Autor
Der österreichische Schriftsteller wurde am 6. November 1880 in Klagenfurt geboren und starb am 15. April 1942 in Genf. Bis Musil sich 1908 entschloß Schriftsteller zu werden, hatte er höchst wechselvolle, erfahrungsreiche Jahre hinter sich. Von seinem Vater, einem Rüstungsfabrikanten, für die Militärlaufbahn bestimmt, verbrachte er Kindheit und Jugend in einer Kadettenanstalt, wurde Offizier, dann 1901 Maschinen-auingenieur. 1903-1908 studierte er in Berlin Philosophie, Psychologie, Mathematik und Physik. Ab 1922 arbeitete er als freier Schriftsteller in Berlin und Wien.
Werke u.a: "Der Mann ohne Eigenschaften", "Vereinigungen"
Inhalt
Die Erzählung spielt in einer österreichischen Militärerziehungsanstalt. Hier erhalten die Söhne der besten Familien des Landes ihre Ausbildung, um nach Verlassen des Institutes die Hochschule zu besuchen oder in den Militär- oder Staatsdienst einzutreten.
Basini, ein Mitschüler Törleß, leihte sich von einigen Mitschülern Geld aus. Doch ein Schüler, namens Reiting übte Druck auf ihn aus, sollte er sein Geld nicht bald wieder zurückbekommen. So kam es, daß Basini aus einer Schublade des Schülers Beineberg Geld stahl, um es dem betreffenden Schüler zurück zuzahlen. Doch Törleß durchschaute seine Aktion und lieferte ihn Beineberg und Reiting aus. Sie wollten ihn nicht dem Direktion ausliefern, sondern eine gewisse Selbstjustiz durchführen. Törleß saß gleichsam zwischen zwei Stühlen. Einerseits wollte, daß Basini seine Strafe erhält, aber auf der anderen Seite tat er ihm leid. So kam es, daß auch er auf seine subtile Weise an den sadistischen Spielen bzw. Quälereien Quälereinen der kleinen Gruppe teilnimmt. Doch das Mitleid des Törleß trieb ihn soweit, das er Basini riet sich dem Direktor selbst zu stellen. Daraufhin wurde er vom Institut strafweise entlassen und Törleß erleidete nach einem Fluchtversuch aus des Anstalt dasselbe Schicksal.
Interpretation
Musil hat in dieser Pubertätsstudie seine Erfahrungen als Kadett einer österreichischen Militärerziehungsanstalt ausgewertet. Er hat mit diesem Buch das Prinzip späterer Diktaturen vorrausgeahnt und gleichsam vorweggenommen. Musil bezeichnet nämlich in seiner Erzählung die beiden Schüler Beineberg und Reitung als präformierte Faschisten. Ebenfalls hat hat er darauf hingewiesen, wie stark eine Gruppendynamik sein kann und oft über der Vernunft steht.
Darstellungsweise
Die Erzählung beschreibt überwiegend die Gedanken des Törleß. Wie der Titel "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" schon aussagt, so verwirrend ist auch seine Darstellungsweise. Es erfolgen Sprünge von der einen Seite seiner Gedanken zur anderen Seite - von der gutmütigen zur abstoßenden Seite.
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