Die Handlung spielt in dem kleinen Ort Güllen in der Schweiz. Die Gemeinde und die Bewohner sind völlig verarmt und heruntergekommen. Die letzte Hoffnung der Bewohner ist der angekündigte Besuch der Öl-Milliadärin Claire Zachanassian, von der sie hoffen, dass sie die Gemeinde aus der finanziellen Misslage befreit, da sie als in Güllen geboren und dort unter ihrem Mädchennamen Kläri Wäscher aufgewachsen ist. Ihr Vermögen hat sie durch mehrere geschickte Hochzeiten und Scheidungen erhalten. Damals hatte sie eine kurze Beziehung mit dem Güllener Alfred Ill und von diesem ein Kind bekommen. Ill hatte allerdings die Vaterschaft nicht anerkannt und den Vaterschaftsprozess durch zwei gekaufte Zeugen gewonnen.
Dies weiss allerdings in Güllen niemand mehr. Als Claire Zachanassian in Güllen am Bahnhof ankommt wird sie sehr freudig von den Bürgern Güllens aufgenommen. Sie versuchen ihr gegenüber möglichst freundlich zu sein, da sie ja hoffen, dass für sie als Gegenleistung eine grosse Spende abfällt. Claire Zachanassian ist auch gern bereit eine Spende von einer Milliarde zu stiften. Davon will sie 500 Millionen an die Gemeinde spenden und weitere 500 Millionen auf alle Bürger Güllens verteilt. Allerdings verbindet sie damit eine Bedingung: Sie will "Gerechtigkeit", was für sie soviel bedeutet, als dass Alfred Ill umgebracht wird und sie den Leichnam im mitgebrachten Sarg mit nach Capri zur Beerdigung nehmen kann.
Der Bürgermeister lehnt das Angebot sofort vehement ab, doch Claire Zachanassian gibt sich siegesgewiss und der erste Akt endet mit dem Satz "Ich warte" von ihr. Im Laufe des zweiten Aktes bemerkt Ill, dass sich um ihn herum immer mehr der Wohlstand breit macht: alle tragen neue Schuhe und können sich besseren Kognak und bessere Zigarren leisten. Als dann auch noch ein schwarzer Panther, ein von Claire Zachanassian mitgebrachtes Haustier ausbricht und alle mit Waffen durch die Strassen laufen, fühlt Ill sich zum ersten Mal so richtig bedroht. Er will fliehen, bricht allerdings zum Schluss des zweiten Aktes am Bahnhof vor lauter Angst zusammen und muss dann doch in Güllen bleiben. Er erklärt sich schliesslich bereit sich dem Gericht seiner Mitbürger zu stellen. Der Bürgermeister ruft eine Bürgerversammlung ein, in der abgestimmt werden soll, ob die Stiftung, wie sie für die Öffentlichkeit nannten, da mittlerweile Presseleute anwesend waren, ob diese Stiftung eingerichtet werden solle.
Der Lehrer versucht Ill noch zu verteidigen, doch als es zur Abstimmung kommt, stimmen alle ausser Ill für die Einrichtung dieser Stiftung. Ill soll, nachdem die Presseleute zu einem Imbiss weggeschickt waren noch am selben Abend hingerichtet werden. Als Ill nun im Bürgerhaus auf den am anderen Ende des Saal wartenden Turner zuläuft und er von seinen Mitbürgern umringt wird, hält er dem Druck nicht mehr stand und bricht mit einem Herzschlag tot zusammen. So hat Claire Zachanassian ihr Ziel erreicht und spendet die versprochene eine Milliarde. Sie verlässt mit der Leiche des toten Ill im mitgebrachten Sarg Güllen Richtung Capri.
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