Obwohl die Wirtschaftspolitik auf eine Verschärfung der Krise ausgerichtet war, konnte sie damit nur solange Erfolg haben, solange die zyklische Abwärts-bewegung tatsächlich vorhanden war. Sie konnte aber nicht das Ende der Krise verhindern. Dieses kam nun Anfang 1932 in Sicht. Der Tiefpunkt wurde erreicht: Die Krise ging also für das Kapital seit Anfang des Jahres ihrem Ende entgegen, und im Sommer 1932 hatten sich diese Belebungstendenzen nicht nur in Deutschland, sondern im Weltmaßstab durchgesetzt. Der Tiefpunkt der Produktion wurde erreicht. Die Disproportionen zwischen Produktionsmittelindustrie und Konsumgüterindustrie waren faktisch beseitigt - die Desinvestition hatte einen derartigen Umfang erreicht, daß, wenigstens teilweise, zu Neuinvestitionen übergegangen werden konnte. Was aber mindestens ebensowichtig war, daß die Disproportionen zwischen der Konsumgüternachfrage und zahlungsfähiger Nachfrage beseitigt waren.
Das Kapital sah also, daß die Krise zu Ende ging. Viele Werktätige aber sahen, daß sich ihre Lage in den letzten Monaten der Weimarer Republik immer mehr ver-schlechterte und in den ersten Monaten der faschistischen Diktatur verbesserte. Das war darauf zurückzuführen, daß Ende 1932 die saisonale Abwärtsbewegung die konjunkturelle Aufwärtsbewegung überdeckte, daß ab März 1933 die saisonale Aufwärtsbewegung den schon Mitte 1932 erfolgten Übergang zur Konjunktur verstärkte. Das Großkapital konnte beide Bewegungen für sich und seine Politik ausnutzen - der Weimarer Republik den Todesstoß versetzen und Hitler als den "Helden der Arbeitsbeschaffung ausgeben."
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