von Christa Reinig (ca. 1960) />
Hier geht es um ein Individuum, das als sanftmütig beschrieben wird. Doch nach seinem Aussehen wird er bösartig dargestellt.
Er versucht ständig gutes zu tun, doch am Schluß gelingt es ihm nicht. -- Er gibt seinen Stachel als Dank.
°) Trotz eindeutiger Beschimpfungen den Kopf in den Sand stecken um die Wahrheit nicht zu erkennen.
=> Damit man ja nicht dem entgegen kommt, was von einem erwartet wird.
°) Sprache: kurze Hauptsätze (Parataxe)
Indikativ (scheinbare Realität wird wiedergegeben)
°) äußere Merkmale werden beschrieben: anfangs: sanft
dann: jähzornig => ein Widerspruch in sich selbst
= PARADOXON
=> Eine sofortige Gleichsetzung von äußeren Merkmalen mit deren Charakter.
Gerade Pseudowissenschaften (wie z.B. Schädeluntersuchungen) sind bis heute erhalten, vor allem
in den Comics: gut = hell / böse = schlecht ...
°) Stilmittel: Gleichsetzung: wird oft wiederholt (daß bedeutet....)
und so dargestellt, daß kein Zweifel daran aufkommen kann.
°) \"Bücherfreund weint fast\"
\"Skorpion weinte fast\" ==> beide sind vom Wesen her gleich, beide sind Bücherfreunde
\"Das war ein g u t e r Kunde (= der Bücherfreund ist die Nummer 1), a b e r (eigentlich ein Gegensatz) für
sie ist auch noch etwas da!\"
=> Damit wird der Bücherfreund hinaufgehoben und der Skorpion degradiert.
=> Sprache als Demaskierung: ABER (aus diesem Satz)
Der Buchhändler will den Skorpion als gleichwertigen Kunden behandeln,
aber daß er diesen nicht so sieht, kommt durch dieses \"aber\" hervor.
°) allgemein: °) \"man\" wird in feministischer Literatur durch \"frau\" ersetzt.
°) Diminutiv - Form (Verniedlichung): z.B.: Fräulein (Männlein?)
°) Playboy -- eher gut angesehen
Playgirl -- eher negativ angesehen
°) Wissenschaftler -- Wissenschaftler hat eher einen negativen Beigeschmack
°) bei offiziellen Mitteilungen: HörerInnen
°) Der Skorpion ist der Protagonist (= Person um die es geht) in diesem Stück.
\"ER\" wird ständig wiederholt.
==> steht für ein Phänomen, daß immer wieder auftreten kann (für eine Masse).
°) Schluß: Er sieht sich selbst als schlecht, will aber nicht so reagieren, weil die anderen es erwarten.
Doch am Ende macht er es doch. ==> HETEROSTEREOTYP
Es gibt zwei Möglichkeiten auf ein Vorurteil zu reagieren: °) das Gegenteil zu beweisen
°) das Bildnis anzunehmen.
Jantzer !!!!!!
Biedermann und die Brandstifter
Zum Stück : Das Lehrstück ohne Lehre Biedermann und die Brandstifter wurde am 29. März 1958 am Schauspielhaus in Zürich uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung war am 28. September 1958 an den städtischen Bühnen Frankfurt am Main.
In den Stück Biedermann und die Brandstifter geht es geht es im wesentlichen um folgendes.
Herr Biedermann sitzt gemütlich in seiner Stube, als sein Dienstmädchen Anna in die Stube kommt und sagt, daß ein Hausierer Herrn Biedermann sprechen wolle. Als sich Herr Biedermann darüber erzürnt und meint, daß es momentan in seiner Stadt von Brandstiftern nur so wimmelt und daß jeder einen jeden, für einen solchen hält kommt plötzlich der Hausierer in die Stube, ohne daß er von der Anna eingelassen wurde, und sagt: "Guten Abend". Herr Biedermann recht verblüfft über diesen Vorfall, ließ sich jedoch von den Hausierer, der Schmitz heißt und Boxer ist wie sich herausstellt, überreden, ihm ein Abendessen servieren zu lassen. Schmitz schafft es sogar, Biedermann zu überzeugen, im auf seinen Dachboden schlafen zu lassen, indem er erzählt, daß sein Vater Köhler war und das er es gewohnt ist, draußen in der Kälte zu schlafen. Herr Biedermann verweist Schmitz jedoch darauf, daß er sehr leise sein müsse da seine Frau herzkrank ist.
Seine Frau Babette schöpft jedoch Verdacht da vor dem Hauseingang ein rostiges Fahrrad steht. Sie sagt am nächsten Morgen zu ihrem Mann nachdem sie die ganze Nacht so gut wie nichts geschlafen hat, daß er zu gutmütig sei und daß sie Schmitz nach dem Frühstück sanft, aber mit Sicherheit, vor die Tür setzen wird. Herr Biedermann hat keine Einwände und macht sich auf den Weg zu seinem Anwalt. Doch bevor er die Möglichkeit hat, sich ein Taxi zu rufen, tritt der Chor in den Vordergrund und warnt im vor dem Hausierer, das er ein Brandstifter sei. Herr Biedermann nimmt vor dieser Warnung jedoch keine Notiz und steigt in ein gerade vorbeifahrendes Taxi ein, das er stoppt.
