Der Roman spiegelt die Erfahrungen und Eindrücke wider, die Frisch auf seinen Reisen nach Amerika und Italien machte. Dabei werden u. a. die Orte Südamerika, New York, Paris, Athen und Cuba detailliert beschrieben.
Beobachtungen, die er 1952 auf seiner Reise nach Amerika machte, wurden schon im früheren Roman \"Stiller\" verarbeitet und teilweise in \"Homo Faber\" wieder aufgegriffen. Sein ausgedehnter Aufenthalt auf der Halbinsel Yucatán lieferte den Schauplatz für die Notlandung im Roman. Im Mai 1957 besuchte Frisch in Italien entscheidende Handlungsschauplätze. Der Hanna-Komplex liefert einen autobiografischen Bezug. Jedoch handelt es sich bei \"Homo faber\" nicht um eine Autobiografie. Vielmehr ist das Werk eine Verschmelzung von Fiktionalem mit Realität, trotzdem das Leben von Faber gewisse Parallelen zum Autor aufweist. Eine Gemeinsamkeit von Max Frisch und seinem Walter Faber ist die Liebe zu reisen.
Der Unterschied zu Frischs früheren Werken ist, dass er erstmals wissenschaftliche und außerliterarische Quellen verwendete. Außerdem achtet Frisch sehr auf die Exaktheit der Details: So gilt Faber als Vertreter des technisch-zivilisatorischen Zeitalters und beruft sich auf Zeitzeugen des wissenschaftlichen Denkens: Autoren und Bedeutung: Signalfunktion auf Denkweise und Bewusstsein der Hauptfigur (S. 22).
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