1938 erhält er den Conrad Ferdinand Meyer - Preis
1940 sein erstes Buch "Blätter aus dem Brotsack"
1955 Wilhelm Raab - Preis der Stadt Braunschweig
1957 HOMO FABER
1958 Georg - Büchner Preis
1963 Literaturpreis von Nordhein - Westfallen
1974 Großer Schillerpreis der Schweizer Schillerstiftung für das Buch
Wilhelm Tell für die Schule
1976 Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
1984 Neustadt - Literatur - Preis
1989 Heinrich Heinz - Preis der Stadt Düsseldorf
Roman (küzestfassung)
Der Roman ist neben der Novelle und Erzählung die heute, üblichste, große Form der erzählenden Literatur in Prosa. Er wird im Rahmen der Grundgattungen Epos, Drama und Poesie nicht erwähnt. Der Roman ist eine Variante des Epos und keine für sich allein stehende Gattung. So konnte er sich, unabhängig von Regeln frei entfalten.
Geschichte: Die Anfänge der romanhaften Erzählform reichen bis nach Ägypten um die Mitte der 2 Jt. v.Chr. zurück. In der europäischen Antike ist der vielleicht älteste vollständig erhaltene griechische Roman "Chaireas und Kallirhoe" des Chariton von Aphrodisias(1.Jh. v.Chr). Typische Merkmale dieser Romane waren die Schauplätze und private Schicksale. Im 18. Jh. waren die Autobiographien( der Briefroman) sehr beliebt. Das große Zeitalter der Gesellschaftsromane begann Mitte des 19.Jh.. Bis heute ist das Kriterium des Romans, dass man ihn als Spiegel der Wirklichkeit sieht.
Unterscheidung zwischen Roman und Epos:
z.B. Daniel Huet, Christan Friedrich und G.W.F. Hegels versuchten den Roman vom Epos zu lösen. Doch diese Aufgabe war gar nicht so einfach, da es verschiedene Romantypen (Liebesroman. Schelmenroman. Abenteuerroman) gibt. Doch Bankenberg gelang es mittels einer Untersuchung von Ch. M. Wielands "Geschichte des Agathon" die Trennung des Romans vom Epos. Seine Theorie lautet: Während das Epos von öffentlichen Taten und Begebenheiten des Bürgers berichte, erzähle der Roman die innere Geschichte eines Menschen, wobei die Begebenheit dem Charakter untergeordnet ist.
Der Romanautor kann die Grenzen von Raum und Zeit in Brüchen, Variationen und
Widerholungen verwichen. Auch die Gegenwart braucht nicht unbedingt fassbar zu
sein. Er kann sich in seinem Werk frei entfalten, denn es ist vieles erlaubt.
Aufbau
Das Buch ist in Form einer Ich - Geschichte in der Vergangenheit geschrieben. Es heißt ja auch Homo Faber Ein Bericht. Homo Faber ist eine genau durchdachte Arbeit. Das Leben von Homo Faber wird über einem Zeitraum von ein paar Monaten sehr genau autobiographisch dokumentiert. Manchmal sogar mir Uhrzeit und Datum. Einige dieser Textstellen machen auch den Eindruck eines Tagebuches, auf Grund des persönlichen Inhaltes. Der Leser wird nicht gleich beim Erscheinen einer neuen Person mit Informationen überschüttet. Fisch gibt nur nach und nach bei bestimmten Situationen passende Auskünfte über eine Person. Langsam kann sich der Leser ein Bild machen und so wird die Geschichte nach und nach klarer, bis dass sie endlich, mit der Ankunft Fabers in Athen alle ihre Geheimnisse aufgeklärt hat.
Im zweiten Teil des Romans lässt Frisch dann Faber noch einmal zu allen Stationen der Handlung zurückkehren und ruft dem Leser Geschehnisse über die er sich nun Klarheit verschafft hat, noch einmal ins Gedächtnis zurück. Man muss Homo Faber bis zum Ende lesen, denn sonst versteht man die ganze Handlung nicht.
Auffälligkeiten -
Dieser Roman besteht aus 2 Teilen.
Der erste Teil macht den Eindruck eines Berichtes mit diversen technischen Details. Es gibt Vor- und Rückgriffe in der Zeit, welche den Leser teils verwirren. Manche Stellen werden geschildert als fänden sie in der Gegenwart und andere wiederum finden vor 30 Jahren statt.
Der zweite Teil des Romans wird von Homo Faber im Krankenbett geschrieben, und hat einen persönlichen Eindruck, ähnlich einem Tagebuch.
