Die Mehrzahl der Bewohner Nordafrikas wird als Araber bezeichnet. Sie machen etwa ein Viertel der Bevölkerung des Kontinents aus. Die ethnische Gruppe der Berber wurde seit der im 7. Jahrhundert begonnenen arabischen Eroberung durch die arabisch-islamische Kultur stark beeinflusst. Berber sind z. B. in Marokko und Algerien mit Anteilen von etwa 30 bis 40 Prozent eine bedeutende Bevölkerungsgruppe. Südlich der Sahara überwiegen Schwarzafrikaner, die etwa 70 Prozent der afrikanischen Bevölkerung stellen. Einzelne Gruppen der Khoisan-Sprachfamilie leben im Süden Afrikas. Zu ihnen gehören die San (Buschmänner; sie sind vor allem in den Wüstengebieten von Botswana und Namibia heimisch) und die Khoikhoin (Hottentotten; Hauptsiedlungsgebiet ist vor allem Namibia). Pygmäen leben im zentralen Teil des Kontinents, vor allem im Kongobecken und in Tansania. Sie gehören zu den frühesten Bewohnern des zentralen Afrika. Über ganz Afrika verstreut, in erster Linie aber im südlichen Afrika, leben rund fünf Millionen Menschen europäischer Abstammung. Etwa eine Million Menschen indischer Abstammung leben entlang der ostafrikanischen Küste und in Südafrika.
Über 3 000 verschiedene ethnische Gruppen sind in Afrika klassifiziert worden. Bei den meisten dieser Völker ist die Großfamilie die wichtigste soziale Einheit. In großen Teilen Afrikas ist die Familie über Verwandtschaftsgruppen wie Stämme oder Sippen in eine größere Gesellschaft eingebunden. Verwandtschaftsgruppen unterbinden im Allgemeinen Heiraten unter ihren Mitgliedern, so dass diese in eine andere Gruppe heiraten müssen. Das Dorf besteht oft aus einer einzelnen Verwandtschaftsgruppe, die von einem männlichen oder weiblichen Abkömmling zusammengehalten wird.
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