Das unter Denkmalschutz stehende Rathaus wurde 1999 generalsaniert. Im 1. Stock sind Büroräume für das Gemeindeamt (Bürgermeisterbüro, Sitzungszimmer Gemeindekanzlei), das Standesamt und den Reinhalteverband Vorau und Umgebung neu adaptiert worden. Die im Erdgeschoss vorhandenen Räumlichkeiten werden nach der Sanierung für Amts- und Sprechtage zur Verfügung gestellt. Im Obergeschoss des Rathauses sind 4 Wohnungen geplant, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaut werden sollen. Bedingt durch die Förderung und den Schutz des Stiftes nahm der Ort im 13. Jh. einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Tuchmacher, Schmiede, Wagner, Lederer, die Bäckerzunft und die Leinweber waren zu Beginn des 13. Jhs. schon in Vorau vertreten. Deshalb wurde Vorau 1280 das Marktrecht verliehen und seine bis heute währende zentralörtliche Funktion begründet. Des öfteren wurde das Vorauer Gebiet von Feuersbrünsten und Pestepidemien sowie durch Türken- und Kuruzzeneinfälle sowie Bauernaufstände heimgesucht. Bildstöcke und Pestsäule erinnern an die Heimsuchungen der Bewohner Voraus. Aber besonders der 2. Weltkrieg, als das Joglland unmittelbares Kampfgebiet war, hat schwerste Verwüstungen und Menschenopfer gefordert. Um so mehr ist die rasche Aufbauarbeit, die seither geleistet worden ist, verwunderlich.
Die Vorauer Wirtschaft:
Das Marienkrankenhaus Vorau ist ebenfalls ein wirtschaftliches und soziales Wahrzeichen der Marktgemeinde. Die Marktgemeinde Vorau lebt vom Fremdenverkehr, der sich seit 1890 stetig entwickelte, und von Klein- und Mittelbetrieben. Zahlreiche Einzelhandelsbetriebe und Gewerbebetriebe, Gaststätten und Geldinstitute tragen dazu bei, dass Vorau die typischen Werte einer steirischen Marktgemeinde erreicht. Die Sozialstruktur von Vorau ist durch einen dominanten Anteil von knapp 50 % Arbeitern gekennzeichnet..
In diesem Sinne schrieb der Heimatdichter Peter Rosegger über die Bevölkerung um den Vorauerwald, was auch auf deren Nachkommen zutrifft: "Hier sind Menschen, denen die Arbeit keine Klage entlockt und denen die Freude keine Abspannung hinterlässt".
Vorauer Kirchen:
In Vorau und Umgebung gibt es fünf verschiedene Kirchen: Die Marktkirche die erst kürzlich um über 6 Millionen Schilling renoviert wurde, die Kreuzkirche, die Reinberkirche, die Johanneskirche und natürlich das STIFT VORAU.
Nach der Fahrt durch die bereits 1309 urkundlich erwähnte Lindenallee und dem Gang durch das fallgitterbewehrte Portal des Torturmes öffnet sich der Blick über den einladenden, ein Hektar großen Stiftshof auf die über 100 Meter breite, um 1735 mit einem dezenten Stück reichverzierte Vorderfront des eigentlichen Klostergebäudes mit den etwas zurückversetzten Kirchentürmen in der Mitte. Das Stift Vorau präsentiert sich als einheitliches Barockstift, in dem sich die mehr als 800 jährige Tradition des klösterlichen Lebens mit den Erfordernissen der Gegenwart in Kirche und Welt zu verbinden versucht.
Aus der Geschichte:
1163 Gründung des Stiftes durch Markgraf Otakar III.
1237 Zerstörung des Stiftes durch Brand.
Probst Bernhard II. kommt in den Flammen ums Leben.
1453 Kaiser Friedrich III. verleiht dem Stift das heutige Wappen
Apostel Thomas und Greifenfuß - Wappenfarben: Blau -Gold
1660 Neubau der heutigen Stiftskirche.
1778 Errichtung einer Hauptschule.
1812 Errichtung eines Gymnasiums im Stift.
1940 Aufhebung des Stiftes durch das NS - Regime.
Burg Vorau als Parteischule.
1945 Das Stift brennt zur Hälfte nieder.
1960 Renovierung der Stiftskirche.
1981 Fassadenerneuerung am ganzen Stiftsgebäude
Stiftskirche
Die Vorauer Stiftskirche zählt durch die verschwenderische Freskenfülle, die überreiche Vergoldung aller Holzskulpturen und vor allem der prunkvollen Ausstattung des Hochaltars zu den glanzvollsten Barockkirchen der Steiermark.
