Die beiden Töchter des Professors, Anna und Olga kehren vom kurzen Begräbnis auf dem Döblinger Friedhof, wo alle Prominenz aus Wien begraben ist, zurück. Mit ihrem Onkel Robert setzen sie sich im Volksgarten auf eine Parkbank.
Prof. Robert Schuster wird zum Sprachrohr des Schriftstellers und so legt Bernhard ihm seine Gedanken und Erkenntnisse in den Mund. Die mutige und realistisch denkende Anna hält den Dialog in Fluss.
1988 gibt es in Wien mehr Juden als 1938, dem Judenhass kann man in Wien nicht entgehen.
An der Wiener Universität gibt es lauter Idioten aus der Provinz. Das geistige Leben in Wien ist erstickt. Die Politiker werden der Postenschacherei angeklagt.
Das ganze Leben ist ein Protest. Doch er, Robert verschließt sich davor.
Industrie und Klerus sind die Drahtzieher des österreichischen Übels.
Er bezeichnet Wien als eine kulturlose Kloake.
Die Sozialisten sind nur noch Pseudosozialisten und die Ausbeuter und Totengräber Österreichs, skrupellose Geschäftemacher, wo Gemeinheit und Heuchelei herrscht.
Das österr. Volk ist gleichgültig und stumpfsinnig geworden.
Damit bekräftigt er auch immer wieder die Aussagen seines Bruders Josef, der diesem Druck nicht mehr standhalten konnte.
In manchen Zitaten kommt der noch immer in Wien herrschende Antisemitismus und die Scheinheiligkeit der Österreicher zum Ausdruck:
"Vor Achtunddreißig hatten sich die Wiener an die Juden gewöhnt gehabt, aber jetzt nach dem Krieg gewöhnen sie sich nicht mehr an die Juden. Sie werden sich nie mehr an die Juden gewöhnen." - Das wurde dem Professor auch bewusst, als er nach Wien gekommen war.
"Der Judenhass ist die reinste, die absolut unverfälschte Natur."
"Die Wirklichkeit ist so schlimm, dass sie nicht beschrieben werden kann. Noch keine Schriftsteller hat die Wirklichkeit so beschrieben wie sie wirklich ist. Das ist das Fürchterliche."
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