Einstweilen sitzt auch schon Schmitz beim Frühstück, und Babette sagt ihm, daß er viel essen müsse, da er nachher wieder auf die Straße zurück muß. Schmitz reagiert darauf sehr geschickt und sagt, daß man mit ihm leicht machen kann, was man will, er ist ja nur ein Hausierer und er ist es ja gewohnt, draußen zu schlafen usw. Er schafft es, Babette zu überreden, daß er bleiben könne und beginnt langsam von seinem Freund Willi zu erzählen, als es auch schon an der Tür läutet. Anna tritt ein und sagt, daß ein Versicherungsverträtter da sei, um wegen einer Feuerversicherung zu beraten. Da fällt Schmitz Babette ins Wort und sagt, das ist Willi. Babette erlaubt es den beiden, am Dachboden zu schlafen.
Während der Nacht schaffen die beiden, Schmitz und Eisenring, Fässer voll mit Benzin auf den Dachboden. Am nächsten Morgen poltert es an der von innen verriegelten Dachbodentür, und Herr Biedermann schreit:" Aufmachen, aufmachen!" Eisenring öffnet die Tür, und Herr Biedermann tritt ein, ohne dabei Eisenring zu sehen. Biedermann regt sich beim Schmitz über das Gepolter der ganzen nacht auf, als plötzlich Eisenring vortritt und sagt:" Mein Name ist Eisenring."
Herr Biedermann sehr verblüfft über die Tatsache entdeckt auf einmal die vielen Fässer und betrachtet die Etiketten auf den Fässern, auf denen steht ,daß sie Benzin enthalten. Herr Biedermann kann dies nicht glauben, er fährt sogar mit einem Finger über ein Faß, und hält ihm den beiden hin und sagt:" Na riechen Sie doch einmal, das ist doch kein Benzin." Eisenring und Schmitz sind sich aber einig. daß es Benzin ist und sagen, es sei doch Benzin. Biedermann lacht, als plötzlich ein Polizist den Dachboden betritt und ihm in der Stube mitteilt, daß Herr Knechtling sich das Leben genommen hat. Knechtling arbeitete beim Herrn Biedermann als Erfinder. Biedermann gibt seiner Frau den Auftrag, eine Gans fürs Abendessen zu kaufen. Biedermann geht danach wieder auf den Dachboden und spricht mit Eisenring, der gerade die Zündkapsel sucht. Da Schmitz nicht da ist, fragt Biedermann, wo er denn sei. Eisenring sagt, daß er im fortgeschickt habe, um Holzwolle zu holen, da es die Funken am weitesten tragen würde. Biedermann, der dies für einen Scherz hält, lädt die beiden zum Abendessen ein. Weiters gibt er Anna, dem Dienstmädchen, den Auftrag, die Kandelaber die Wasserschalen wegzuräumen. Ja, sie soll sogar das Tischtuch entfernen, ihr Dienstgewand ausziehen und sich irgend einen Pullover anziehen.
Beim Abendessen redet Biedermann mit seiner Frau über die Benzinfässer, die Zündschnur und die Zündkapsel und lacht dabei. Er meint, daß es jetzt nur noch fehlen würde, daß die beiden ihn um Streichhölzer bitten. Eisenring und Schmitz sagen, daß sie noch nie so vornehm gegessen haben und, daß nur ein Tischtuch und Wasserschalen fehlen, um dieses Essen nie mehr zu vergessen. Daraufhin läßt Biedermann wieder alles aufdecken und beschuldigt Anna, weil alles fehlt. Plötzlich hört man Feuerwehrsirenen, und Schmitz sagt, daß sie immer die Feuerwehr ans Ende der Stadt fahren lassen, um mehr Zeit zu gewinnen. Die beiden verabschieden sich vom Mahl und sagen, daß sie jetzt gehen müssen. Auf halben Weg zu Dachboden bittet Herr Biedermann die beiden das "Du" Wort an, was sie auch annehmen. Sie bitten Herrn Bidermann außerdem noch um Streichhölzer, die sie auch bekommen. Kurz darauf hört man, wie das Haus einstürzt und wie bald darauf zwei Gasometer explodieren.
Homo faber
426-626 (gesamt):
431:
446: mathematisch; Das Wahrscheinliche -> Zitate
448: nur das Reale wahrnehmen
471: Hanna nannte ihn Homo faber
515: Frauen (Ivy = Efeu)
7-252 (1957)
153: Mondfinsternis (Sabeth ist verliebt)
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