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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Schauspiel in 2 akten


1. Drama
2. Liebe

1.1. Das Werk selbst Schauspiel in 2 Akten

Uraufführung: New York 1953
Deutsche Erstaufführung: Berlin, 10. 2. 1954, Schillertheater

Das Schicksal jeder einzelnen Gestalt entspricht genau dem ihres historischen Vorbildes. In diesem Drama gibt es nicht eine Person, die nicht historisch eine ähnliche - und in einigen Fällen genau die gleiche - Rolle gespielt hat.
Die Hexenverfolgung war eine längst fällige Gelegenheit für alle, sich öffentlich gegen die Opfer, ihre Schuld und Sünden auszusprechen. Man konnte zB die Nachbarin als Hexe ausschreien und sich dabei völlig im Recht fühlen. Viele Menschen taten dies auch, und so kam die Hexenverfolgung erst richtig ins Rollen.

1.3.1. Charakteristik der Hauptpersonen:
Abigail Williams
17 Jahre alt, hübsch, lebt bei ihrem Onkel Pastor Parris, hat keine Eltern mehr, sie ist gefühlskalt, hat starken Einfluß auf ihre Kusine Betty und andere Mädchen aus dem Ort, zwingt anderen ihren Willen auf, möchte Proctors Frau werden  will seine Frau töten, bring die ganze Hysterie ins Rollen


John Proctor
ist verheiratet und hat 3 Söhne, Arbeitgeber von Abigail, beging einmal Ehebruch mit Abilgail, hat es seiner Frau gestanden, ist erschüttert über Massenhysterie in dem ganzen Ort, will Menschen zu Vernunft bringen

1.3.2. Inhalt des Werkes:

Im Jahre 1692 bricht in der engstirnig-puritanischen Stadt Salem in Massachusetts ein Hexenwahn aus. Den Anstoß dazu gibt die Entdeckung, dass junge Mädchen der Gemeinde sich unter Anleitung der harmlos-einfältigen und abergläubischen Negersklavin Tituba nachts im Wald treffen, um zu tanzen. Der Schock, entdeckt worden zu sein und die Furcht vor der Auspeitschung lösen bei den Mädchen eine Art von Hysterie aus. In der stickig-bigotten Atmosphäre von Salem wird das Geschehene aufgebauscht und als Teufelswerk verschrien.
Man verleitet die Mädchen dazu, zu bekennen, dass sie besessen seien, und vor der geistlichen Untersuchungskommission harmlose Bürgerinnen von Salem als Hexen anzuprangern.

Die Motive für diese Anklagen sind - soweit sie sich nicht aus Furcht und Hysterie herleiten - ausgesprochen persönlicher und höchst unreligiöser Natur.
So bezichtigt Abigail Williams, die verdorbene Nichte des Stadtpfarrers Parris, die Frau ihres Dienstherrn John Proctor der Hexerei, nur weil sie selbst mit Proctor Ehebruch begangen hat und ihn ganz für sich gewinnen will.
Sie und die anderen Mädchen werden sich schnell ihrer unheimlichen Macht bewusst und beginnen sie auszunutzen. Bald befinden sich Hunderte von rechtschaffenen Bürgern im Gefängnis; Dutzende werden gehängt, ohne dass andere "Beweise" gegen sie vorliegen, als die Aussagen von Huren, Neurotikern und verängstigten Kindern.
Schließlich liegen die Äcker brach, die Höfe verwahrlosen, die tägliche Arbeit kann nicht mehr getan werden - Salem droht der Ruin.

John Proctor hat Abigails Beweggründe durchschaut. Er wird auch des Paktes mit dem Teufel bezichtigt. Er kann noch einmal mit seiner Frau Elizabeth sprechen. Er fragt sie, ob er gestehen soll, um seinen Kopf zu retten. Sie kann ihm keine Antwort geben. Obwohl er sich ursprünglich dafür entscheidet ein Geständnis abzulegen weigert er sich schließlich, im Gefühl der Solidarität, mit seinen unschuldig angeklagten Mitbürgern auszusagen und wird gehängt.


1.3.3. Interpretation:

Miller zeigt, wie leicht durch Bigotterie, Aberglaube, Ignoranz, Fanatismus und Intoleranz eine scheinbar demokratische Gemeinschaft mit den Mitteln ihrer eigenen Ordnungs- und Rechtsprinzipien zerstört werden kann. Der Autor richtet sich in seinem Werk gegen jegliche Art der Vorverurteilung, Massenhysterie und der fanatischen Verfolgung von Minderheiten. Er siedelt sein Werk zwar im Jahre 1692 an, richtet aber seine Kritik in Wirklichkeit gegen aktuelle politische Zustände der 50er Jahre in den USA, als Senator Mc Carthy Untersuchungsausschüsse gegen "antiamerikanische" Aktivitäten einrichtete. Tausende Personen, hauptsächlich Künstler und Intellektuelle, wurden vorgeladen und darüber verhört, ob sie Kontakte zu kommunistischen Kreisen hätten oder gehabt hätten. Auch bei diesen Prozessen wurden die Beschuldigten - ähnlich den Hexenprozessen - animiert Freunde und Verwandte zu verraten, um die eigene Haut zu retten.
Damals wie heute führen die eigene menschliche Schwäche und Feigheit zum Verrat und helfen mit, dass ein verbrecherisches System in aller Verborgenheit funktioniert.

 
 

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