Autor: Marlen Haushofer wurde am 11. April 1920 in Oberösterreich geboren. Sie studierte Germanistik in Wien und Graz, später lebte sie in Steyr. 1968 erhielt sie den österreichischen Staatspreis für Literatur. Sie starb am 21. März 1970 in Wien.
Textart: Roman, bestehend aus 11 Kapitel
Erzählte Zeit: eigentlich nur 2 Tage, aber es werden immer wieder einige Tage bzw. Wochen aus Bettys Vergangenheit geschildert
Erzählsituation: auktorial
Sprachliche Form: direkte und indirekte Reden, häufig auch innere Monologe
Personen:
- Betty eine Frau Mitte vierzig, die schon viel erlebt hat und trotzdem oder gerade deshalb ein wenig frustriert vom Leben ist.
- Elisabeth: wird in allen prägenden Situationen ihres Lebens geschildert; ist von der Person her dieselbe wie Betty, doch wird sie wie eine andere Frau betrachtet, da Betty sich nicht mehr mit ihr identifizieren kann;
- Käthe: Schulfreundin Elisabeths; immer aufgeweckt und munter, zeitweise etwas naiv; zweite Frau von Anton
- Margot: ebenfalls eine Schulfreundin Elisabeths; genaues Gegenteil von Käthe; meist ruhig und zurückhaltend, doch auch besitzergreifend
- Toni Pfluger: Sohn von Elisabeth und Anton; nachdem er von seiner Mutter verlassen wurde, schenkte ihm Käthe mehr Liebe als wäre es ihr eigener Sohn
- Lenart: Geschäftsfreund Tonis und später Liebhaber Elisabeths
- Anton Pfluger: verstorben bei einem Autounfall
Inhalt:
Nachdem Anton Pfluger bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist, will Toni Pfluger das Landhaus verkaufen. Niemand könnte auf den Gedanken kommen, dass es sich bei der Interessentin um Betty handelt, die damals ihre Familie und ihren Liebhaber verließ Sie übernachtet bei den Pflugers und am Abend in ihren Zimmer findet sie alte Postkarten. Unerkannt in den Räumen ihres einstigen Hauses lässt sie noch einmal Elisabeths Leben an sich vorüberziehen.
Die Welt der kleinen Lieserl war erfüllt von der Zuneigung dicker Frauen, die sie mit ihrer Liebe fasst erdrückten. Sie hatte noch immer die dröhnenden Rufe der Frauen in die Ohren, wenn sie Lieserl suchten, da sich das kleine Mädchen wieder vor der übertriebenen Fürsorge versteckte.
Das nächste Bild zeigt ihre besten Freundinnen in den harten Internatszeiten. Sie wurde von Nonnen erzogen, aber konnte die gewünschten Anforderungen ihrer Religion nicht erfüllen. Ihre Freundinnen Käthe und Margot wurden durch sie zu Feindinnen, da sie sich nicht entscheiden konnte, welche sie zur besten Freundin haben wollte. Mit der Zeit schenkte sie aber Käthe immer mehr Aufmerksamkeit und wandte sich von Margot ab, die sich dafür aufgab und Selbstmord beging.
Nach dem Internat kehrte Elisabeth zu ihren Eltern zurück. Sie nahm eine Stelle als Sekretärin an, und als ihr Chef Anton Pfluger um ihre Hand anheilt, nahm sie an. Heute weiß Betty nicht mehr, warum sie "ja" gesagt hat. Er hat dann Käthe gefunden, die, nach ihren Ansichten, sowieso besser zu ihm passte.
Bettys Gedanken schweifen zu Lenart. Er war Antons Geschäftsfreund und aus ihrer erst freundschaftlichen Beziehung wurde nach und nach eine Affäre, die auf körperlicher Basis beruhte. Elisabeths Leben geriet immer mehr durcheinander und sie fühlte nutzlos. Eines Nachts ließ sie dann ihren Ehemann, ihr Kind und ihren Liebhaber zurück.
Persönlicher Kommentar:
Dieses Buch ist, da man immer wieder nur Teile von Bettys Vergangenheit erfährt, oft verwirrend. Die Gedankensprünge von Betty waren für mich nicht immer zu verstehen. Trotzdem hat mir das Buch gefallen, da es berührend erzählt, wie eine Frau versucht, ihre Kindheit und Jugend zu realisieren.
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