Diese mächtige Halle mit beiderseitigem Kapellenkranz wurde von Propst Matthias Singer nach Abbrechung der alten gotisierten Basilika nach Plänen von Domenico Sciassia unter Belassung der Türme 1660-1662 von Grund auf neu errichtet. Der imposante Hochaltar, 1704 nach einem genialen Entwurf von Matthias Steindl erbaut , ist das künstlerische Glanzstück der Kirche. Von ihm stammt auch die 1706 vollendete und viel bewunderte Kanzel.
Stiftsbibliothek
Der im Nordtrakt des Prälaturhofes untergebrachte 27 m lange und zwei Stockwerk hohe Bibliothekssaal zählt zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten und den schönsten seinesgleichen in Österreich. Die drei großen Deckengemälde symbolisieren die drei großen Wissenszweige, die in der stiftischen Büchersammlung am meisten vertreten sind:
Philosophie - Theologie - Rechtswissenschaften
Neben der barocken Standuhr (um 1700) sind der Himmels und der Erdglobus von Vincenco Coronelli aus dem Jahr 1688 mit einem Durchmesser von 110 cm, besonders aber die beiden parabolisch gehöhlten Schallmuscheln, welche leises Flüstern auf der gegenüberliegenden Seite hörbar machen, eine echte Rarität.
Die Bibliothek besitzt 415 Handschriften, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen, 206 Inkunabeln und etwa 40 000 Bände (Drucke ab 1500). Aus der großen Zahl der künstlerisch ausgestatten und illuminierten Kodizes (83 Stück) seien nur einige erwähnt. An erster Stelle ist hier das Vorauer Evangeliar, aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts mit seinen prächtigen, ganzseitigen Evangelistendarstellungen, oder das vierbändige Riesenantiphonar (jeder Band wiegt 22 kg) mit 113 großen, gemalten und zahllosen Schwarzweißinitialen, eine böhmische Arbeit aus der Zeit um 1360. Die im Jahre 1467 geschriebene Volksbibel ist mit ihren über 550 Miniaturen die mit Abstand am reichhaltigsten illustrierte Handschrift. Nicht zu vergessen, die weltberühmte Kaiserchronik - eine poetische Kaisergeschichte von Julius Caesar bis zum zweiten Kreuzzug - So präsentiert sich die Vorauer Stiftsbibliothek, deren Inhalt sich beinahe über ein ganzes Jahrtausend Buchgeschichte spannt, als eine Fundgrube kulturgeschichtlichen Anschauungsmaterials, das jedem Forscher und wissenschaftlich Tätigen zugänglich ist.
Sakristei
Die Sakristei, die ihre malerische Dekoration dem Pinsel des Vorauer Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer verdankt, gilt als die künstlerische Perle des Stiftes. Der Darstellung der Leiden Christi auf Erden steht an der Decke die Verherrlichung Christi beim Jüngsten Gericht gegenüber. Der \" Höllensturz\", das wohl bekannteste Werk Hackhofers zeigt, umgeben von Flammen, teuflischen Gestalten und anderen höllischen Ungeheuern, den Sturz personifizierte Laster wie Geiz, Unzucht, Unmäßigkeit, Hochmut, Trunksucht, Verleumdung und vieles mehr.
Freiwillige feurewehr
Die Freiwillige Feuerwehr Vorau wurde 1876 gegründet und zählt zu den ältesten Wehren unseres Landes. Seit ihrem Bestehen konnten durch Einsätze viel Not und Bedrängnis abgewehrt und bedeutende Werte gerettet werden. In den 125 Jahren ihres Bestehens erlebte die Wehr eine wechselvolle Geschichte. Heute ist die Wehr mit mit ihrem modernen Fuhrpark, mit ihren Atemschutzgeräten und ihrer umfangreichen Ausrüstung mit hydraulischen Berge- und Rettungsgeräten für alle Brand und Katastrophenschutzes gerüstet.
CHRONIK 21.05.1876
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Vorau
1893
Das erste Rüsthaus wurde eingerichtet
2000 Feierliche Übergabe des neuen Rüsthauses
mit Musikerheim durch Fr. Landeshauptmann
Klasnic.
Diese gediegene Ausbildung gepaart mit hoher Motivation und moderner Ausrüstung wollen die Kameraden der FF Vorau auch in Zukunft für die Sicherheit der Bewohner unseres Löschverbandes und darüber hinaus einsetzen. Möge dieses Haus nicht nur ein Ort sein, von dem aus Einsätze gefahren werden und in dem Feuerwehrmänner und - frauen ausgebildet werden, sondern auch ein Haus für alle, die sich mit der Feuerwehr verbunden fühlen.
Vereine:
ÄRZTE
In Vorau gibt es auch einige Vereine wie etwa den TUS - den Turn- und Sportverein, mit den Sektionen Fußball, Tennis und Eisttockschießen, die auch die passenden Anlagen besitzten., sonst konnte sich noch keine Sportart durchsetzten.
Es gibt aber auch noch einen Skatervein und einen Bogenschützenverein.
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