STILISTIK(Figuren und Tropen)
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AlliterationAneinanderreihung von Wörtern mit gleichem
Anfangskonsonanten.
- Frisch, fromm, fröhlich, frei
AssonanzReim (oder Aneinanderreihung) von Wörtern mit
gleichen Vokalen.
- schlafen / klagen
OnomatopöíeLautmalerei, fasst akustische Eindrücke in Worte.
- Boing, Trara, Klingling
ParonomasíeWortspiel, Nebeneinandersetzung von Wörtern mit
tatsächlich oder scheinbar gleicher Stammsilbe.
- Et ratio et oratio; Erst wäge, dann wage
PolyptotonNebeneinandersetzung von Formen desselben Wortes.
Dies diem docet
HomoiotéleutonReim, Abfolge von Wörtern gleicher Endung.
- ...im Havelland /...Garten stand
AnáphoraDie Wiederholung des selben Wortes zu Beginn zweier
(mehr.) Sätze, Satzglieder oder Verse.
- Nihil agis, nihil moliris, nihil cogitas...
GeminatioVerdoppelung, Wiederholung desselben Wortes in
unmittelbarer Aufeinanderfolge.
- Sieh\', sieh\' den Fluss
HypérbatonSperrung, Trennung zweier grammatisch
zusammengehöriger Wörter (Hervorhebung eines der
beiden Wörter).
- Magno me metu liberabis
Hysteron Die frühere Erwähnung eines zeitlich späteren
próteronGeschehens (der wichtigere Vorgang wird vorgestellt)
- Moriamur et in media arma ruamus
ParallelismusDie gleiche (parallele) Anordnung der einander
entsprechenden Satzglieder.
- Der Morgen frisch / Die Winde gut
AntithéseGegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe ohne
Verbindung.
- Heute mir, morgen dir
ChiásmusKreuzstellung, kreuzweise Anordnung von einander
entsprechenden Satzgliedern.
- Zum Leben zuwenig, zuviel zum Sterben
ParenthéseDie Einschaltung einer Bemerkung in einem Satz, meist
in Form eines selbständigen Hauptsatzes.
- Es war - ich übertreibe nicht - ein wunderbarer
Anblick
KonzinnitätDie völlige Entsprechung des sprachlichen Ausdrucks in
parallelen Satzgliedern.
- Der eine ging nach Hause, die andern blieben
dort./Audacia in bello, aequitate in pace...
VariationDie Nichtentsprechung des sprachlichen Ausdrucks in
parallelen Satzgliedern.
- Audaciain bello, ubi pax evenerat, aequitate seque
remque publicam publicam curabant
AnakolúthFalsche oder veränderte Fortführung eines begonnenen
Satzes.
- Korff erfindet eine Zeitung, welche, wenn man sie
gelesen hat, ist man satt.
PleonasmusDie überflüssige Hinzufügen eines Wortes, dessen Begriff
bereits ausgedrückt ist (Unterordnung).
- pridie eius dei; das gewöhnliche Alltagsleben
TautologíeErläuterung eines Ausdrucks durch den gleichen
(Gleich-stellung).
- Worte sind Worte; Sunt pueri pueri; immer und ewig
SynonymíeDie Häufung bedeutungsähnlicher (synonymer)
Ausdrücke (Tautologie im weiteren Sinne).
- Seele, Atem und Leben
KlímaxDie Häufung bedeutungsähnlicher Ausdrücke, die eine
Steigerung bedeuten, oder desselben Wortes in
Steigerungsformen.
- Nach Tagen, Wochen, Monaten und Jahren
PolysyndetonEine Häufung der Bindewörter.
- Und wiegen und tanzen und singen dich ein
ZeugmaDie Beziehung eines Verbs auf zwei oder mehrere
Substantiva, während es sprachlich nur zu einem davon
passt.
- Und so lag zerbrochen der Wagen und hilflos die
Menschen
épÚ koinoËSetzung eines zu zwei Gliedern gehörigen Wortes bloss bei
(apó koinú)einem , und zwar meist dem zweiten.
- ... qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur
BrachylogíeUnterdrückung eines Satzteils, der sich aus einem in
anderer Form stehenden Wort ergibt.
- Ich weiss es, ob aber ihr?
EllípseWeglassung eines Wortes oder Gedankens, dessen
Ergänzung sich aus dem Zusammenhang ergibt.
- Kein Wunder; Was denn noch?
AposiopéseAbsichtliche Unterbrechung der Rede, wobei sich der
Hörer (Leser) das Fehlende ergänzen soll.
- Wer jetzt nicht klar sieht...
Asyndeton Das Fehlen der Bindewörter.
- Veni, vidi, vici; Alles rennet, rettet, flüchtet
Epítheton\'Schmückendes Beiwort\', Verwendung eines Beiwortes,
ornansdas eine kennzeichnende Eigenschaft betont.
- Die züchtige Hausfrau; pius Aeneas
EnállageVerschiebung eines attributiven Adjektivs von einem
Genitivattribut zu dem diesem übergeordneten Substantiv.
- Ein frisches Glas Wasser; Er küsst des Meisters strenge
Hand
ProlépsisBeilegung einer Eigenschaft, die erst durch die erwähnte
Handlung bewirkt wird.
- Ihm schloss auf ewig Hekate den stummen Mund
HendiadyoínWiedergabe eines Gedankens (Begriffs) durch zwei
einander ergänzende Ausdrücke
- Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
RhetorischeScheinfrage, setzt eine Frage an Stelle einer Behauptung,
Frageeines Ausrufs oder eines Begehrens.
- Wer zählt die Völker, nennt die Namen?
LitótesDrückt einen bejahenden Gedanken durch Verneinung
seines Gegenteils aus.
- Nicht schlecht; Non ignoro
IroníeVerkehrt zum Zwecke eines meist spöttischen oder
unwilligen Urteils einen Begriff in sein Gegenteil.
- Das ist mir der Rechte!
HypérbelSetzt an Stelle des (meist unbestimmten) Tatsächlichen
eine Übertreibung.
- Blitzschnell lief er davon
ParádoxonSetzt einen Gedanken (Aussage, Satz) durch einen
unerwarteten fort.
- Wen das Schicksal drückt, den liebt es
OxymóronVerbindet zwei einander gedanklich widersprechende
Wörter zu einer Einheit.
- Glänzendes Elend; Cum tacent, clamant
Praeteritio\'Übergehung\', ist die Anführung eines als übergangen
bezeichneten Gedankens.
- Ich will gar nicht davon sprechen, dass dies eine
Tatsache ist
Etym. FigurDer zum Verb gehörige Begriff wird zum Objekt.
- Ein Leben leben
EmphaseVerwendung eines Wortes mit besonderem Nachdruck.
- Endlich ein Mensch!
MetápherBildliche Übertragung, die Vertauschung zweier
Vorstellungen auf Grund ihres Vergleiches miteinander
(\"ist wie\" Æ\"ist\").
- Lachende Fluren; Purga urbem!
MetonymíeVertauschung zweier Vorstellungen auf Grund ihrer inneren gedanklichen Beziehung zueinander.
- Ovidium lego; Das Haupt der Familie
AntonomasíeSetzung eines Epithetons oder Patronymikons (Vater-
Name) an Stelle eines Eigennamens.
- Veneris filius; Der Dichter des Faust
PersonifikationVermenschlichung, Darstellung eines leblosen
Gegenstandes als lebendes (meist menschliches) Wesen.
- Es schweigt die Nacht; Invide paries, quid amantibus
obstas
AllegoríeVertauschung der Vorstellung eines tatsächlichen
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