Immer, wenn eine solche Arbeit angefertigt wird, stellt sich beim Leser die Frage, warum der Verfasser gerade dieses Thema und kein Anderes gewählt hat...
Was mich an Utopien besonders fasziniert, ist daß sie zwar fiktiv sind, aber im selben Moment auch eine Auseinandersetzung mit der Zukunft darstellen, die, trotz des fiktionalen Charakters, mit der zukünftigen Realität auf besondere Weise verknüpft ist.
Gerade diese Auseinandersetzung mit der Zukunft hat in unserer Zeit eine besondere Bedeutung gewonnen: wir leben an der Schwelle des dritten Jahrtausends, des vielbeschworenen Informationszeitalters, die technische Entwicklung auf allen Ebenen hat astronomische Geschwindigkeiten angenommen, die Gesamtmenge des menschlichen Wissens über biologische, physikalische und mathematische Zusammenhänge ist für den Einzelnen schon seit langer Zeit unüberschaubar geworden und die Leistungsfähigkeit der Computer, der wohl prägendsten und wichtigsten Technologie der Neuzeit, verzehnfacht sich alle drei Jahre.
Diesen Tatsachen, die selbstverständlich auch eine enorme wirtschaftliche Wirkung nach sich ziehen, steht eine ökologische und soziale Entwicklung gegenüber, die dem Tempo der Umstrukturierung und Rationalisierung schon lange nicht mehr standhalten kann und darunter mit, teilweise verheerenden, Folgen für Natur und Mensch leidet.
In einer solchen Situation wird es in zunehmenden Maße wichtig, den Blick nach vorne zu richten, um nicht noch weitere Fehler zu begehen, die den Planeten endgültig zugrunderichten oder soziale oder wirtschaftliche Konfliktherde zu schaffen, die sich möglicherweise, wie in der Geschichte so oft, in nationalen oder internationalen Kriegen entladen würden.
Der Blick in die Literatur der letzten 2000 Jahre zeigte, daß sich immer wieder Autoren und Philosophen als Propheten versucht haben, um den Menschen ihrer Zeit einen möglichen Entwurf einer Zukunft zu geben, der entweder warnenden oder optimistischen Charakter haben kann, aber in jedem Fall eine notwendige Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft darstellt, ohne die keine Gesellschaft auf lange Sicht lebensfähig sein kann.
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