Paul Bäumer ist in diesem Buch der Erzähler. Er ist zu Beginn des Buches 19 Jahre alt. Während des Kriegs sind Pauls beste Freunde Kat, Tjaden, Haie Westhus, Detering und seine Klassenkame¬ra¬den Behm, Kemmerich, Müller, Leer und Kropp. Auf Drängen ihres Dorfschulmeisters Kantorek hatten er und 19 Klassenkameraden sich freiwillig gemeldet. Paul ist offensichtlich eine Vertrauens¬person: Kemmerichs Mutter hatte ihn angefleht auf Kemmerich aufzupassen, als sie in den Krieg zogen. Paul ist außerdem mutig. Er kann zwar passieren, dass er kurzzeitig in Panik gerät, er verliert allerdings selbst unter den schrecklichsten Gefechtsbedingungen nie die Kontrolle.
Mit der Zeit lernt Paul die Geräusche von den unterschiedlichen Bombentypen kennen. So kann er augenblicklich in Deckung gehen oder seine Gasmaske aufsetzen, wenn es die Situation erfordert. Er ist ein hilfsbereiter Kamerad, beispielsweise tröstet er während eines Gefechts einen verlegenen Rekruten, der sich in die Hose gemacht hat und denkt später, nachdem die Hüfte des Rekruten zer¬schmettert ist, nüchtern ohne Gewissensbisse darüber nach, ob er ihn erschießen soll, um ihm einen qualvollen Tod zu ersparen.
Obwohl Paul im Kampf immer gefasst bleibt, ist es doch sehr schwer für ihn, in dem Ganzen einen Sinn zu sehen. Er erinnert sich oft an Behm, dem Ersten seiner Klasse, der fällt, und als auch noch ein Zweiter, nämlich Kemmerich stirbt, kommen in ihm große Zweifel wegen dieses sinnlosen Ab¬schlachtens von unschuldigen Schuljungen auf. Die gefühllose Einstellung der Kommandanten und der Befehlshaber gegenüber dem Tod des Einzelnen macht ihn sehr traurig und desillusioniert ihn.
Seine Eltern lagen falsch - es gibt keinen glorreichen Krieg - aber er kann die patriotischen Werte, die seine Eltern ihm vermittelt haben, nicht durch neue ersetzen. Zu Beginn scheinen ihm seine Kameraden oberflächlich, da sie sofort die Erinnerung an Tod und Grauen abschalten, und ihre ge¬samte Aufmerksamkeit dem an sich nehmen von Zigaretten und Lebensmitteln, die ursprünglich für diejenigen gedacht waren, die inzwischen gefallen sind, zuwenden. Es fällt ihm anfangs nicht leicht, diese Gefühllosigkeit als notwendig anzuerkennen.
Paul und seine Freunde merken, dass nichts, was sie gelernt haben, ihnen in dieser Hölle weiterhel¬fen kann. Man rettet sich nur von Situation zu Situation, in der man hoffentlich noch mal davonge¬kommen ist. Paul erkennt, dass niemand, der nicht selber an der Front ist, seine Lage verstehen kann. Und nichts aus dem früheren Leben kann Paul so aufrechterhalten, wie die Kameradschaft de¬rer, die mit ihm das Schicksal teilen müssen. Die Anwesenheit seiner Freunde gibt Paul Sicher¬heit. Allmählich erkennt Paul, dass zwischen dem Feind sowie ihm und seinen Freunden kein Un¬ter¬schied besteht. Duval hätte ebenso sein Freund (oder Vater - siehe Biographie des Autors) sein können und die russischen Kriegsgefangenen haben ebenfalls die selben Gefühle, Wünsche und Be¬dürfnisse wie er und seine Kameraden. Paul bedauert es sehr, welche Zerstörungskraft von Men¬schen auf seinesgleichen aber auch auf andere Lebewesen ausgeht.
Seine Freunde sterben einer nach dem anderen, und Paul sieht für sich keine positiven Zukunftsaus¬sichten für die Zeit nach dem Krieg.
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