Wilhelm Tell
Der Schwyzer Baumgarten wird von kaiserlichen Reitern verfolgt, weil er den Burgvogt, der seine Frau vergewaltigen wollte, getötet hat. Er bittet den Fischer Ruodi, ihn über den Vierwaldstätter See zu rudern, doch weigert dieser sich wegen eines drohenden Gewitters. Nun erscheint Tell und bietet seine Hilfe an, er rudert Baumgarten über den See, die Hütten der Seeanwohner werden von den Verfolgern in Brand gesetzt. Die Empörung über die Willkür der habsburgischen Besatzungsmacht ist groß. Tell rät jedoch zunächst zum Abwarten; er erklärt sich zur konkreten Hilfe bereit, verweigert aber die Mitarbeit bei den Planungen für einen Aufstand, so daß der Rütli-Schwur ohne ihn zustandekommt. Inzwischen kann Berta von Bruneck durch ihre Liebe den Adligen Ulrich von Rudenz, der auf österreichischer Seite stand, für das Vorhaben der Eidgenossen gewinnen.
Tell wird schließlich auch in das Geschehen involviert: er weigert sich, dem Hut des Reichsvogtes Geßler die Ehre zu erweisen, wird verhaftet und muß mit einem Pfeilschuß den Apfel auf dem Kopf des eigenen Sohnes treffen. Es gelingt ihm, doch gesteht er, daß er, wenn seinem Kind etwas zugestoßen wäre, mit dem nächsten Pfeil auf Geßler geschossen hätte. So bleibt er, trotz des Versprechens zuvor, in Haft, und kann erst bei einer Fahrt über den See entkommen. Nun beschließt er, Geßler zu töten, um dessen Treiben ein Ende zu bereiten. In der hohlen Gasse bei Küßnacht durchbohrt er ihn mit einem Pfeil, daraufhin beginnt die allgemeine Befreiung. Berta, die gefangen worden war, wird aus einer brennenden Burg von Rudenz gerettet; Tell begegnet Johannes Parricida, der seinen Vater, den Kaiser, getötet hat, und bewegt ihn, nach Rom zu gehen; in der letzten Szene kündigen Berta und Rudenz ihren Bund an, Rudenz gibt allen seinen Knechten die Freiheit.
|