Leichter als die Literatur hatte es die Kinder- und Jugendliteratur nach dem Ende der NS-Zeit, sich von den NS verschmutzten Teilen der Literatur zu lösen.
Man dachte ein Rückgriff auf die Religion sei eine Antwort auf den Fehlgriff in die Politik.
Eine Annäherung an die Wirklichkeit der ersten Nachkriegsjahre gab es jedoch nicht.
Schwarzmarkt, Arbeitslosigkeit sowie NS-Verbrechen blieben Tabu Themen.
In Kunstmärchen dagegen spielten das Weihnachtsfest und der Advent des Herrn eine große Rolle.
Gegen diese rührselig religiös gefärbten Texte, und zunehmenden Schmutz- und Schundhefte,
stelle sich 1949 Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf".
"Pippi Langstrumpf" trat gegen das traditionelle Kinderbuch auf.
Diese phantastische Erzählung markierte die Grenze der üblichen Kindergestalten der bisherigen Kinder- und Jugendliteratur.
Seit "Pippi Langstrumpf" war in der Kinder- und Jugendliteratur die erwachsene Autorität, die seit zwei Jahrhunderten unangefochten war, nicht mehr selbstverständlich.
Lindgren hat nicht nur mit diesem Buch Maßstäbe gesetzt. Gleiches gilt für ihre Geschichten um "Kalle Blomquist" , "Die Brüder Löwenherz", und "Ronja Räubertochter".
Zu dieser Zeit kamen auch die Bücher des Nationalsozialisten Steuben wieder in Mode.
Eine andere Autorin ,die diese Zeit neben Lindgren prägte war Enid Blyton.
Besonders geliebt und gelesen wurden die Geschichten der "5 Freunde" und die Serien "Geheimnis um...." und "Abenteuer um ... ".
Ein Merkmal ihrer Bücher sind aufgeweckte Helden/Heldinnen, die in die Welt der Erwachsenen eingreifen.
Sie wählte immer ungewöhnliche Handlungsplätze aus z. B Burgen, Täler, Inseln.....
Außerdem bedient sie sich bekannter literarischer Requisiten wie z. B Schatzsuche, unerwartete Begegnungen, sonderbare Geschehnisse, Mitternacht und geheime Gänge.
Aber alles bleibt im Rahmen.
Wenn wir dem äußeren Handlungsablauf der Serien von Enid Blyton folgen, der sich vor allem durch Freizeitleben in der Gruppe charakterisieren lässt, eingebettet in die sorglose Geborgenheit der Mitternachtschicht, angesiedelt in ländlich-dörflichem Bereich oder in pittoresker Abenteuerwelt, ergibt sich ein Abbild unbeschwerten Kinderlebens.
Noch zu erwähnen ist Erich Kästner ,der erneut mit seine Werken Akzente setzt, hiermit sind die Bücher "Konferenz der Tier" und "Das doppelte Lotchen" gemeint."
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