Als vierte und letzte philosophische Richtung des Hellenismus bezeichnet Alberto den Neuplatonismus, der durch den aus Alexandria, dem Treffpunkt zwischen griechischer Philosophie und orientalischer Mystik, stammenden Plotin begründet wurde. In Anlehnung an Platons Höhlengleichnis spricht dieser Plotin von einem Feuer, das im Zentrum alles Lebens lodert. Dieses Feuer bezeichnet er als "Den Einen", mitunter auch als "Gott". Mit seinem Schein erhellt er alle Dinge, die sich um ihn herum befinden. Dabei haben diese jeweils einen unterschiedlichen Abstand von "Dem Einen": Der Mensch steht ihm am nächsten, danach die Tiere, danach die Pflanzen. Leblose, tote Körper wie Steine befinden sich dort, wo man vom Licht "Des Einen" nichts mehr sieht.
In dieser Zeit war es üblich, daß Menschen - und nicht nur die Neuplatoniker! - mystische Erlebnisse hatten, was in der Regel bedeutete, daß sie sich fühlten, als verschmölzen sie mit Gott und würden Teil der Weltvernunft - Teil Gottes -, die unendlich viel größer und wichtiger ist als die eigene Person.
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