Nansen, der Maler, ist zusammen mit Jepsen in Glüserup aufgewachsen und ist 8 Jahre älter als dieser. Als Jepsen noch ein Kind war, rettete Nansen ihn vor dem Ertrinken. Als junger Künstler lebte er zusammen mit seiner Frau Ditte in Armut, in der Romanhandlung allerdings führt er ein komfortables Leben, lebt mit Ditte und zwei Adoptivkindern in einem großen Haus auf Bleekenwarf.
Nansen ist ein gesprächiger Zeitgenosse, oft diskutiert und zankt er mit seinem imaginären Freund Balthasar, der immer bei ihm ist, wenn er malt. Allerdings ist er kein Freund von großen Worten, wie er selber von sich sagt.
Sein Wesen gleicht nicht dem von Jepsen, nur in der Ausdauer, in der Unnachgiebigkeit und Unbeugsamkeit zeigen sie Gemeinsamkeiten, doch diese Eigenschaften scheinen typisch für die Menschen um Rugbüll und Glüserup zu sein. Nansen ist ein großzügiger, menschlicher und hilfsbereiter Mensch, aber er kann es nicht leiden, wenn man sich anmaßt, in seinen Bereich des Lebens einzugreifen, dann kann er "herrisch" und "außer sich" werden. Von Anfang an ist klar, dass Nansen sich nicht dem Befehl von Berlin beugen wird : "Hör zu, Jens, es gibt Dinge, die kann man nicht aufgeben. Ich habe damals nicht aufgegeben, als ich nach Dir tauchte, und ich kann ebensowenig diesmal aufgeben. Damit Du klar siehst: Ich werde weitermalen. Ich werde unsichtbare Bilder machen. Es wird so viel Licht in ihnen sein, daß ihr nichts erkennen werdet. Unsichtbare Bilder." Auf das Verbot reagiert er mit Bitterkeit, aber auch mit Nachsicht für Jepsen, der sich solch einem Regime verschrieben hat. Diese Nachsicht schlägt aber im Laufe des Romans in "behutsame Verachtung" , die Geringschätzung für Jepsen nimmt in dem Maße zu, wie dieser immer blinder und verbissener das Malverbot überwacht. Nansen zeigt kein Verständnis mehr für Jepsen, der unfähig ist, die Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten zu erkennen.
Der Maler ist oft nachlässig gegenüber Vorschriften, ganz im Gegensatz zu seinem ehemaligen Freund. Als Beispiel hierfür dienen die mangelhafte Verdunklung oder die Notschlachtung.
Seine Menschlichkeit und das Mitgefühl zeigen sich darin, dass er sich und seine Familie für andere Personen in unmittelbare Gefahr bringt, was man an der Rettung von Klaas sehen kann.
Mit seinem Auftritt in Hamburg zeigt sich dem Leser allerdings ein anderes Bild von Nansen. Er wirkt seltsam entfremdet, man erkennt ihn kaum wieder. Er scheint abweisend, verbittert und ausgebrannt. Die Energie, die er während des Krieges noch hatte, ist nach dem Krieg verschwunden. Auch künstlerisch hat er keine Erfolge mehr, was wahrscheinlich auf den veränderten Kunstgeschmack zurückzuführen ist, dem Nansen sich nicht angepasst hat. Es geht so weit, dass er verspottet wird. Siggi versucht zwar, seinen alten Freund zu verteidigen, wird aber verprügelt. Hier zeigt sich eine Parallele zu der Vergangenheit, Siggi wurde von seinem Vater verprügelt, wenn er versuchte, für Nansen einzustehen.
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