I. Der Niedergang des Regenwaldes>
Jedes Jahr werden weltweit 12 Millionen Hektar Wald zerstört. Weiters ist die Degradierung von 10 Millionen Hektar in den Tropen zu beobachten. Die Ausbeutung ist so gravierend und die Geschwindigkeit der Abholzung so rasch, daß diese Ökosysteme bereits in 50 Jahren verschwunden sein können. Während 1950 noch 30 Prozent der Erde von Wald bedeckt wurden, waren es 1975 nur mehr 12 Prozent. Mit etwas Glück werden im Jahr 2000 noch 7 Prozent der Tropenwälder vorhanden sein. Eher unbeabsichtigt erfolgt oft die Einwanderung landsuchender Menschen, die durch Brandrodung eine große Gefahr des Regenwaldes darstellen. Obwohl die Rodung für sie keine Aussichten für die Zukunft darstellt, sind sie von dieser Wirtschaft abhängig, da ihnen jede andere existenzsichernde Lebensweise verweigert wird. Ebenso ergeht es den Viehzüchtern und Brennholzsammlern.
II. Die Lichtung der Wälder
Durch die Zerstörung der Walddecke geht der Schwammeffekt der Wälder verloren, und der Abfluß des Niederschlags erfolgt unregelmäßig. Die Gebirge als Wasserspeicher werden beeinträchtigt, und die Qualität des Wassers sinkt. Das durch die Erosion fortgeschwemmte Erdreich führt zur Versandung der Stauseen. Da die tropischen Wälder einen Großteil des Regenwassers behalten, bestünde bei einer Abholzung die Gefahr einer Klimaveränderung im Landbau. Weiters würde die kahlgeschlagene Erde die Sonnenstrahlen vermehrt reflektieren (Albedo-Effekt). Dies hätte Auswirkungen auf die Bewegungen der Wind- und Wassermassen sowie des Niederschlags. Bei der Brandrodung tritt auch vermehrt CO2 auf, das den Treibhauseffekt fördern könnte.
III. Brennholzkrise
Mindestens die Hälfte des geschlagenen Holzes wird nicht zur Verarbeitung von Möbeln oder Papier verwendet, sondern es deckt ein Grundbedürfnis der Bewohner der Dritten Welt, die auf dieses angewiesen sind, um ihre Nahrung zu kochen. Viele Menschen besitzen nicht einmal genug Holz und heizen mit Viehdung, während dieser gewinnbringend in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnte. Somit fehlt ihnen die Nahrung einerseits und andererseits der Brennstoff und so müssen sie weiterroden, um zu überleben.
IV. Die Nutzung des Waldes
Aufgrund der ständig zunehmenden Zahl der Menschen auf der Welt wird jährlich immer mehr Holz benötigt. Der derzeitige Verbrauch liegt bei 3 Milliarden Tonnen Holz. Hauptsächliche Importeure sind die Industriestaaten, die ihren Anteil in die Papier- und Luxusgüterindustrie stecken (z.B. für Eisenbahnschwellen, Häuser). Diese Länder wären aber durchaus imstande, eigene Wälder anzulegen und Industriehölzer selbst zu erzeugen. Japan baut heute mehr Holz an, als es schlägt, wobei es aber dennoch nicht auf die importierten Tropenprodukte verzichtet.
Um zu verhindern, daß die gesamten Waldbestände abgeholzt werden, müßten die Regierungen auf weniger schädliche Einschlagtechniken umstellen oder wirtschaftliche Brennholzpflanzungen anlegen, denn in geregeltem Maße könnte die Erde uns alle mit genügend Holz versorgen.
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