Das nächste Kapitel beginnt damit, daß Sofie, als sie die Bögen über Platon gelesen hat, merkt, daß sie noch im Wald sitzt und daß sie - da es 7.15 an einem Sonntagmorgen ist - noch etwas Zeit hat, bis ihre Mutter aufstehen wird. So beschließt sie, die Verfolgung des anonymen Lehrers wieder aufzunehmen. Mit traumwandlerischer Sicherheit geht sie auf einen See zu und entdeckt ein Ruderboot, welches sie auch sofort benutzt, um den See zu überqueren. Sie erblickt eine kleine Hütte. Da das Ufer auf der anderen Seite sehr steil ist, gelingt es ihr nicht, das Boot an Land zu ziehen. Sie betritt die Hütte. Aufgrund von Haarspuren und einem herumliegenden, an sie adressierten Umschlag kommt sie zu dem Schluß, daß hier ihr Lehrer Alberto mit seinem Hund Hermes wohnt. Sie sieht sich um und sieht einige ihr kurios erscheinende Gegenstände, unter anderem eine Brieftasche, die 150 Kronen und einen Schülerausweis ihrer Altersgenossin Hilde Møller Knag enthält, und einen Messingspiegel mit unebener Oberfläche, aus dem ihr ein Mädchen mit beiden Augen zuzwinkert. Sie weiß nicht mehr, ob sie in dem Spiegel sich selbst oder jemand anders sieht und wird durch diesen Umstand wieder einmal stark verunsichert. Als sie zudem noch das Bellen des ihr vertrauten Labradors immer näher kommen hört, flüchtet sie panikartig aus dem Haus, wobei sie unüberlegterweise den Umschlag mit ihrem Namen an sich reißt. Zu ihrem Erschrecken stellt sie fest, daß das Boot nun mitten auf dem See treibt und Alberto nicht mehr zu seiner Behausung gelangen kann. Sofie muß, um zurück zu ihrem Haus zu gelangen, ein Moor durchqueren. Als sie in entsprechendem Zustand zu Hause ankommt, wird sie von ihrer Mutter zur Rede gestellt. Sie erzählt ihrer Mutter über ihren "Waldspaziergang", verschweigt aber alles, was mit dem schriftlichen Fernlehrgang oder mit ihrer exakten Altersgenossin Hilde zu tun hat.
Da sie ihre Tat, ihren Einbruch in Albertos Hütte und vor allen Dingen den Unfall mit dem Boot aufrichtig bereut, schreibt Sofie ihm einen Brief zur Entschuldigung.
Nachdem sie sich anschließend über die in dem Umschlag enthaltenen Fragen Gedanken gemacht hat, spricht ihre Mutter sie auf ihren baldigen fünfzehnten Geburtstag an und fragt, wie sie ihn feiern wolle. Sie denken daran, eine Fete zu organisieren.
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