Inhalt
Walter Faber studiert Ingenieur und ist Schweizer Staatsbürger. Hanna ist seine Freundin, schwanger und ebenfalls eine Studentin. Faber soll eine Stellung in Bagdad antreten und er möchte, dass Hanna ihn heiratet und mit ihm kommt. Doch kurz vor der Trauung läßt sie ihn sitzen. So fährt Faber alleine nach Bagdad. Doch sie vereinbaren, dass ihr Kind von einem Freund, namens Joachim Hencke, einem Medizinstudent abgetrieben wird. Es kommt aber nicht dazu, da Hanna heiratet Joachim und das Kind zur Welt bringt.
Die Jahre vergeben. Faber lebt in Manhattan und führt ein unbeschwertes Leben. Er arbeitet als technischer Entwicklungshelfer für die UNESCO. Er muss dienstlich nach Caracas(Hauptstadt von Venezuela) fliegen um einen Auftrag zu erledigen. Doch es passieren einige Bannen. Das Flugzeug muss notlanden und er lernt Herbert Hecke, den Bruder von Joachim Hencke, kennen. Von Herbert erfährt er, dass Joachim und Hanna geheiratet haben. Sie haben auch ein Kind, allerdings leben sie schon einige Jahre wider getrennt. Herbert ist unterwegs nach Guatemala um seinen Bruder auf seiner Tabakplantage zu besuchen. Faber einschließt mit Herbert gemeinsam Joachim zu besuchen.
Nach einigen Zwischenfällen kommen sie ermüdet zu der Tabakplantage. Sie finden Joachim erhängt in seiner Hütte auf. Wahrscheinlich kam er mit dem Klima nicht gut zu Recht und drehte durch. Herbert bleibt auf der Plantage zurück, während Faber nach New York fliegt. Dort trifft er seine derzeitige Geliebte Ivy. Da er keine längere Beziehung mit Ivy möchte, reist er am nächsten Tag schon wieder mit dem Schiff nach Paris. Eigentlich müsste er aber erst in einer Woche dort sein.
Auf dem Schiff lernt Faber die junge Studentin Elisabeth kennen, die er Sabeth nennt. Sabeth hat die Absicht per Anhalter von Paris nach Rom und von dort nach Athen zu gelangen. Mit der Zeit lernen sie sich besser kennen und Faber gefällt diese unbeschwerte Art von Sabeth. Gegen Ende der Schiffsfahrt macht Faber ihr einen Heiratsantrag, der aber unbeantwortet bleibt. Am Hafen trennen sich ihre Wege. Doch durch Zufall treffen sie sich eine Woche später am Hafen von Louvre wieder. Faber, der seine Besprechungen erledigt hat, macht Sabeth den Vorschlag, sie bei ihrer Reise zu begleiten.
Sabeth hat nichts dagegen und so fahren sie gemeinsam mit dem Auto über Avignon, Pisa, Florenz nach Rom. Schon nach kurzer Zeit wird sie seine Geliebte und sie haben ein Verhältnis. Eines Nachmittags in Rom erzählt sie ihm einiges über ihre Familie. So erfährt er, dass Sabeth die Tochter seiner ehemaligen Freundin Hanna ist. Kurz packt ihn der Gedanke, Sabeth könnte seine Tochter sein. Doch er verwirft diese Idee sofort da er überzeugt ist, Joachims Tochter vor sich zu haben. Die beiden reisen weiter und erreichen Griechenland.
Eines Morgens wird die im Gras liegende Sabeth an einem Strand von einer giftigen Viper gebissen. Mit einigen Schwierigkeiten schafft es dann Faber sie zurück nach Athen in ein Krankenhaus zu bringen, wo dann sofort die Mutter des Mädchens, Hanna, verständigt wird und auch zum Spital kommt. Faber und Hanna haben sich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sie gesteht ihm, dass sie es nicht fertig gebracht hat, ihr gemeinsames Kind abzutreiben. Faber ist total erschüttert und bestürzt, dass Sabeth, die er wirklich sehr lieb gewonnen hat, seine
eigene, leibliche Tochter ist. Als Hanna und Faber am nächsten Tag wieder ins Krankenhaus kommen, erfahren sie, dass Sabeth schon seit einer Stunde tot ist. Walter Faber reist sofort nach Guatemala ab, wo er Herbert besucht. Schon immer balgten ihn Magenschmerzen doch nun werden die Schmerzen unerträglich. Er entschließt sich in Athen operieren zu lassen. Im Grunde weiß er, dass er Magenkrebs hat und bald sterben wird. Er ist fest davon überzeigt, doch Max Frisch lässt dass Ende offen. Die letzten Zeilen schreibt Faber im Krankenbett des Athens Krankenhauses, dessen letzte Notiz laute: 8.05. Sie kommen. Über den Ausgang der Operation wird nicht berichtet. Aber es deutet alles daraufhin, dass Faber nicht überlebt.
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