| 3.1 Entwicklung 
3.1.1 Geschichte >
Berlin ist wie die Mark Brandenburg im 13. Jh. von Deutschen aus dem Harzvorland und vom Niederrhein besiedelt worden. Von starkem Einfluß auf die Bevölkerungsstruktur und das gesamte wirtschaftliche und kulturelle Leben war die Einwanderung von rund 6000 Hugenotten in Berlin. Außer den Hugenotten, die damals etwa ein Drittel der Berliner Bevölkerung ausmachten, besiedelten vor allem im 17. u. 18. Jh. auch Waldenser aus Frankreich, die Herrnuter aus Böhmen, die Protestanten aus Salzburg und die Juden die Stadt. Mit Gründung des Deutschen Reiches (1871) wurde Berlin deutsche Reichshauptstadt. Seitdem stieg die Bevölkerungszahl sprunghaft an.
 1920 schlossen sich dann die Städte Berlin, Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Spandau und Wilmersdorf sowie 59 Gemeinden und 27 Gutsbezirke zu Groß-Berlin zusammen. Im Jahre 1943 hatte die Einwohnerzahl mit ca. 4,3 Mio. Menschen ihren Höchststand erreicht. Doch der Zweite Weltkrieg endete schrecklich für die Stadt: 50.000 Tote, 1,5 Mio. Obdachlose. Nach Ende dieses Krieges (1945) wurde Berlin in vier Sektoren geteilt und 1949 durch die Gründung von BRD und DDR in einen westlichen und östlichen Teil gespalten.
 Bis 1961 flüchteten 234.000 Ostberliner in den Westsektor. Durch den Flüchtlingsstrom drohte nun Ostberlin auszubluten, deshalb wurde am 13.8.1961 die Mauer quer durch die Stadt errichtet.
 Heute ist Berlin wieder vereint und man erwartet, daß die Einwohnerzahl Gesamtberlins bis zum Jahre 2000 auf 4- 5 Millionen steigen wird.
 
 Das geteilte Berlin
 
 
 Viersektorenstadt Berlin (1945 - 1990)
 ----- französischer Sektor (BRD)
 
 ----- britischer Sektor (BRD)
 ----- amerikanischer Sektor (BRD)
 
 ----- sowjetischer Sektor (DDR)
 ----- Mauer
 
 3.1.2 Einwohnerentwicklung Berlins
 
 
 3.2 Strukturdaten
 Fläche: 883 km²
 
 Einwohnerzahl: 3.413.263
 Bevölkerungsdichte: 3819 EW/km²
 
 Administrative Gliederung: 23 Bezirke
 3.3 Stadt- und Umlandzone
 
 Kernstadt:
 - Bevölkerungsballung und Verdichtung als Folge starker Zuwanderung im 19. u. 20. Jh.
 - Um die starke Abwanderung der Bevölkerung ins Umland zu bremsen, versucht man durch bauliche Sanierungsmaßnahmen die Innenstadt wieder aufzuwerten.
 Stadtrandgebiet:
 - Auf grüner Wiese entstanden Satellitenstädte (Wohn- u. Schlafstädte) mit deutlicher räumlicher Trennung der Funktionen \"Wohnen\", \"Versorgen\", \"Erholen\".
 - negative Folge: starke Zersiedlung
 - dichte Bebauung in riesigen Vorstädten
 Umlandzone:
 - Die Umlandzone besteht aus selbständigen Städten und Gemeinden mit vielfältiger Infrastruktur und eigenem Arbeitsplatzangebot.
 3.4 Berliner Bezirke
 Das Stadtgebiet von Berlin ist in 23 Bezirke gegliedert, von denen 12 den westlichen Teil der Stadt bilden und 11 den östlichen.
 Im Ostteil: Mitte, Prenzlauer Berg, Pankow, Treptow, Köpenick, Weißensee, Friedrichshain, Lichtenberg, Marzahn (seit 1979), Hohenschönhausen (seit 1985), Hellersdorf (seit 1986).
 Im Westteil: Charlottenburg, Wilmersdorf, Zehlendorf, Reinickendorf, Spandau, Tiergarten, Wedding, Schöneberg, Tempelhof, Steglitz, Kreuzberg, Neukölln.
 Die Stadtbezirke Kreuzberg und Prenzlauer Berg sind am dichtesten besiedelt.
 
 3.4.1 Stadtgebiet und Bezirke
 Landesgrenze
 
 Bezirksgrenzen
 einstiger Verlauf der \"Berliner Mauer\" zwischen Berlin (West) und Berlin (Ost)
 
 3.5 Einwohnerzahlen
 Das dem Ruhrgebiet an Fläche vergleichbare Berlin besitzt erst ein Drittel von dessen Einwohnerzahl. Anfang 1990 betrug die Gesamtzahl der Berliner Bevölkerung 3.413.263. Davon leben 2.134.051 im Westen und 1.279.212 im Osten. 69 % der Bevölkerung sind unter 65 Jahre und es wohnen 200.000 mehr Frauen als Männer in der Stadt.
 Ausländer:
 Außerdem sind noch 384.500 Menschen von den 3,41 Mill. Ausländer, von denen 254.000 im Westen Berlins gemeldet waren (darunter 112.000 Türken, 29000 Jugoslawen) und 30.500 im Ostteil (überwiegend aus Ländern der Dritten Welt und aus den einstigen sozialistischen Staaten Osteuropas).
 Die starke Konzentration der Türken auf bestimmte Gebiete (z.B.Kreuzberg) führt einerseits zu einer gewissen Belastung der Einwohnerstruktur, die besonders augenfällig an den Schulen wird, wo der Anteil ausländischer Kinder häufig bei über 50% liegt. Andererseits ergeben sich durch die hohe Ausländerzahl viele neue kulturelle Aspekte.
 Einwohner in den Bezirken: (Anfang 1990)
 Charlottenburg
 
 182.928 	Friedrichshain	109.830
 Hellersdorf	109.464	Hohenschönhausen	118.056
 
 Köpenick	111.304	Kreuzberg	151.541
 Lichtenberg	172.277	Marzahn	170.240
 
 Mitte	78.952	Neukölln	305.130
 Pankow	108.930	Prenzlauer Berg	144.971
 Reinickendorf	252.066	Schöneberg	154.380
 Spandau	212.331	Steglitz	187.871
 
 Tempelhof	185.683	Tiergarten	93.992
 Treptow	102.704	Wedding	160.330
 
 Weißensee	52.484	Wilmersdorf	146.971
 Zehlendorf	100.828
 3.5.1 Bevölkerungsdichte der Bezirke
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