Die Quantentheorie nimmt an, daß die Beobachtung das Experiment beeinflußt.
So ist bei einer Menge instabiler, radioaktiver Atomkerne, durch die physikalischen Gesetze genau festgelegt, wie viele Kerne nach einer bestimmten Zeit t zerfallen sind. Über den Zeitpunkt des Zerfalls eines einzelnen, bestimmten Atomkerns kann die Quantenphysik jedoch keine Aussage machen. Hier ist die physikalische Gesetzmäßigkeit eine statistische Aussage, im Gegensatz zu den streng deterministischen Gesetzen des Makrokosmos (der "normalen" Physik). Der Zeitpunkt des Zerfalls des Atomkernes ist nach der Quanten-theorie dem Zufall überlassen. Diese Aussage wurde von einigen Kritikern dieser Inter-pretation (Einstein, Schrödinger und Plack) heftig kritisiert. Von Einstein stammt der Aus-spruch: "Ich glaube nicht, daß der liebe Gott würfelt".
Die Quantentheorie glaubt nun, daß der Zustand des Atomes an sich nicht bestimmt ist, sondern erst durch die Beobachtung einen Zustand, also "zerfallen" oder "nicht zerfallen", annimmt.
Die Kritiker setzten dieser Idee das Gedankenexperiment von "Schrödingers Katze" entgegen.
Das Experiment sieht so aus: In einer Kiste befinden sich eine Katze, eine Giftviole aus Glas, ein Hammer der mit einem Strahlungsdetektor gekoppelt ist und ein instabiles Atom. Zerfällt das Atom, so sendet es beim Zerfall eine Strahlung aus, die vom Detektor registriert wird. Der Detektor löst dadurch den Mechanismus des Hammers aus, der wiederum die Giftviole zerschlägt. Dadurch stirbt die Katze.
Nach der Quantentheorie ist nun, solange der Deckel des Kistchens nicht durch einen Beobachter geöffnet wird der Zustand des Atoms unbestimmt. Damit ist aber auch unbestimmt, ob die Katze lebt oder schon tot ist.
Schrödinger wollte mit diesem Gedankenexperiment das heftige Diskussionen unter den Physikern hervorrief, zum Ausdruck bringen, daß er die Idee des "unbestimmten Zustandes" für absurd hielt.
Planck wurde im Jahre 1912 Sekretär der mathematischen und physikalischen Sektion der preußischen Akademie der Wissenschaften und hielt diese Position bis 1938, er war auch Präsident der Kaiser Wilhelm Gesellschaft (jetzt Max Planck Gesellschaft) von 1930 bis 1937.
Planck war aufgrund seiner Funktionen und seiner Weltanschauung eine moralische Autorität. Bezeichnend für ihn ist, daß er direkt zu Hitler ging, um ihn zu einer Abkehr von seiner Rassenpolitik zu bringen. Er entschied sich, während der Nazizeit in Deutschland zu bleiben und von der Deutschen Physik soviel er konnte zu retten.
Planck hatte einen unbeugsamen Willen, eine stoische Ruhe und eine tiefe Religiosität. Anders hätte er wohl die Schicksalsschläge, die ihm nach seinem fünfzigsten Lebensjahr widerfahren sind, nicht ertragen können. Im Jahre 1909 verstarb seine erste Frau Marie nach 22 Jahren glücklicher Ehe. Aus der Ehe stammten zwei Söhne und zwei Mädchen (Zwillinge). Der ältere Sohn Karl fiel 1916 im Krieg, im darauffolgenden Jahr starb seine Tochter Margarete bei der Geburt ihres Kindes und 1919 ereilte seine zweite Tochter Emma das gleiche Schicksal. Der zweite Weltkrieg brachte Tragödien. Plancks Haus in Berlin wurde 1944 durch Bomben völlig zerstört. Der jüngere Sohn Erwin war in das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 verwickelt und starb Anfang 1945 in den Händen der Gestapo auf furchtbare Weise.
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