Klaus Manns Freund und Lektor Fritz Helmut Landshoff, der für die deutschsprachige Literatur in dem Amsterdamer Querido Verlag zuständig war, gab ihn nicht auf. Er unterbreitete ihm das Angebot, einen seiner Romane zu verlegen und ihm für die Zeit, in der er den Roman schreibe, genug Geld zum Leben zu Verfügung zu stellen.
Es war kein Thema vorgegeben und so grübelte Klaus Mann darüber nach, über was er schreiben könnte.
Ein Schriftsteller namens Kesten, meinte ein geeignetes Thema für Klaus Mann gefunden zu haben. Es ginge um einen homosexuellen Karrieristen im 3. Reich mit Bezug auf Gustav Gründgens. Der Titel des Buches sollte "Der Intendant" sein und es sollte fast gänzlich unpolitisch sein.
Klaus Mann nahm den Vorschlag euphorisch an, allerdings wollte er ihn nicht unter den homosexuellen Standpunkt abhandeln, sondern unter einen politischen. Dazu ist zu sagen, dass Klaus Mann und Gustav Gründgens mal sehr gut befreundet waren. Im Jahr 1925 spielten Klaus Mann, Erika Mann, Pamela Wedekind und Gustav Gründgens in einen Stück zusammen, welches an den Hamburger und Münchner Kammerspielen aufgeführt wurde. Die Freundschaft zwischen Klaus Mann und Gustav Gründgens geht in den folgenden Jahren zum Bruch, weil sich Gründgens von Erika Mann scheiden liess und er später zum Mitläufer des nationalsozialistischen Regimes wurde und Klaus Mann strikt gegen das nationalsozialistische Regime war.
Um die Weihnachtszeit herum, beratschlagte er mit seiner Familie, wie der Protagonist der Handlung nun heißen sollte. Es wurde sich für Hendrik Höfgen entschieden, wegen der Verwandtschaft mit dem Begriff "Höfling", der in Höfgen inbegriffen ist und damit den Schauspieler als Hofnarr oder "Affe der Macht", wie es im Roman heißt, betitelt.
Der Titel entstand, weil Hendrik Höfgen einen Pakt mit dem Teufel schließt, indem er seine Seele an das nationalsozialistische Regime verkauft, nur um seine Karriere nicht beenden zu müssen. Ebenso enthält der Titel einen Bezug zu "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe, weil Hendrik, genau wie Faust, einen Bund mit dem Bösen, dem nationalsozialistische Regime, schließt und "Mephisto" ist das "Böse".
Doch ging Klaus Mann nicht jede Rolle leicht von der Hand. Er hatte Schwierigkeiten mit der Rolle von Barbara Bruckner, weil sie nicht zu sehr Erica werden sollte, aber natürlich doch Erica ist.
Im Oktober 1936 erscheint das Buch im Querido Verlag, doch der Verlag und der Autor werden mehrmals verklagt, weil das Buch angeblich nur Gustav Gründgens kränken und verhöhnen sollte.
1964 wollte ein Münchner Verlag den Roman in Deutschland veröffentlichen. Der Termin stand schon Jahre fest, allerdings starb Gründgens ein paar Tage vor der geplanten Veröffentlichung. Daraufhin klagte der Adoptivsohn von Gründgens, da der Roman ein schlechtes Licht auf den Verstorbenen werfen würde.
Die Klage wurde abgewiesen, allerdings musste nun in einen Vorwort darauf hingewiesen werden, dass es sich um fiktive Charaktere handele.
1966 wird das Buch komplett verboten, weil "die deutsche Öffentlichkeit kein Interesse hat, ein falsches Bild über die Theaterverhältnisse nach 1933 aus der Sicht eines Emigranten zu erhalten".
1968 wurde das von einem Bundesverfassungsgericht bestätigt, aber es fügte die Klausel hinzu, dass der Roman erneut veröffentlicht werden könne, wenn das "Rechtschutzbedürfnis des verstorbenen Gründgens in dem Maß schwindet, in dem die Erinnerung an ihm verblasst".
1982 wurde der Roman von Rowohlt Verlag veröffentlicht und es folgten keine weiteren rechtlich Schritte.
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