Remarques Bücher wurden von den Nazis öffentlich verbrannt (12.5.1933) und 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Besonders eingegangen wird auf die skandalöse Veröf¬fent¬lichung der Soldatengeschichte \"Nacht an der Front\" von F.Scheinpflug
Das Besondere:
Titel und Autor sind reine Erfindung. Tatsächlich handelt es sich bei der Geschichte um einen leicht gekürzten und veränderten Textausschnitt aus dem heiß und kontrovers diskutierten Bestsel¬ler-Roman \"Im Westen nichts Neues\" von Erich Maria Remarque (1928/29). Historisches: Der Text ist Anfang des Jahres 1931 von der Berliner NS-Zeitung \"Angriff\", hrsg. von Dr. Joseph Goebbels, als \"heroische\" Soldatengeschichte unter dem Autorennamen F.Scheinpflug mit dem Titel \"Nacht an der Front\" veröffentlicht worden. Niemand in der Nazi-Redaktion hatte bemerkt, dass es sich bei der Soldatengeschichte um eine Schlüsselszene aus dem von den Nazis gehassten Roman und Spielfilm \"Im Westen nichts Neues\" (1929/30) handelte. Der nationalsozialistische Gauleiter Dr. Joseph Goebbels (nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler, 1933, Reichspropagandaminister des \"Dritten Reichs\") hatte sich kurz zuvor zum \"Bewahrer deutscher Kultur\" aufgespielt und im Dezember 1930 die Aufführungen der Remarque-Verfilmung \"Im Westen nichts Neues\" in Berlin massiv gestört und Straßenkrawalle provoziert. Diese \"Nazi-Randale\" um die \"Remarque¬ Verfil¬mung\" gehört heute zu einem der größten Skandale in der Chronik der internatio¬nalen Filmge¬schichte. Die Veröffentlichung des Remarque-Textes in dem Berliner NS-Kampfblatt \"Angriff\" kann heute als nationalsozialistische Kultur-Blamage ersten Ranges verstanden werden.
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